Amerika hat
gewählt, demokratisch gewählt – und hat bekommen, wen sie wollten. Für die
meisten Amerikaner eine Entscheidung, die ihr Wahlverhalten bestätigt, für
andre ein Schock und ein Alptraum. Erste Reaktionen aus Europa gehören eher in
die zweite Kathegorie.
Wer jetzt denkt,
in diesen Zeilen eine Tendenz für oder wider den Wahlausgang in den USA zu
finden, wird enttäuscht sein. Unsere Stunde in Deutschland kommt in einem Jahr.
Allerdings stellt sich die Frage, wie viele gute Stunden die Welt noch vor sich
hat, egal, wer nationale Wahlen in den verschiedenen Ländern gewinnt. Ob es ein
Kandidat besser macht als der andere, ist eine legitime Frage, besonders für
Christen, deren Beziehung zu – und Leben mit Jesus über allem anderen steht.
Christen sind in erster Linie nicht Bürger ihres Landes und Wähler ihrer
Regierung. Das ist eine gewagte Aussage, aber Gottes Wort sagt uns in Hebräer
11:13 und 13:14:
“Diese alle sind im Glauben gestorben,
ohne
das Verheißene empfangen zu haben,
sondern sie haben (...) bekannt, dass sie
Gäste
ohne Bürgerrecht und Fremdlinge
sind auf Erden.
Denn wir haben hier keine bleibende Stadt,
sondern
die zukünftige suchen wir.“
Gottes Wort
erinnert uns deutlich, dass irdische Politik nie unsere Priorität sein kann und
dass unser erstes und oberstes Bürgerrecht nicht einer irdischen Nation
verpflichtet ist, sondern Gott! Insofern ist es Vielen unbegreiflich, wie sehr
sich manch ein Jesus-Nachfolger über irdische Politik (Pflichten, Rechte und
Gesetze) ereifern kann, aber völlig gleichgültig, ja, manchmal gar gelangweilt
scheint, wenn es um die Pflichte, Rechte und Gesetze seiner himmlischen Heimat
geht. Dabei ist doch das eine zeitlich, das andere aber ewig.
Keineswegs verbietet
Gott, uns an politischen und gesellschaftlichen Entscheidungen unseres Landes
und der Welt zu beteiligen. Im Gegenteil! Aber wir müssen die Tatsachen und die
Prioritäten im Auge behalten. Am Tag danach müssen wir uns den Gegebenheiten
stellen, egal, ob sie uns gefallen oder nicht. Und das sollte uns Christen
einfacher fallen als allen anderen Menschen, denn der Ausgang irgendwelcher
Wahlen betrifft immer nur das zeitlich Irdische, nie das zeitlos Himmlische.
Ein lieber Freund
in Amerika, dessen Wahlverhalten ich nicht kenne, schreibt: „Ich bin mir
sicher, dass die Psalmen in der Zukunft für viele ein Trost sein werden!“
Recht hat er! Hätte ein anderer Kandidat gewonnen, wäre das auch wahr, denn
die Welt wird – für jeden sichtbar – nicht einfacher und friedlicher, sondern
komplizierter und bedrohlicher.
Trump – und das gilt ebenso für Clinton, Merkel (mal noch), Duterte, Ban
Ki-moon und andere – sie können, müssen uns aber nicht erschrecken oder
erbosen. Denn in all ihrer Macht sitzen nicht sie auf dem Thron, sondern unser
Gott. Zwar hat Gott uns schon lange offenbart, dass es „bergab“ gehen wird,
aber mit welcher Geschwindigkeit und durch welche Regenten beeinflusst – dass
entscheidet alleine Er. In Daniel 2,21 heißt es:
„Er führt andere Zeiten und Stunden herbei;
er setzt Könige ab
und setzt Könige ein;
er gibt den Weisen die Weisheit und den
Verständigen den Verstand.“
Im selben Buch (Daniel 11:32) heißt es weiter:
Diejenigen aber, die ihren Gott kennen,
werden treu am Bund festhalten.
Vieles, was in der Welt geschieht ... viele Ausgänge von Wahlen, national
und international, mögen uns nicht gefallen. Aber lasst uns nicht vergessen,
dass wir in erster Linie Himmelsbürger sind.
Lasst uns mit Scham Buße tun, wenn uns Pflichten, Rechte und Gesetze der
Erde mehr bewegen als Pflichten, Rechte und Gesetze unseres himmlischen
Regenten.
Lasst uns vorbildliche Bürger unsres Landes sein, wie Gottes Wort uns
aufruft:
„Suchet der Stadt Bestes!“ (Jeremia 29,7)
Dieser Vers ist sicher ganz praktisch gemeint, steht aber zunächst nicht im
Zusammenhang mit Aktionen und Methoden, sondern mit dem Gebet. Paulus bestätigt
diesen Gedanken:
„So ermahne ich euch
nun, dass man vor allen Dingen zuerst
tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen,
für die Könige und alle Obrigkeit,
auf daß wir ein ruhiges und stilles Leben
führen mögen
in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit.
Denn solches ist gut und angenehm vor
Gott,
unserm Heiland, welcher will, daß allen
Menschen geholfen werde
und sie zur Erkenntnis der Wahrheit
kommen.“ (1.
Timotheus 2:1-4)
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