Die arme Frau Lot! Sie hatte sich ihr zu Hause eingerichtet,
lebte mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in friedlicher Nachbarschaft und
hatte ihr ganzes Leben, einschließlich ihren Viehherden und anderem Besitz in
Sodom aufgebaut. Aber ihre Nachbarn waren böse Menschen, die das Gericht Gottes
auf sich zogen. Als Gott Lot sagte, er solle seine Familie schnellstens aus der
Stadt evakuieren, fügte Er hinzu: BLICKT NICHT ZURÜCK! Auf der Flucht blieb
aber das Herz von Frau Lot in der Stadt Sodom hängen. Die Rettung vor Augen –
dreht sie sich wehmütig um nach dem, was war und zeigt dadurch, dass ihr Herz
mehr nach ihrem eigenen Willen verlangt als nach dem Willen Gottes. Das
kostete!
Zwei Jünger Jesu hatten beide schrecklich gesündigt. Beide
hatten Jesus in den vergangenen Jahren intensiv kennen gelernt. Sie hatten
Seine Lehren gehört, Sein Leben beobachtet und waren Ihm nachgefolgt. Aber nur
einer hatte Jesus auch an sein Herz herangelassen, der andere nicht. Jetzt
waren sie fast gleichzeitig in tiefe Sünde gefallen. Judas hatte Jesus für Geld
an die Feinde verraten, die nun die Kreuzigung einleiteten. Petrus hatte
zunächst geprahlt und Jesus Treue bis zum Tod geschworen – dann hatte er seinen
Herrn 3x verleugnet und sich dabei sogar selbst verflucht. Wie reagieren Judas
und Petrus? Unterschiedlich! Judas klagt, schaut zurück auf seine Sünde,
reagiert und verliert alles, einschließlich sein Leben. Auch Petrus weint über
seine Sünde, hofft aber, schaut nach vorne auf das Kreuz, begegnet Jesus - und
gewinnt.
Mit ca 25 Jahren
fühlte ich mich von einem Vorgesetzten mehrmals ungerecht behandelt. Bitterkeit
fraß sich tief in mein Herz und bedrückte und bremste mich geistlich für viele
Jahre. Ich konnte nicht vergessen, weil ich immer auf den vermeintlichen Fehler des
Vorgesetzten zurückblickte. Ich flüchtete nicht von meinem Arbeitsplatz,
wechselte aber die Blickrichtung! Nicht mehr zurück, nicht mehr auf Menschen
schauen, nicht an den Fehler des Vorgesetzten denken, sondern nach vorne
blicken, auf Jesus und ihm weiterhin dienen, wo Er mich hingestellt hatte.
Interessant, was
die Bibel zum Thema Vergessen und Blickrichtung sagt. Bei einem Wohnungswechsel
nimmt man alles in die Hand, schaut es sich an und überlegt: „Nehme ich das
mit oder kommt das weg?“
Im Leben mit
Jesus brauchen wir nicht auf einen Wohnungswechsel zu warten. Wir dürfen
uns heute fragen: „Nehmen wir das mit oder kommt das weg?“ Niemand kann
auf Befehl vergessen! Aber wir
können uns entscheiden, zu vergessen, im Sinne von hinter uns lassen – weg damit!
Das dürfen wir mit allem Versagen und allen Lasten tun, dazu mit allem,
was wir gerne ungeschehen machen würden.
Dem Propheten
Jesaja offenbart Gott 2 interessante Verse darüber, wie Er – Gott – das mit dem
Vergessen hält. Gott ist ja allwissend. Er kann ja gar nicht vergessen. Was
macht Er also, wenn es um unser Versagen geht und um unsere Sünde? In Jesaja 43:25 sagt
Gott:
Ich, ich tilge
deine Übertretungen um meinetwillen,
und an deine Sünden will
ich nie mehr gedenken!
So macht Gott das also! Ein absolut froher
und erhebender Gedanke für uns: Unsere Sünden und Übertretungen sind von Gottes
Strichliste entfernt und Er wird nie wieder daran denken.
Gott gibt uns ein
Beispiel. Petrus und viele andere Jünger durch die Jahrtausende hindurch
folgten diesem Beispiel. Wir sollen es auch tun mit allem, was der
Vergangenheit angehört und was nicht auf Befehl „löschbar“ ist: Ich
will nie mehr gedenken!
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