„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Freitag, 10. Mai 2019

John Newton * 24.7. 1725 (London) † 21.12. 1807

Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin; und seine Gnade,
die er an mir erwiesen hat, ist nicht vergeblich gewesen,
sondern ich habe mehr gearbeitet als sie alle;
jedoch nicht ich, sondern die Gnade Gnade, die mit mir ist.
(1. Korinther 15,10)

In den nächsten zwei Tagen soll es um einen Mann gehen, der in außergewöhnlicher Weise Gottes Gnade erfahren und verstanden hat.

John Newton wurde 1725 in London geboren und starb 1807 im Alter von 82 Jahren, ebenfalls in London.

Von seiner Mutter heißt es, daß sie oft mit Tränen für ihn gebetet hat. Sie starb, als er noch keine 7 Jahre alt war. 2 Jahre lang besuchte er die Schule, dann nahm ihn sein Vater mit auf ein Handelsschiff, auf dem er Kapitän war.   Newton hatte Angst vor seinem Vater.

Als 17jähriger wurde er in den Militärdienst auf einem Kriegsschiff gezwungen, geriet in ausgesprochen schlechte Gesellschaft, von der er alles Schmutzige, Verdorbene und Verkommene übernahm. Seine Gewissen starb, Gottesfurcht kannte er nicht und er erhielt sogar den Spitznamen: „John, der Gotteslästerer“

Wegen Fahnenflucht wurde er zum normalen Matrosen herabgestuft, und danach von seinen früheren Untergebenen in übelster Weise beleidigt. Es ging Newton so dreckig, dass er schwankte, ob er sich das Leben nehmen oder den Kapitän ermorden sollte. Dann wurde er auf ein Handelsschiff versetzt, das Sklaven aus Afrika holen sollte.

In Afrika angekommen, erhielt er keinen Lohn und musste als Knecht im Haus einer Afrikanerin überleben, wo man ihm nur Essensabfälle gab, die ihn schwer krank machten.

Mit Sklavenhändlern entkam er dieser Hölle und brachte es irgendwann tatsächlich bis zum Kapitän eines eigenen Sklavenschiffs. Gefangen, unmenschlich behandelt – brachte er Sklaven nach Übersee. Die Besatzung hatte manchmal den Eindruck, er sei nicht viel mehr als ein Tier, so brutal behandelte er Sklaven und Mannschaft.

Im Januar 1748 sollte Newtons Schiff überholt werden, aber auf der Überfahrt brach ein fürchterlicher Sturm los, so mörderisch, dass fast alle Lebensmittel über Bord gespült wurden. Überall herrschte Chaos. John Newton verlor alle Hoffnung. Alles Pumpen war vergeblich. Das Wasser im Schiff stieg immer höher.

Diese aussichtslose Lage brachte Newton zur Besinnung. Er schrie in den Sturm hinein: „Herr, hab Erbarmen mit uns!“ Dann fragte er sich allerdings postwendend: Was für ein Erbarmen kann es denn für mich geben?  Weil man so viel über Bord geworfen hatte war das Schiff so leicht, dass es trotz eingedrungenem Wassers nicht unterging. Nach vier Wochen in Eiseskälte mit wenig Lebensmitteln erreichte man Irland.

Den 10. Mai 1748, als John Newton im Sturm zu Gott geschrien hatte, sah er später als den Tag seiner Bekehrung an. John Newton hatte Gottes Güte und Gnade erfahren und war ein anderer Mensch geworden: wie ein verlorener Sohn – heimgekehrt zum Vater.

2 Jahre später heiratete er seine Jugendliebe, war allerdings immer noch als Sklavenhändler unterwegs, was in jener Zeit ein völlig legales Handwerk war. Dann allerdings wurde ihm bewusst, was für ein Verbrechen die Sklaverei ist.  Plötzlich konnte er die Ketten und Fesseln und das Elend der geschundenen Menschen nicht mehr sehen. Er wurde darüber körperlich krank, gab die Seefahrt auf, schloss sich dem Erweckungsprediger George Whitefield an und ließ sich zum Pastor ausbilden.

In London arbeitete er mit einem jungen Politiker zusammen und nahm den Kampf gegen die Sklaverei auf. 1807 starb John Newton, wenige Monate bevor in England die Ein- und Ausfuhr von Sklaven verboten wurde.

John Newton ist ein leuchtendes Beispiel der verändernden Gnade Gottes. Vom Sklavenhändler zum Pastor und Sklavenbefreier. Auf seinen Grabstein stehen die Worte:

„John Newton, Pfarrer, einst ungläubig und liederlich, im Dienst der Sklaverei in Afrika, wurde durch die reiche Gnade des Herrn und Retters Jesus Christus gerettet, erneuert, vergeben und berufen, den Glauben zu predigen, den er lange zu zerstören trachtete.

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