Wenn ich zu dem Gottlosen sage:
»Du Gottloser, du musst gewisslich
sterben!«
und du sagst es ihm nicht,
um den Gottlosen vor seinem Weg zu warnen,
so wird jener, der Gottlose, um seiner Sünde willen sterben;
aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern.
(Hesekiel 33:8)
Ein Bericht erwähnt einen Mann, der
sich als Nachtwächter in einer Fabrik bewarb. Das
Unternehmen erlebte während der Nachtschicht so viele Diebstähle, dass der Mann
in seinem neuen Job jeden Morgen die Taschen der Nachtschichtarbeiter
überprüfen sollte, die nach Hause gingen. So sollte sichergestellt werden, dass
aus dem Betrieb nichts geklaut wurde.
Gleich in der ersten Nacht lief alles gut – bis ein Mann kam, der eine bis an den Rand mit Zeitungen gefüllte Schubkarre vor sich her schob. „Aha“, dachte der Nachtwächter, der Mann glaubt, er könne verstecken, was er da mit seinen Zeitungen abdeckt. Er schaute alles unter den Stoß Papier durch –konnte aber nichts finden. Da er aber immer noch das Gefühl hatte, dass der Arbeiter sich seltsam benahm, fragte er ihn nach den Zeitungen.
"Mit den Zeitungen verdiene ich mir etwas
Geld nebenher. Ich gehe nach dem Essen durch den Speiseraum und sammle alle
Zeitungen ein, die die Leute weggeworfen haben." Der
Wächter ließ ihn durch, beschloss aber, ein wachsames Auge auf ihn zu haben.
In der nächsten Nacht das gleiche Spiel, auch in der Nacht danach. Viele Zeitungen verließen Woche für Woche die Fabrik. Immer wieder kam derselbe Arbeiter mit einer Schubkarre voller Zeitungen am Checkpoint vorbei. Der Wachmann prüfte, aber fand nie etwas.
Nach etwa einem Jahr kam der Wächter zur Arbeit, und fand eine Nachricht, die ihn aufforderte, sich bei seinem Vorgesetzten zu melden. Er ging in dessen Büro und bevor er etwas sagen konnte, sagte der Chef: "Sie sind gefeuert!"
In der nächsten Nacht das gleiche Spiel, auch in der Nacht danach. Viele Zeitungen verließen Woche für Woche die Fabrik. Immer wieder kam derselbe Arbeiter mit einer Schubkarre voller Zeitungen am Checkpoint vorbei. Der Wachmann prüfte, aber fand nie etwas.
Nach etwa einem Jahr kam der Wächter zur Arbeit, und fand eine Nachricht, die ihn aufforderte, sich bei seinem Vorgesetzten zu melden. Er ging in dessen Büro und bevor er etwas sagen konnte, sagte der Chef: "Sie sind gefeuert!"
"Gefeuert?" fragte der Wächter
total überrascht. "Warum, was habe ich falsch gemacht?"
"Es war Ihre Aufgabe sicherzustellen, dass niemand etwas aus dieser Anlage stiehlt und Sie haben versagt. Also sind sie gefeuert."
"Moment, was meinen Sie? Niemand hat jemals etwas von diesem Ort gestohlen, während meiner Schicht."
"Wirklich", antwortete der Chef. "Wie erklären Sie sich dann, dass 365 Schubkarren fehlen?"
"Es war Ihre Aufgabe sicherzustellen, dass niemand etwas aus dieser Anlage stiehlt und Sie haben versagt. Also sind sie gefeuert."
"Moment, was meinen Sie? Niemand hat jemals etwas von diesem Ort gestohlen, während meiner Schicht."
"Wirklich", antwortete der Chef. "Wie erklären Sie sich dann, dass 365 Schubkarren fehlen?"
Auch als Jünger Jesu haben wir ein Wächteramt
erhalten. Leider verstehen viele dieses Amt als ein Richteramt. Viele
fühlen sich heute berufen, mit erhobenem Finger über die „reine Lehre“ zu
wachen – die natürlich die Schattierung trägt, die sie vertreten. Alles, was
damit nicht übereinstimmt ist „fremdes Feuer“, vor dem gewarnt werden muss. Andere
sind Wächter der Zeit und können scheinbar besser als jeder andere die Zeichen
der Zeit, die Entwicklungen der Politik und die Zeit des Endes deuten. Sie meinen immer, ziemlich genau zu wissen, was Gott vorhat.
Das aber war nicht der Wächterdienst des Hesekiel und ist
nicht der Wächterdienst der Bibel. Biblischer Wächterdienst soll Menschen von
ihren bösen Wegen hin zu Gottes Wegen rufen. Er soll warnen vor dem Gericht
Gottes und er soll die Gnade Gottes verkündigen für alle,
die auf ihn hören würden. Das geschieht nicht mit erhobenem Zeigefinger! Das
geschieht mit heiligem Ernst, mit Jesusliebe und mit oft mit gebrochenem
Herzen.
Zu oft warnen selbsternannte Wächter vor Dingen, die weit
weniger gefährlich sind, als eine Ewigkeit ohne Jesus. „Lass die Toten ihre Toten begraben. Du aber komm, und folge mir nach!“
sagt Jesus zu einem, der an der Nachfolge interessiert ist.
Aber die Toten müssen doch auch begraben werden, oder
etwa nicht? Vor vielen politischen, religiösen, moralischen Entwicklungen und
Ungerechtigkeiten muss doch auch gewarnt werden, oder nicht? Doch!!! Aber es
gibt genug Menschen, die für das Evangelium tot sind, die das tun können und
auch tun. Gleichzeitig gibt es zu wenig Wächter unter den Christen, die das
biblische Wächteramt ausüben und Menschen vor einer Jesus-losen Ewigkeit
warnen. Christen sind die Einzigen, die diese Art Wächteramt ausüben können.
Lasst uns uns nicht mit
Zeitungen beschäftigen und die Schubkarren übersehen! Lasst uns nicht vor allen
möglichen zeitlich begrenzten Gefahren warnen und die größten Gefahr verschweigen:
eine Jesus-lose Ewigkeit. Das ist unser Wächteramt!
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