„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Mittwoch, 20. März 2019

Von Aristokraten und Bürgerlichen

Gestern waren wir im Gottesdienst in Apostelgeschichte 20 unterwegs. Wir haben u.a. über die Namen der Begleiter des Paulus nachgedacht. Sie kamen aus verschiedenen Gemeinden und begleiteten ihn, weil er Spenden sammelte für die Gemeinde in Jerusalem. Um keine Gerüchte der Veruntreuung aufkommen zu lassen, zogen sie mit. In Kapitel 20:4 lesen wir:

Es begleiteten ihn aber bis nach der Provinz Asia
Sopater von Beröa,
von den Thessalonichern Aristarchus und Sekundus,
und Gajus von Derbe und Timotheus,
aus Asia aber Tychikus und Trophimus.

Sopater kam von Beröa – eine gute Wahl, da er sicher Verfolgung gewöhnt war.
Gajus und Timotheus kamen von Derbe und  Lystra. Treue und zuverlässige Seelen.
Tychikus und Trophimus kamen aus der Provinz Asia und sind eher unbekannt, werden aber gut ins Team hineingepasst haben.
Besonders interessant sind die Namen von Aristarchus und Sekundus aus Thessalonich, zwei Männer unterschiedlichen Standes aus derselben Gemeinde.

Der Name Aristarchus weißt auf darauf hin, dass er aus einer gehobenen Familie, aus der Aristrokratie kam.  Sekundus hingegen war ein gewöhnlicher Sklavenname. Sklaven wurden oft nach ihrem Rank benannt: Der oberste Sklave war der Primus, der nächste war Sekundus.

Aristarchus und Sekundus, beide aus der Gemeinde in Thessalonich – ein deutlicher Hinweis, dass in der Gemeinde Gottes die Hohen und die Tiefen vor Jesus auf einer Stufe stehen. Ob reich, oder arm, Aristokrat oder Bürgerlich – in der Gemeinde Jesu dienen sie gemeinsam ihrem Herrn.

Gott hat uns alle in verschiedene  Positionen gestellt, hat uns verschiedene Aufgaben und Talente geschenkt. Er leitet uns auf verschiedenen Wegen durchs Leben. Aber vor Ihm sind wir alle gleich – Männer und Frauen, Deutsche und Ausländer, Schwarze und Weiße, Aristokraten und Bürgerliche. Wir alle dienen unserm Herrn Jesus gemeinsam, wie es Aristarchus und Sekundus taten. Das ist der biblische Weg, der Jesus ehrt und Ihm gefällt.

Interessant in diesem Zusammenhang sind die Gedanken, die C.B. Larson in einem Buch äußert. Er schreibt von Ronald Reagan, dem früheren Präsidenten der USA. Im März 1981 wurde er von John Hinckley jr. erschossen und für mehrere Wochen in ein Krankenhaus eingeliefert. Obwohl Reagan der Oberste der Nation war, hatte sein Krankenhausaufenthalt kaum Auswirkungen auf die Nation. Die Regierung funktionierte weiter.
Was aber, wenn die Müllsammler im Land gestreikt hätten. Larson erwähnt die bestimmte Stadt, die sich im wahrsten Sinne des Wortes in einem Chaos befand und zunächst zu einem Müllhaufen wurde, dann schnell zu einem Gesundheitsrisiko. Ein dreiwöchiger landesweiter Müllabfuhrstreik würde das ganze Land lahmlegen. Wer ist nun wichtiger, der Präsident oder ein Müllsammler?

Diese Illustration soll zeigen, dass es nicht auf Position, Titel oder Macht ankommt im Reich Gottes. Im Reich Gottes sind wir alle gleich wichtig, egal, welche Sprache wir sprechen, ob wir „Er“ oder „Sie“ sind,  welche Ausbildung wir haben (wenn überhaupt), welchen Geschmack wir haben oder was auch immer. Wir sind Kinder Gottes, Geschwister voneinander, die miteinander (nicht nebeneinander) den Weg mit Jesus gehen.

Wir sind Aristarchus und Sekundus – Hand in Hand im Dienst des Herrn!

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