„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 4. Juni 2016

Blickrichtung: vorne

Nicht nur belehrt Jesus seine Jünger mit eindringlichen Worten:

Niemand, der seine Hand an den Pflug legt und zurückblickt,
ist tauglich für das Reich Gottes! (Lukas 9:62)

Zusätzlich gibt uns die Bibel eine ganze Reihe von guten und schlechten Hinweisen.

Lot’s Frau gehört zu den schlechten. Ja, sie musste ihre Heimat verlassen, ihre Nachbarn, ihre Handarbeiten, ihr Vieh, ihr Haus – alles, außer ihrer Familie. Sie hatte das Gebot, nicht zurück zu blicken, sondern nach vorne. Sie tat es nicht – und verlor.

Auch die Jünger verloren zwischen Golgatha und Ostern. Sie erinnerten sich nur an das Schreckliche, das sie nicht verstanden. An die Szenen im Garten, im Hof des Hohenpriesters, am Kreuz. Sie hatten Jesu Blut vor Augen, Ihren Schmerz und ihr Versagen. Jesus hatte ihnen eine Verheißung gegeben, die sie nicht verstanden, über die sie aber hätten meditieren können. Taten sie aber nicht – und wurden fast verrückt vor Verzweiflung.

Ganz anders der Apostel Paulus. Er sitzt im Knast. Wie es ihm ging? Gut ist anders! Paulus hätte in der guten alten Zeit schwelgen können. Er hätte sich selbst bemitleiden können, er hätte sich über die Unzuverlässigkeit seines Teams beschweren können. Er hätte …

All das tut er nicht. Selbst in heftigen Widerwärtigkeiten erklärt er:

Ich schätze mich selbst noch nicht so ein,
dass ich's ergriffen habe. Eins aber sage ich:
Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus
nach dem, was da vorne ist (Philipper 3:13)

Paulus schaute nach vorne. Das konnte er nur, weil er bereit war, zu vergessen. Das geht nicht auf Befehl, aber es geht mit Gottes Hilfe. Vergessen, ruhen lassen, was dahinten ist und zielstrebig nach vorne schauen – das macht uns tauglich für das Reich Gottes (Lukas 9:62) und leitet uns auf dem Weg, auf dem wir „ergreifen“, wie wir ergriffen sind. (Philipper 3:13)

Aber wie? WIE? Wie kann ich die Vergangenheit hinter mir lassen, wenn mir Dingen angetan wurden, die man keinem Menschen antun sollte? Wie kann ich eine schmerzhafte Scheidung „vergessen“? Wie den unglücklichen Verlust meines Besitzes? Wie kann ich die Vergangenheit Vergangenheit sein lassen, in der mir ohne eigenes Verschulden meine Gesundheit genommen wurde? Wie die Schmerzen „vergessen“, die Menschen mir zugefügt haben? Ohne Hilfe von oben geht das nicht, denn das „Vergessen“, von dem Paulus redet, ist allein menschlich nicht zu schaffen. Gott selbst zeigt uns die Lösung – und wir alle kennen sie. In Hebräer 10:38 ruft Er uns zu:

Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben"; und:
"Wenn er sich zurückzieht,
wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben. (Hebräer 10:38)

Es geht nur durch den Glauben. Nicht (nur) den rettenden Glauben, sondern das Gottvertrauen im Alltag. Es geht nur, wenn wir uns an Jesus klammern. Wenn sich der Gerechte zurückzieht und zurück sieht, kann er nicht vergessen und kann auch keine graden Furchen ziehen. Der Berg, der vergessen werden muss, wird immer größer und massiver. Das kann Gott nicht gefallen. Gefallen hat Er, wenn der Gerechte Ihm vertraut. Ihm vertraut, dass Er Kraft schenkt, um das Trauma der Vergangenheit bewältigen oder tragen zu können; Ihm vertraut, dass Er auf krummen Linien gerade schreiben kann und wird (wenn wir Ihn lassen); Ihm vertrauen, dass Er das Öl der Heilung ausgießt und Wunden heilt.

Darum lass Haggai 2:15 Dein Motto sein:

„Von heute an sollt ihr den Blick nach vorne in die Zukunft richten.“

Auch morgen wollen wir nach vorne schauen, wie der Herr es sagt:  

Schaut nach vorne, denn ich will etwas Neues tun! 
Es hat schon begonnen, habt ihr es noch nicht gemerkt? 
Durch die Wüste will ich eine Straße bauen, 
Flüsse sollen in der öden Gegend fließen.
 (Jesaja 43:19)
Herzliche Einladung zum Gottesdienst: CCFG, 10:30 Uhr
Bitzegarten 5, 5729 Neunkirchen

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