„Freuet euch in dem Herrn allewege
und abermals sage ich: Freuet euch!“
Eichhorn schreibt hier:
Kann man denn die Freude gebieten? Sind wir Herr über unsere Gefühle? Können wir die Traurigkeit nur so wegscheuchen? Wenn ich zu einem verschuldeten Menschen, der hart bedrängt wird, spreche: "Sei nur guten Mutes!", dann wird ein solcher Zuruf an seinem Herzen abprallen. Oder wenn ich zu einem Kranken sage: "Lass alles Klagen und Seufzen fahren!", wird er mit Recht entgegnen: "Du kannst leicht reden, in meiner Lage kann man nicht vergnügt sein."
Hingegen, wenn du die
frohe Kunde bringen darfst: Die Schulden sind gedeckt, du bist frei, oder zum
Kranken sagen kannst: "Du wirst ganz gewiss wieder gesund", dann
darfst du mit gutem Grund ihm zurufen: "Freue dich!" - In dieser Lage
befindet sich der Christ. Er hat einen Heiland, der alle seine Schulden tilgt.
Er hat an ihm einen Arzt, der alle seine Gebrechen heilt, der dem Gebundenen
Freiheit bringt und den Kerker der Gefangenen öffnet.
"In dem
Herrn" freuet euch allewege! Das ist möglich, weil er sich nicht
verändert. Er hat uns auch dann lieb und ist bei uns, wenn es in unserem Leben
durch Feuer und Wasser geht. Er spricht sein "Fürchte dich nicht, ich bin
bei dir" hinein in unser Dunkel. Weil wir so wert geachtet sind in seinen
Augen und herrlich werden sollen, darum ordnet er alles so, dass wir dieses
Ziel erreichen. In ihm sind wir geborgen und versorgt. Es ist also Grund zur
Freude, nicht zur Trauer.
Als Luther zum Glauben
an den Herrn Jesus durchgedrungen war, forderte er alle Christen auf, sich mit
ihm zu freuen. "Wer nicht will", setzte er hinzu, "der mag bei
sich heulen." Es ist außerordentlich wichtig, dass wir uns täglich neu zur
Freude erwecken und unsere Herzensharfen auf den Freuden- und Dankeston
stimmen.
Wollen wir uns doch
recht vergegenwärtigen, was wir an Jesu haben, und wie reich wir in ihm
gesegnet sind! Wir werden uns dann schämen, dass wir durch irdische und
vergängliche Leiden uns niederdrücken lassen. Es ist ja alle Trübsal
"zeitlich" und darum leicht. Die Anfechtungen währen nur eine
"kleine Zeit" im Vergleich zur ewigen Herrlichkeit. Dann wollen wir
uns auch fleißig besinnen auf all das Gute, das wir schon empfangen haben, auf
all die Durchhilfen und Gnadenstunden, die uns der Herr schon beschert hat. Wir
wollen auch nicht vergessen, wie wir bei allem Schweren noch viel Gutes haben.
Und das Beste ist, dass wir ihn haben! (Carl Eichhorn)
Weicht, ihr Trauergeister;
denn mein Freudenmeister,
JESUS
tritt herein.
Denen, die Gott lieben,
muß auch ihr Betrüben
lauter Freude sein.
Duld' ich
schon hier Spott und Hohn,
dennoch bleibst du auch im Leide,
JESU,
meine Freude.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.