In China wird viel Reis angebaut. Die Reispflanzen benötigen
reichlich Wasser, um einen guten Ertrag zu erbringen. In der Trockenzeit pumpte
der Christ das Wasser durch ein Tretrad vom Bewässerungsgraben auf sein Feld
hinauf. Unterhalb des Feldes lagen die zwei Felder seines Nachbarn. Eine
aufgeschütteter Erdwall bildete die Grenze.
Eines Nachts durchstach der Nachbar mit einem Spaten den trennenden Erdwall - und das Wasser floss vom Grundstück des Christen auf seine Felder hinab. Als der Christ am nächsten Morgen kam und sein Feld bearbeiten wollte, erschrak er gewaltig: "Was ist denn hier passiert?", dachte er zunächst. Dann aber dämmerte es ihm - und eine ohnmächtige Wut stieg in ihm auf. "Warte nur, dir werde ich es heimzahlen", brummte er vor sich hin. Doch dann erinnerte er sich an seinen christlichen Glauben, an Friede und Vergebung. Er schluckte dreimal tief und versuchte, die ganze Geschichte zu vergessen. Vielleicht war es ja auch nur ein schlechter Scherz! Doch diese Illusion hielt nur einen Tag lang vor. Denn am nächsten Morgen - war das gleiche passiert. Jetzt konnte es kein Scherz mehr sein. Der Christ beschloss, vorerst nichts zu sagen. Innerlich freilich hat er ganz schön gekocht. Als am dritten und vierten Tag wiederum der Erdwall durchstochen war, wäre er am liebsten losgerannt und hätte den bösen Nachbarn zur Rede gestellt. Aber eine innere Stimme hielt ihn zurück. "Tu es nicht! Rede zuerst mit anderen Christen", riet sie ihm.
So traf er sich mit den Ältesten seiner Gemeinde. Er erzählte ihnen, was ihm widerfahren war, und meinte: "Ich habe versucht, geduldig zu sein und keine Vergeltung zu üben. Aber ist das richtig? Der hält mich doch zum Narren!" - Die Ältesten hörten betroffen zu. Dann beteten sie miteinander. Nach dem Gebet erhob sich langsam ein sehr alter Mann. Er sagte nur wenige Worte. Aber diese Worte gingen allen Versammelten tief zu Herzen. Sie lauteten: "Wir sind armselige Christen, wenn wir immer bloß versuchen, das Richtige zu tun. Nein, als Christen können wir mehr tun als das, was nur richtig ist. Lasset uns lieben!"
Am nächsten Morgen ging der Christ, der das Reisfeld besaß, wieder hinaus, um es zu bewirtschaften. Wieder war das gleiche geschehen wie an den Tagen zuvor. Nun aber tat er etwas ganz Außergewöhnliches. Am Morgen bewässerte er zuerst die Felder seines feindlichen Nachbarn. Am Nachmittag versorgte er sein eigenes Grundstück.
Als der Nachbar in der Nacht wieder kam, um sein böses Werk auszuführen, war er völlig verblüfft. Er fragte sich: "Was hat ihn denn nur bewogen, meine Felder mitzubewässern?" Der Nachbar wurde so fragend, dass er zu dem Christen hinging, sich bei ihm entschuldigte und ihm versprach, nie wieder den Erdwall zu durchstechen. Aber es geschah noch mehr: Er öffnete sich dem Glauben, der eine solche Tat der Feindesliebe ermöglicht hatte.
Eines Nachts durchstach der Nachbar mit einem Spaten den trennenden Erdwall - und das Wasser floss vom Grundstück des Christen auf seine Felder hinab. Als der Christ am nächsten Morgen kam und sein Feld bearbeiten wollte, erschrak er gewaltig: "Was ist denn hier passiert?", dachte er zunächst. Dann aber dämmerte es ihm - und eine ohnmächtige Wut stieg in ihm auf. "Warte nur, dir werde ich es heimzahlen", brummte er vor sich hin. Doch dann erinnerte er sich an seinen christlichen Glauben, an Friede und Vergebung. Er schluckte dreimal tief und versuchte, die ganze Geschichte zu vergessen. Vielleicht war es ja auch nur ein schlechter Scherz! Doch diese Illusion hielt nur einen Tag lang vor. Denn am nächsten Morgen - war das gleiche passiert. Jetzt konnte es kein Scherz mehr sein. Der Christ beschloss, vorerst nichts zu sagen. Innerlich freilich hat er ganz schön gekocht. Als am dritten und vierten Tag wiederum der Erdwall durchstochen war, wäre er am liebsten losgerannt und hätte den bösen Nachbarn zur Rede gestellt. Aber eine innere Stimme hielt ihn zurück. "Tu es nicht! Rede zuerst mit anderen Christen", riet sie ihm.
So traf er sich mit den Ältesten seiner Gemeinde. Er erzählte ihnen, was ihm widerfahren war, und meinte: "Ich habe versucht, geduldig zu sein und keine Vergeltung zu üben. Aber ist das richtig? Der hält mich doch zum Narren!" - Die Ältesten hörten betroffen zu. Dann beteten sie miteinander. Nach dem Gebet erhob sich langsam ein sehr alter Mann. Er sagte nur wenige Worte. Aber diese Worte gingen allen Versammelten tief zu Herzen. Sie lauteten: "Wir sind armselige Christen, wenn wir immer bloß versuchen, das Richtige zu tun. Nein, als Christen können wir mehr tun als das, was nur richtig ist. Lasset uns lieben!"
Am nächsten Morgen ging der Christ, der das Reisfeld besaß, wieder hinaus, um es zu bewirtschaften. Wieder war das gleiche geschehen wie an den Tagen zuvor. Nun aber tat er etwas ganz Außergewöhnliches. Am Morgen bewässerte er zuerst die Felder seines feindlichen Nachbarn. Am Nachmittag versorgte er sein eigenes Grundstück.
Als der Nachbar in der Nacht wieder kam, um sein böses Werk auszuführen, war er völlig verblüfft. Er fragte sich: "Was hat ihn denn nur bewogen, meine Felder mitzubewässern?" Der Nachbar wurde so fragend, dass er zu dem Christen hinging, sich bei ihm entschuldigte und ihm versprach, nie wieder den Erdwall zu durchstechen. Aber es geschah noch mehr: Er öffnete sich dem Glauben, der eine solche Tat der Feindesliebe ermöglicht hatte.
Jesus spricht:
Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die
euch fluchen,
tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die,
welche euch beleidigen und verfolgen, (Matthäus
5:44)
Und ich, Herr? Wo, wann und wem heute?
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