„Einer der größten Nutzen von Twitter und Facebook wird darin bestehen, am Jüngsten Tag zu beweisen, dass die Gebetslosigkeit nicht auf Zeitmangel zurückzuführen ist.“ (John Piper)

Montag, 6. Mai 2019

Christophobie

Der erneute Gebrauch des Wortes „Christophobie“ ist nicht etwa von Christen wiederbelebt worden, die es in einer Art Selbstverteidigung verwenden. In dem Buch „Europa auf der Suche nach sich selbst“ weist Rémi Brague, ein französischer Historiker und Philosoph auf den praktizierenden Juden, Joseph H. Weiler hin. Er bemerkt, dass bestimmte Bücher zwar Religion allgemein – das Christentum aber besonders verunglimpfen. „Europa hasst sich selbst, und sein Selbsthass sucht sich als Lieblingsgegenstand das Christentum.

Brandaktuelles Beispiel ist der Artikel der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ). In einem groß aufgemachten Kommentar (HIER) bezeichnet die Zeitung die heute beginnende 30tägige Gebetszeit von Christen für Muslime als scheinheilig. Hervorgehoben werden freikirchliche, evangelikale Christen, die bereit sind, den Islam nicht ausschließlich als Terrormonster zu sehen, sondern Muslime differenziert beurteilen. Kommentare über positive, kulturelle Formen im Islam werden als Heuchelei dargestellt, da „die Frommen“ Muslime in Wirklichkeit als „Missionsobjekte“ sehen. Evangelikale Formulierungen werden als paternalistische (bevormundende) Aussagen missinterpretiert. Evangelikale Positionen werden als „Gift“ für den Religionsfrieden dargestellt, die 30 Tage Gebetsinitiative als eine herablassende Bet - Aktion bezeichnend. Schlusssatz: „Offensichtlich wollen die christlichen Eiferer gar nicht reden – sondern bloss überreden.

Christophobie in Reinform! Viel weiter darf man in freiheitlich-demokratischen Ländern (noch) nicht gehen. Aber die Befugnisse für christophobe Aktionen werden immer mehr erweitert. Schon vor geraumer Zeit stellte eine österreichische Organisation fest, dass sich gut 90% aller anti-religiösen Diskriminierungen nicht etwa gegen Juden oder Muslime richten, sondern gegen Christen. Wie viele öffentliche Treffen von Christen – z.B. der jährliche Marsch für das Leben in Berlin oder Vorträge zu Fragen der Moral, der Schöpfung oder zu Wissenschaft und Glauben – kommen heute noch ohne Polizeischutz aus? Wenn sie öffentlich beworben werden – wenige!

Und der denkende Mensch fragt sich: Warum das alles? Warum ist das biblische Praktizieren von Nächstenliebe „Gift“ für den Religionsfrieden? Warum sind 30 Tage konzentriertes Gebet, das sich am Willen unseres Gottes und Herrn, Jesus, orientiert, herablassend? Wir sind es doch, die auf den Knien liegen und für diejenigen beten, die unsere Glaubensgeschwister verfolgen, versklaven, foltern und ermorden. Und wir tun es ohne Hass und Rachegelüste! Warum wird uns unser Reden mit Gott als „Überreden wollen anderer" vorgeworfen?

Selbst, wenn es so wäre und wir 30 Tage lang auf die Straße gehen würden, um Literatur zu verteilen, mit Muslimen zu reden, Fernsehwerbung für die Bibel schalten würden und Menschen in unsere Gottesdienste einladen würden – was wäre daran verwerflich? Tun nicht (fast) alle Religionen dasselbe? Und stehen nicht alle Parteien dieser Tage auf der Straße, um Stimmen für sich selbst in Europa zu werben? Warum sollten wir Christen nicht mal beten dürfen. Wer Anstoß an Formulierungen unserer evangelikal-internen Broschüren nimmt, muss sie nicht lesen.

Christophobie wird zunehmen! Seit vielen Jahren ist ein steter, stiller Anstieg zu verzeichnen. In Johannes 9:4 sagt Jesus zu uns:

„Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat,
solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.

Das wollen wir tun, auch im Angesicht von wachsender Christophobie – nicht nur in nichtchristlichen Ländern, sondern auch bei uns. Wir wollen nicht Gleiches mit Gleichem vergelten und nicht mit Hass reagieren, sondern mit unseren stärksten Waffen: der Liebe und dem Gebet. Wir wollen beten für die, die uns verleumden und hassen, denn Jesus sagt uns in Matthäus 5:44:

Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen,
tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die,
welche euch beleidigen und verfolgen!

Gleichzeitig beten wir 30 Tage lang (oder länger) für die Milliarden Muslime, die Jesus, Seine Liebe, Seine Vergebung und seine Freude nicht kennen, denn Gottes Wort fordert uns auf:

So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen Bitten,
Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe
für alle Menschen! (1 Timotheus 2:1)

Tägliche Anliegen für das 30-Tage-Gebet findest Du HIER und HIER!

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