„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Montag, 18. März 2019

Vom stillen Abbau*


Inspiriert wurde der heutige Eintrag durch eine Veröffentlichung der Stiftung „Ja zum Leben“, in der über den geänderten Lebensschutz in Irland berichtet wird. Der Artikel beleuchtet die veränderte Einstellung der Iren zum Schutz des ungeborenen Lebens. 1983 hatten die Iren ihre Regierung verpflichtet, sich für den Schutz des ungeborenen Lebens einzusetzen. Abtreibungen waren mit wenigen Ausnahmen verboten. Seit Januar 2019 werden in Irland staatliche Abtreibungsdienste angeboten. Eine Entwicklung, die durch kleine Schritte über wenige Jahre vom Plus zum Minus führte. Der Weg von Gut zu Schlecht, von Positiv zu Negativ, ist meistens schleichend. So schleichend, dass vieles, was man einst als strafbare Handlung verankert hatte, jetzt akzeptiert oder sogar gefördert wird. Auch in Deutschland sind die Entwicklungen erschreckend, natürlich nur für solche, die sich an den alten und doch aktuellen Werten des Wortes Gottes orientieren. Gott sagt in Jesaja 5:20:

Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen,
die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären,
die Bitteres süß und Süßes bitter nennen!“

Gott wusste, dass die Welt diese Entwicklung machen würde, und ruft Seinen Kindern zu:

Siehe, ich komme bald; halte fest, was du hast,
damit dir niemand deine Krone nehme!“
(Offenbarung 3:11)

Hier einige Bereiche in alphabetischer Reihenfolge, in denen sich auch bei uns biblische Maßstäbe langsam und lautlos aufgelöst haben oder dabei sind, sich aufzulösen. Es bedarf keiner prophetischen Gabe, zu erkennen, dass Grenzen fallen, wo noch Grenzen sind!

Abtreibung:
Grundsätzlich sind Abtreibungen in Deutschland verboten (!) und werden mit bis zu 3 Jahren Haft bzw. einer Geldstrafe geahndet. Man hat sich allerdings den gesellschaftlichen Forderungen gebeugt und so viele Ausnahmen und Auswege geschaffen, dass Abtreibungen trotz Verbot nicht mehr bestraft werden. Immer mehr Grenzen werden abgebaut, Lebensrechtler verleumdet, bedroht und diffamiert. Die Grenzen sind so gut wie gefallen.

Ehebruch:
Bis Mitte des Jahres 1969 war Ehebruch ein Straftatbestand. Dieses Gesetz wurde ersatzlos gestrichen. Medien präsentieren ihn als normal. Webseiten bieten arrangierte Seitensprünge an. Wen das stört, gilt als prüde. Keine Grenzen mehr!

Homosexualität:
Bis zur Entstehung der 68er Bewegung galt Homosexualität als strafbare Handlung. Ab 1969 wurde der §175 schrittweise gelockert, bis er 1994 ganz gestrichen wurde und Homosexualität als normal anerkannt wurde. Heute ist die Ehe für homosexuelle Paare rechtlich möglich und eine laute Lobby drängt Andersdenkende in den Fanatikerbereich. Die Grenzen sind gefallen!

Pädophelie / Kindesmissbrauch
Eigentlich müsste man hier unterscheiden. Um der Kürze willen sei gesagt, dass sexueller Missbrauch an Kindern (unter 14 Jahren) strafbar ist. Dass es massenhaft vorkommt, zeigt, dass es tief in der Gesellschaft verwurzelt ist. ‚Von verschiedenen Akteuren, unter anderem auch von Mitgliedern der Pädophilenbewegung, wurde eine Aufhebung oder Senkung der Schutzaltersgrenzen und die Legalisierung einvernehmlicher pädosexueller Kontakte angestrebt. Die Unterstützung aus dem links-alternativen Spektrum, von den Grünen und der Schwulenbewegung verebbte in den 1990er Jahren…“ (Wikipedia)  Deutsche Politiker forderten in der Vergangenheit die „Entkriminalisierung der Pädosexualität“. Hier wackeln Grenzen!

Polygamie
Die Vielehe ist in Deutschland verboten. Dennoch gibt es Wege, eine Zweitehe einzugehen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. In den letzten Jahren wurden im Norden und Süden Deutschlands einige Fälle geduldeter Vielehen bekannt. Wir sind auf dem Weg vom Verbot zur Duldung. Die Grenzen wackeln!

Prostitution
Prostitution galt in der Vergangenheit schon immer als anrüchig. 1871 waren Bordelle und „gewerbsmäßige Unzucht“ verboten. Von einem Verbot nach dem Strafgesetzbuch arbeitete sich das Gewerbe hoch zu einer nur noch „sittenwidrigen“ Aktivität. Schritt für Schritt wurde der „Schutz vor Prostitution“ zum „Schutz in der Prostitution“. Rechte der Prostituierten wurden gestärkt. Heute gilt die freiwillige Prostitution nicht länger als sittenwidrig. Prostituierte können sich mittlerweile in ihrem Beruf versichern – gegen Krankheit, gegen  Arbeitslosigkeit und für die Rente. Die Grenzen sind gefallen!

Sodomie (auch: Zoophilie: Sex mit Tieren)
Man möchte es nicht wahrhaben, aber Sex mit Tieren, noch bis 1969 unter Strafe, steht nach dem heutigen Strafgesetz nicht mehr unter Strafe. Es wird – wenn überhaupt – lediglich als Ordnungswidrigkeit geahndet. Es hat bereits Klagen vor dem Bundesverfassungsgericht gegeben, um das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung einzuklagen. Ein öffentlich-rechtlicher Radiosender impliziert den Ruf nach Verständnis und Toleranz. Hier wackeln Grenzen!

Man mag mir vorwerfen, Äpfel mit Birnen zu vermischen. Aber wir müssen bedenken, dass vor einigen Jahrzehnten alle hier aufgeführten Bereiche ähnlich beurteilt wurden. Es waren alles ‚Äpfel’ oder alles ‚Birnen’. Über die Jahrzehnte hinweg veränderten sich einige ‚Äpfel’ zu ‚Birnen’ und die restlichen Bereiche entwickeln sich deutlich in die gleiche Richtung.

Worum geht es heute in diesem – leider etwas längeren – Blog?

Es geht nicht um eine Verurteilung von Menschen. Jeder Mensch wird sich einmal für sein eigenes Leben vor Gott verantworten müssen – nicht für das Leben anderer. Es geht nicht um Stimmungsmache für oder gegen eine Bewegung. Alle Ausführungen sind nüchterne Fakten.

Was aufgezeigt werden soll ist der leise, schleichende Verfall biblischer Werte, der Wandel der Gesellschaft durch Manipulation. Schritt für Schritt werden Grenzen und Maßstäben abgebaut, die oft auf biblischem Boden gewachsen sind.

Als Christen sollen wir an unserer Liebe erkannt werden. An unserer Liebe zueinander, an unserer Liebe zu allen Menschen, einschließlich derer, die abgetrieben haben, homosexuell empfinden, die Ehe gebrochen haben, sich prostituieren oder ihre sexuellen Störungen ausleben. Wir sollen sogar diejenigen lieben, die uns aufgrund unserer Treue zu Gottes Wort verleumden und hassen. Das wollen wir auch tun, denn wir folgen Jesus!

Aber über allem muss die Liebe zu Jesus stehen, der uns gerettet und verändert hat! Und Liebe zu Jesus kann nicht getrennt werden von der Liebe zu Seinem Wort und den darin verankerten Werten. Wir wollen uns warnen lassen vor der Einstellung Böses gut und Gutes böse zu nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis zu erklären, Bitteres süß und Süßes bitter zu nennen!“  Vielmehr wollen wir festhalten, was wir haben, wollen uns an Gottes ewig gültigen Werten orientieren und sie in dieser Welt leuchten lassen.

* Heute etwas länger.

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