„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 3. Juni 2016

Herrliche Worte vom Prinz der Prediger

Charles Haddon Spurgeon lebte von 1834 – 1892 und war der bekannteste Prediger seines Jahrhunderts. Er ist bis heute bekannt, beliebt und viel zitiert. Folgende Ausführungen zu Römer 7:13 stammen aus seiner Feder. Wer sich nicht an der Sprache stört, wird wertvolle Diamanten in seinen Gedanken finden.

Hat nun das Gute mir den Tod gebracht? Das sei ferne!
Sondern die Sünde hat, damit sie als Sünde offenbar werde,
durch das Gute meinen Tod bewirkt,
damit die Sünde überaus sündig würde durch das Gebot.
(Römer 7:13)

,,Die Sünde - überaus sündig."

Hüte dich vor dem geringsten sündlichen Gedanken. Zur Zeit unsrer Bekehrung ist das Gewissen so zart, daß wir vor der kleinsten Sünde mit Entsetzen zurückschaudern. Aber wie bald entschwindet der zarte Duft von diesen Erstlingsfrüchten des neuerwachten Lebens unter der rauhen Hand der stürmischen Welt; die empfindliche Pflanze der jungen Gottesfurcht verwandelt sich später in eine wuchernde Weide, die überall nachgibt, sich überall biegt und beugt und sich allerlei Verletzung gefallen läßt.

Es ist leider nur zu wahr, daß auch ein Christ nach und nach so abgestumpft werden kann, daß die Sünde, die ihm einst Angst und Entsetzen einjagte, ihn nicht mehr im mindesten in Unruhe versetzt.

Mit der Zeit werden die Menschen mit der Sünde vertraut. Das Ohr, das vom Kanonendonner betäubt ist, nimmt die sanften Töne der Harfe nicht mehr gewahr. Erst setzt uns eine kleine Sünde in die bitterste Not; aber bald sagen wir: ,,Ach, ist's eigentlich nicht nur eine kleine?" Dann kommt eine andre, größere, und dann wieder eine, bis es endlich soweit mit uns kommt, daß wir die Sünde überhaupt nur als ein kleines Unrecht ansehen; und dann kommt das unselige Vorurteil: ,,Wir sind doch nicht in offenbare Sünden gefallen." So schwächen wir den Blick für die Sünde ab, wir werfen einen Schleier darüber; wir geben ihr gelindere Namen.

Christ, hüte dich, daß du es mit der Sünde nicht leicht nimmst! Ja, hüte dich, sonst bringt sie dich endlich zu Falle. Sie Sünde etwas Geringes? Ist sie denn nicht ein tödliches Gift? Was weißt du von ihrer Tödlichkeit? - Die Sünde etwas Geringes? Sind's nicht die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben? Baut nicht das unscheinbare Korallentierchen einen Fels auf aus der Meerestiefe, daran die Schiffe zerschellen? Fällen nicht kleine Streiche auch die größte Eiche? Wäscht nicht der beständig fallende Tropfen das härteste Gestein aus? Die Sünde etwas Geringes? Sie krönte des Heilandes Haupt mit Dornen und durchbohrte sein Herz! Sie bereitete Ihm Leiden und Todesangst, Bitterkeit und Schmerzen. Könntet ihr auch die kleinste Sünde wägen in den Waagschalen der Ewigkeit, so würdet ihr vor ihr fliehen, wie vor einer Schlange, und auch den geringsten Schein des Bösen meiden und verabscheuen.

Betrachtet jede Sünde als eine solche, die den Heiland ans Kreuz genagelt hat, so werdet ihr erkennen, daß die ,,Sünde überaus sündig" ist.

Lasst uns Spurgeons Worte nicht leichtfertig nehmen. Heiligung ist etwas, das des „Nachjagens“ bedarf. Heiligung kommt nicht automatisch. Einfach nah bei Jesus bleiben ist der beste Anfang!

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