„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 18. Mai 2016

Zum Teufel mit dem Hof

Lasst mich heute kurz einige Gedanken zu Hebräer 2:1+2 zusammenfassen, die Stefan Sauer am vergangenen Mittwoch in unserer Bibelstunde ausgeführt hat. In Hebräer 2:1 heißt es:

Deshalb sollten wir desto mehr auf das achten,
was wir gehört haben, damit wir nicht etwa abgleiten.“

Weshalb? Deshalb: weil Jesus so viel höher ist als die Engel, müssen wir auch um so viel mehr darauf achten, was Er sagt – wobei „achten“ mehr bedeutet als „zur Kenntnis nehmen“.
Dem „Achten“ muss eine Reaktion folgen. Eine Ampel nur zu beachten, aber nicht der roten Stop-Aufforderung zu folgen, hat ein fatales Resultat.

Im geistlichen Leben ist das „achten auf“ im Sinne von „Folgen, umsetzen“ extrem wichtig, denn es heißt: Wenn wir das Gehörte nicht umsetzten, gleiten (Luther: treiben) wir am Ziel vorbei. Das will hoffentlich niemand.

Dieses Wort „vorbeitreiben“ beschreibt ein Wegdriften, wenn der Halt fehlt. Tückisch, denn es geschieht von alleine, sobald wir den Halt verlieren. Wir müssen nichts dafür tun, um abzudriften. Ein Wegdriften in Verbindung mit Antriebslosigkeit.

Wenn wir nicht mehr auf Jesus achten, der höher ist als alles – wenn wir Jesus aus den Augen verlieren, dann gewinnen die Welt und andere Dinge Raum. Ganz von alleine. Ohne unser aktives zutun.  Wir wollen ja alle nicht extrem werden, sondern am liebsten Christen sein, die die geachtet werden und gut in die Welt hineinpassen. Irgendwann denken wir: „Das, was ich bis jetzt aus der Bibel gelernt habe, ist ein guter Stand. Mehr brauche ich eigentlich nicht. Und das, was ich für den Herrn getan habe und tue, das ist auch genug.

Solche Einstellung würde man nicht als Abkehr von Jesus bezeichnen, aber es ist geistliche Trägheit. Das wird nicht funktionieren. Deshalb ist geistliche Faulheit für uns so gefährlich.

Zu faul zum Beten.  Zu träge zum Lesen. Zu achtlos für Gemeinschaft. Zu nachlässig, zum Geben. Zu bequem, um Schritte im Glauben zu wagen.

Wer sich da nicht irgendwo drunter stellen muss, sollte dem Herrn von Herzen dankbar sein.
Eine alte Geschichte erzählt von einem knorrigen und knurrigen Bauern, der mit allen im Streit lebte. Irgendwann verstarb der Mann und ein kurzesTestament mit einem Satz wurde in seinem Nachlass gefunden. „Ich vermache meinen gesamten irdischen Besitz dem Teufel.“

Da der letzte Wille eines Menschen i.d.R. sehr ernst genommen wird, musste sich ein Gericht mit dem Testament beschäftigen. Wie konnte man den Willen des Verstorbenen – zum Teufel mit dem Hof – umsetzen?

Vermutlich hatten zunächst einige an Feuer gedacht: Teufel, Hölle, Feuer... einfach alles abfackeln. Der Richter aber kam zu einem anderen Entschluss. Er entschied, dass es wohl am besten sei, wenn man den ganzen Hof dem Verfall überließe. Das Unkraut würde alles überwuchern. Der Wind würde langsam die Erde abtragen. Sonne und Regen würden den Gebäuden zusetzen. – Und so entschied das Gericht: Der beste Weg, dem Teufel etwas zu hinterlassen, ist der, dass man nichts tut.

Wenn wir unser geistliches Leben einfach so laufen lassen und sich selbst überlassen, gehen „Hof und Gebäude“ verloren. Durch „Nichts tun“ wird unser geistliches Leben überwuchert und erstickt, immer mehr abgetragen und zersetzt.  Darum, lasst uns auf Jesus achten, aktiv an Ihm festhalten, der über allem ist. Dann treibt niemand am Ziel vorbei, sondern in den sicheren Hafen.

Deshalb müssen wir sorgfältig auf das achten,
was wir gehört haben,
damit wir das Ziel nicht verfehlen. (Hebräer 2:1, NLÜ)

Die gesamte Bibelstunde zu Hebräer 2:1-9 ist Anfang nächster woche HIER zu hören (oder download). Heute Abend geht es um 19:30 Uhr weiter in Hebräer 2. Herzlich willkommen!

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