„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Samstag, 3. Oktober 2015

Endlich ohne Mauer – Endlich Einheit!

3. Oktober 1990 –  0:00 Uhr / Mitternacht – die Bundesflagge wird gehisst – die Freiheitsglocke wird geläutet. Nur kurz später verkündet der Bundespräsident vor einer ungezählten Menge die vollendete Einheit Deutschlands. Ein äußerst bewegender Moment in der Geschichte unseres Landes. Endlich ohne Mauer -  endlich Einheit!

Seither hat die Vereinigung von Ost und West mehrere Stadien durchlaufen. Anfänglicher Euphorie folgte Ernüchterung; dann bis heute steigende Zufriedenheit über die Einheit des lange durch die Mauer geteilten Landes. Der heutige Tag gedenkt dieser Einheit und feiert sie.

Deutschland ist nicht das einzige Land, das nach langer Teilung zur Wiedervereinigung fand. 1976 wurden Nord- und Südvietnam vereint. 1990 vereinigten sich der Norden und Süden Jemens zur „Republik Jemens“. Andere Länder wiederum warten bis heute auf eine gemeinsame Zukunft, wie es z.B. bei Nord- und Südkorea der Fall ist.

All diese Beispiele zeigen, wie willkommen wiedergewonnene Einheit ist. In echter Einheit schwingt Harmonie, Frieden und Sicherheit mit. Natürlich kann Einheit auch erzwungen werden und dann nach hinten losgehen. Der Evangelist Moody erklärt, dass es verschiedene Wege gibt, vereint zu werden: man kann zusammenfrieren oder zusammenschmelzen.

In der Bibel offenbart der Herr, dass Ihm die Einheit Seines Volkes ein größeres Anliegen ist, als Seinem Volk selbst. Jesus ringt im Gebet mit Seinem himmlischen Vater:

„Ich komme zu dir. Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, dass sie eins seien wie wir. Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst.“ (Johannes 17:11,20-23)

Einigkeit untereinander, wie Jesus und der Vater eins gewesen sind. Das bedeutet nicht, dass wir alle immer eine Meinung haben müssen. Nein! Es bedeutet, dass die Liebe Jesu uns befähigt, über Nebensächlichkeiten hinweg zu blicken und sich zu freuen an dem gemeinsamen Herrn und Seinem Heil. Es bedeutet nicht, dass Gottes Volk alle Projekte gemeinsam durchführen muss und alle Gemeinden sich zu einer Mega-Mega-Gemeinde vereinen sollten. Nein! Es bedeutet, dass wir in Liebe miteinander umgehen, nicht in Konkurrenz; dass wir einander aufbauen, nicht niederreißen. Weder offen, noch versteckt.

Aber wie soll das gehen? In seinem Buch „Gottes Nähe suchen“ schreibt A.W. Tozer:

Ist Ihnen je aufgefallen, dass hundert Klaviere, die alle nach der gleichen Stimmgabel gestimmt werden, automatisch aufeinander abgestimmt sind? Sie sind alle dadurch eins, dass sie nicht aufeinander, sondern nach einem anderen Standard gestimmt wurden, vor dem sich jeder beugen muss. Wenn so hundert Gläubige zusammen sind und alle auf Jesus schauen, sind sie im Herzen einander näher, als sie sein würden, wenn sie ihre Augen von Jesus wegnehmen würden, um selbst für eine engere Gemeinschaft zu streben.

So einleuchtend! So biblisch! So einfach. Und das Ergebnis:
Endlich ohne Mauer - endlich Einheit! (w)

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