„Da sprachen die Frauen zu Naemi: Gepriesen
sei der HERR,
der dir zu dieser Zeit einen Löser nicht versagt hat!
Sein Name
werde gerühmt in Israel!“
Um das zu verstehen, sollten wir ein wenig den biblischen Hintergrund
verstehen. Das Land Israel war aufgeteilt unter die Familien der 12 Stämme und durfte
nicht außerhalb der Familien verkauft werden. Starben nun die Erben eines
Landbesitzers, musste sein Land an einen Verwandten aus dem selben Stamm
Israels weitergegeben werden. Zum Land gehörte aber auch die Witwe des
verstorbenen Erben. Im Buch Ruth war Naomi mit ihrem Mann, Elimelech, wegen
einer Hungersnot nach Moab ausgewandert. Die beiden hatten zwei Söhne. Ihr Sohn
Mahlon heiratete Ruth, starb aber, ebenso wie sein Bruder und sein Vater. Naomi,
die ihres Mannes und ihrer Söhne beraubt war, ging zurück nach Israel. Ihre
Schwiegertochter begleitete sie. Da alle Männer der Familie verstorben waren,
musste ihr Landbesitz in Israel jetzt von dem nächsten Verwandten „gelöst“
werden. Damit blieb der Besitz in der Familie des Stammes Juda. Als Verwandter
des verstorbenen Mannes der Naomi kam Boas als Löser in Frage. Der Besitz
Elimelechs und die Frau seines verstorbenen Sohnes fielen ihm zu.
Wann immer im Buch Ruth über Boas berichtet wird, wird
positiv berichtet. Boas war allem Anschein nach fleißig, spendabel, umsichtig
und gottesfürchtig. Er stellt Ruth unter seinen persönlichen Schutz und ist
bereit, Ruth zu heiraten und ihren Besitz zu lösen.
Ob der nächste Verwandte eines Verstorbenen nun
charakterstark oder schwach war, gottesfürchtig oder nachlässig – das spielte keine
große Rolle. War er an dem Land interessiert und bereit, die Witwe seines
verstorbenen Verwandten mit zu „übernehmen“, war die Sache geregelt.
Boas war von Gott für diesen Moment berufen. Sein Herz war
vorbereitet, sein Charakter vorbildlich und er war bereit, Ruth zur Frau zu
nehmen und sich um ihre verwitwete – und somit mittellose – Schwiegermutter zu
kümmern. In diesem Zusammenhang erklären die Frauen um Naomi:
„Gepriesen sei der HERR,
der dir zu dieser Zeit einen Löser nicht versagt hat!
Sein Name werde gerühmt in Israel!“
Was ist die Lektion über Gebet im Buch Ruth?
- Naomi war eine leidgeprüfte Frau. Ihr Mann und ihre zwei Söhne waren in der Fremde gestorben. Aber selbst im Leid gibt es Grund, den Herrn zu loben.
- Es waren die Frauen um Naomi herum, die den Herrn priesen. War Naomi so von ihrer Not zerbrochen, dass sie diese Frauen brauchte, um ihr die Augen zu öffnen für die Lobwürdigkeit Gottes? Gibt es einen leidgeprüften Menschen, dem ich heute helfen kann, Gott zu loben?
- Naomi, Ruth und Boas hatten garantiert tonnenweise Lasten und Anliegen, die sie vor den Herrn brachten. Was aber erwähnt wird, ist ein Grund, Gott zu preisen.
Lebe den Herrn meine Seele, und vergiss nicht,
was Er dir Gutes getan
hat! (Psalm 103:2)
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