Hesekiel ist in Babylon, als Gott ihm eine Vision schenkt. (Hesekiel 8) Im Vorhof des Tempels steht er und blickt hinein in den Innenhof, in dem der Brandopferaltar davon zeugte, dass Gott heilig und gerecht ist, aber auch liebend, fürsorgend und vergebend. Doch anstatt Priester zu finden, die am Brandopferaltar dem lebendigen Herrn dienen, wird Hesekiel am Eingang von einem toten Götzenbild überrascht. Gottes Reaktion:
Wegen dieser großen Gräueltaten werde ich mich aus meinem Heiligtum zurückziehen! (6)
Als ob das nicht genug sei, führt Gott Hesekiel tiefer in den Tempel hinein. Dort findet er Verantwortliche des Volkes im schlimmsten Götzendienst. Und sie meinen, ihre Taten seien verborgen und daher sicher.
Schließlich führt Gott ihn weiter und zeigt ihm Männer und Frauen, die in rituelle heidnische Handlungen verfallen sind – und das scheinbar noch gut finden!
All das hatte Gottes Volk begonnen zu tun, weil man meinte, Gott habe sie verlassen (12). Darum wandte man sich anderen trügerischen Optionen zu.
Der Tempel in Jerusalem steht nicht mehr. Gott hat diesen Tempel verlassen, wie Er gesagt hat. Heute hat Er einen anderen Tempel bezogen, den Er sich gründlich gereinigt hat. Mit dem Wertvollsten des Himmels hat Er ihn ausgelegt und möchte ihn täglich neu damit erfüllen. Dort möchte Er jetzt angetroffen und angebetet werden, frei von allen toten Götzen. Dort möchte Er seine Liebe, Fürsorge und Barmherzigkeit deutlich werden lassen. Dort möchte Er den Seinen begegnen. Paulus schreibt in 1 Korinther 6:19+20:
Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht nun Gott mit eurem Leib!
Unser Leib als Tempel des Allmächtigen! Gereinigt, geheiligt, eingerichtet! Das Opfer, Jesus, der Auferstandene, wird geehrt; der Weihrauch des Gebets steigt auf; die Glieder des Leibes sind Gott hingegeben zum freien Gebrauch, Hände, Füße, Beine Arme, Augen, Ohren und Mund. Gott wird verherrlicht und unser Herz wird erfreut, wie John Piper es sagt: „Gott wird am meisten verherrlicht, wenn wir uns am meisten in Ihm freuen.
Aber, obwohl die Zeiten und Orte sich geändert haben, nicht so der Widersacher Gottes! Er will Götzen aufstellen an den Plätzen, die Jesus gehören. Er will Selbstvertrauen und Eigeninitiative, wo der Weihrauch des Gebets aufsteigen soll. Er will heidnische Handlungen, wo Dienst für Jesus stattfinden soll. Und je mehr wir uns einlullen lassen und schließlich gar nicht mehr merken, wie Gottes Tempel zum Götzenhaus wird, je mehr wird Gott den Platz verlassen, den Er sich eigentlich vorbehalten und eingerichtet hatte, um uns in Seiner Herrlichkeit dort zu begegnen.
„Ich bin der Herr, das ist mein Name;
und ich will meine Ehre keinem anderen geben,
noch meinen Ruhm den Götzen!“ (Jesaja 42:8)(w)
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