Die Bibel berichtet über Maria mehr als über ihren Mann,
Josef. Wohl auch deshalb, weil Josef früh verstorben zu sein scheint. Aber die
Hingabe, die Maria in ihrer frühen Jugend auszeichnete, die zeichnet sie auch
später aus, wann immer wir über sie lesen.
Die Schwangerschaft war sicher nicht einfach und begleitet
von vielen kritischen Blicken und viel Gemunkel und Getuschel in der
Nachbarschaft. Maria kannte die Wahrheit und stand alles Gemunkel durch.
Als dann die Geburt bevorstand, kam ein Befehl, der es
nötig machte, mit ihrem Mann Josef von Nazareth nach Bethlehem zu reisen. Die
Strecke wird mit ungefähr 150 km angegeben und betrug zu Fuß etwa 5
Tagesreisen. Konnte Maria in ihren letzten Schwangerschaftstagen auf einem Esel
reiten? Hoffentlich. Dennoch äußerst strapaziös – für die werdende Mutter und
das ungeborene Kind! Jeder lebende Arzt unserer Zeit hätte von einer solchen
Reise abgeraten. Vielleicht wären die Jugendämter aktiv geworden. Maria nimmt
es auf sich und kaum sind sie da, wird Jesus geboren. Was für ein Stress muss
es gewesen sein, als Letzte anzukommen, anzuklopfen ... und immer wieder
abgewiesen zu werden. „Alles belegt!“
Aber die ganze Weihnachtsgeschichte und die Berichte über
das Leben Jesu bezeugen, dass Maria an ihrer Hingabe festhielt. Da gab es keine
Schimpftiraden über den geldgierigen Augustus „da oben in Rom“. Da lesen wir
nichts von einer jammernden Schwangeren auf dem Weg nach Bethlehem. Maria hatte
„Ja!“ gesagt zu Gott und damit aus Seiner Hand angenommen, was Er ihr zumuten
würde. In alledem konnte sie sich
vermutlich ausrechnen, dass Gott sie durchtragen würde, weil die Geburt
des Retters verheißen war.
Bereits im Vorfeld – nach der Ankündigung und vor den
schwierigen Umständen – entschloss sich Maria, ihre Hingabe durch Dankbarkeit
zu kennzeichnen. Moment! Geht das überhaupt anders? Ist Hingabe ohne
Dankbarkeit überhaupt noch Hingabe? Für Maria jedenfalls gehörte beides
zusammen. Hingabe ohne herzliche Dankbarkeit und Gotteslob war genauso
undenkbar wie Dankbarkeit als Lippenbekenntnis, ohne herzliche Hingabe. Darum –
egal, was die Zukunft bringen würde, lobt sie den Herrn aus vollem Herzen (Lukas 1:46-50)
„Meine
Seele erhebt den Herrn,
und mein Geist freut sich
über Gott, meinen
Retter,
dass er angesehen hat die Niedrigkeit seiner Magd;
denn
siehe, von nun an
werden mich glückselig preisen alle
Geschlechter!
Denn große Dinge hat der Mächtige an mir getan,
und
heilig ist sein Name;
und seine Barmherzigkeit währt
von Geschlecht zu
Geschlecht
über die, welche ihn fürchten.
Maria dankt dem Herrn hingebungsvoll,
auch ohne zu wissen, was noch kommt! Maria, eine Frau des Glaubens, der Hingabe
und der herzlichen Dankbarkeit.
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