„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Donnerstag, 19. Mai 2016

Da kann ich nur von lernen!

Monatlich erhalte ich zwei Zeitschriften von Organisationen, die sich für verfolgte Christen einsetzen. Wenn immer ich diese Zeitschriften zur Hand nehme, werde ich gesegnet. Die Zeugnisse der Verfolgten machen Mut und lehren mich, wie ich unter Druck für Jesus leben kann. Ihnen wird alles genommen, was sie haben. Die Arbeit ihres gesamten Lebens, seien es Ersparnisse, ein Haus oder anderen Besitz … und ihre Gesundheit … ihre Vergangenheit … und ihre Zukunft … und oftmals noch ihre Liebsten. 

Ich stelle mich daneben – und bin beschämt. Ja, auch wir haben Nöte, Probleme, Krankheit, Trauer,  Arbeitslosigkeit, eine unglückliche Ehe, Probleme mit den Kindern …  Das muss niemand wegstecken, als gäbe es diese Nöte nicht. Und doch verblasst vieles (vielleicht nicht alles) im Vergleich zu denen, die keine erinnerungswürdige Kindheit oder kein ruhiges Alter haben. Oder solche, die mitten im Leben ganz neu bei Null beginnen müssen.

Solche Berichte und Zeugnisse von Gottes Durchtragen rücken vieles wieder ins rechte Licht. Ich werde wegen meinem Glauben ausgelacht? Na und? Andere werden ausgepeitscht. Ich werde verspottet und verleumdet? Na und? Andere werden verschleppt und vergessen. Ich gebe wegen meinem Glauben eine berufliche Aufstiegsmöglichkeit auf? Na und? Andere verlieren Job und Einkommen und werden gebrandmarkt, damit niemand sie wieder einstellt.
Ich verliere Freunde wegen meiner Nachfolge Jesu? Na und? Andere verlieren ihre Familie – die einen, weil sie ausgestoßen werden, die anderen, weil ihre Lieben umgebracht werden.

Und dennoch haben viele dieser treuen Christen in der Verfolgung etwas, was ich mir wünsche. Nicht die Verfolgung wünsche ich mir. Nein! Aber die Jesus-Erfahrung dieser Gotteskinder. Die Geschwister in der Verfolgung lernen es, in einer Nähe zu Jesus zu leben, die mir oft fremd ist. Sie erfahren eine Liebe durch und zu Jesus, die ich mir wünsche. Sie kennen einen Eifer für die Sache Jesu, der mich beschämt.

Ich empfehle wärmstens die monatlichen Zeitschriften von Open Doors und Hilfsaktion Märtyrerkirche. Die Berichte in diesen Zeitschriften beschreiben keine Folterszenen und sollen niemandem Angst machen. Sie hetzen auch nicht gegen andere. Sie informieren sachlich über die Not der Verfolgten und ermutigen zum Gebet. Aber als Nebenprodukt ermutigen sie die Leser durch die Zeugnisse über die Liebe und die Macht Jesu. Hier einige Beispiele aus der Zeitschrift „Stimme der Märtyrer“:

„Wir haben gelernt, dass alles, was wir in dieser Welt erleben, uns hilft, Gott ähnlicher zu werden. Ich bin glücklich, ein Kind Gottes zu sein. Ich bin auch glücklich, die Tochter eines Mannes zu sein, der um Jesu willen im Gefängnis sitzt. Jesus wird alles zu einem guten
(Ca 19jährige Tochter von Pastor Haile Naigzhi, der seit 12 Jahren in Eritrea im Gefängnis sitzt)

Ohne Kreuz gibt es keine Krone. Diese Lektion kann man nicht aus Büchern lernen, und die meisten Menschen erfahren diese köstliche Lektion nie in ihrem Leben. Das Leben im Überfluss existiert nicht in der Komfortzone. Wenn das Gewürz nicht gemahlen wird, kann der Duft sich nicht entfalten; und wenn die Traube nicht im Trog zerstoßen wird, wird sie nie zu Wein. (Christ aus China)

Mohammad Yousuf Bhat bekehrte sich 1999 in Kaschmir vom Islam zu Jesus. Seitdem war er unermüdlich und furchtlos unterwegs, Jesus zu bezeugen. Am 1 Juli 2015 zerrte man ihn aus seinem Haus und ermordete ihn mit 7 Schüssen. Einmal hatte er erklärt: „Meine Familie hat mit sehr viel Verfolgung zu kämpfen. Mein Sohn ist gefoltert worden und auch meine Tochter. Aber diese Verfolgung betrifft nur unseren Körper. Innerlich füllt uns Jesus mit tiefem Frieden.“ Er wusste um die Mordabsichten und sagte vor seiner Ermordung über seine Verfolger: „Gott segne sie! Wir beten dafür, dass Gott ihnen die Augen für die Wahrheit öffnet. Wir beten für sie.“ „Immer, wenn ich abends die Sterne sehe, bete ich, dass es eines Tages auch so viele Gläubige im Kaschmirtal gibt.

Möge Jesus auch in uns die uneingeschränkte Bereitschaft finden, Ihm unser alles zu geben.

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