„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Dienstag, 7. Juli 2015

Der Geist des Gebets (2)

Vor einer Woche haben wir die Frage gestellt: Gibt es einen „Geist des Gebets“ und anhand von Sacharja 12:10 festgestellt, dass es ihn tatsächlich gibt.

„Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem
will ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen, 
und sie werden auf mich sehen,
den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen,
wie man klagt um den eingeborenen Sohn, 
und sie werden bitterlich über ihn Leid tragen,
wie man bitterlich Leid trägt über den Erstgeborenen.“

Wir hatten uns gefragt, ob wir diesen Geist haben, der daran erkennbar ist, dass er uns Jesus mehr erkennen lässt, unsere Emotionen in Wallung bringt und zu Selbsterkenntnis und echter, möglicherweise nationaler Umkehr führt. Einfach mal mit ein paar Leuten mit dem Beten beginnen kann der erste Schritt sein, dass der Herr den „Geist des Gebets“ ausgießt.  

In einem (vor kurzen bereits einmal erwähnten) Buch las ich über die Beter Koreas. Nicht  nur die Yoido Full Gospel Church von Dr. Yonggi Cho ist für ihre intensiven Gebetszeiten bekannt. Auch andere Kirchen und Gemeinden in Korea haben Veranstaltungen, die mit intensivem Gebet beginnen und enden. Manche Gemeinden sind so groß, dass ein Gemeindegebet im uns bekannten Format gar nicht möglich ist. Der Begriff „koreanisch zu beten“ beschreibt die Gebetsversammlungen in solchen Kirchen, in denen jeder an seinem Platz zu Gott schreit und sein Lob und seinen Dank vor Gott ausbreitet. „Wie das Brausen eines gewaltigen Windes“ wird das gleichzeitige Gebet aus vielen Tausend Kehlen beschrieben. Das wiederum erinnert unweigerlich an die Beschreibung in Apostelgeschichte 2, als das Haus erfüllt wurde von einem Brausen: wie das Brausen des Windes als die 120 versammelten Gläubigen alle in spontanes Gebet ausbrachen. Ja, der „Geist des Gebets“ war nicht nur zur Zeit der Apostelgeschichte oder in Erweckungszeiten vergangener Jahrhunderte aktiv. Wann immer dieser „Geist des Gebets“ auf die Menschen fiel, geschahen gewaltige Hinwendungen zu Jesus.

Aber Sacharja nennt denselben Geist, den er als „Geist des Gebets“ bezeichnet auch „Geist der Gnade“. Wie herrlich! Wie beruhigend! Wie befreiend! Der „Geist des Gebets“ zwingt niemanden, sich für Jesus, Nachfolge und Gebet zu öffnen. Der Geist des Gebets ist kein Geist des Zwangs, sondern gleichzeitig und untrennbar der „Geist der Gnade“. Gebet ist ein Gnadendienst. Der Beter kommt auf der Grundlage empfangener Gnade zum Thron der Gnade. Er appelliert an die unaussprechliche und unversiegbare Gnade seines Herrn und in seiner Gnade gibt Jesus gerne!

Durch den „Geist der Gnade und des Gebets“ können, dürfen und sollen wir Teilhaber sein an dem mächtigen Werk der Gnade Gottes weltweit.

Wenn der „Geist der Gnade und des Gebet“ auf Menschen kommt, dann besucht Gott in besonderer Weise sein Volk. Danach dürfen wir uns ausstrecken und danach dürfen wir trachten.

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