„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 10. Januar 2015

„Weinende Propheten“

"Sage nicht: »Ich bin zu jung«; sondern du sollst zu allen hingehen,
zu denen ich dich sende, und du sollst alles reden, was ich dir gebiete!
Fürchte dich nicht vor ihnen! Denn ich bin mit dir,
um dich zu erretten, spricht der Herr.
Und der Herr streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an;
und der Herr sprach zu mir: Siehe,
ich lege meine Worte in deinen Mund!
Siehe, ich setze dich am heutigen Tag
über die Völker und über die Königreiche ein,
um auszurotten und niederzureißen,
und um zu zerstören und abzubrechen,
um zu bauen und zu pflanzen.
(Jeremia 1:7-10)

Jeremia war nicht der einzige Prophet, der geweint hat. Aber er hat so oft geweint, dass er als „der weinende Prophet“ bekannt wurde.

Ich möchte nicht zu viel verraten zur Predigt morgen, denn wir werden in unserer Gemeinde mit dem Buch Jeremias beginnen und uns Kapitel für Kapitel mit dem Leben und Lehren des Propheten beschäftigen. Aber warum wird Jeremia „der weinende Prophet“ genannt?

Ich würde mal kurz und knapp behaupten:
  • wer 50 Jahre im Dienst für Gott ist und keine Frucht sieht ...
  • wer jahrelang unter Drohungen, Schlägen und Lebensgefahr dient
  • wer die Auflage der Ehelosigkeit erhält um des Dienstes Willen ...
  • wem seine literarische Arbeit abgenommen und verbrannt wird
  • und wer am Ende seines Lebens von seinen eigenen Landsleuten zu Tode gesteinigt wird ...
nun, der hat sicher viel Grund zum Weinen. (Wobei Letzteres nicht aus der Bibel, sondern aus der jüdischen Überlieferung stammt).

Jeremia hatte kein einfaches Leben! Manchmal stand er davor, aufzugeben und dem Herrn seinen Prophetenausweis zurück zu geben. Wollten wir uns seine Situation mal vorstellen, könnte es so ausgesehen haben:

Wir kommen zu einem Spielplatz, an dem rundum Schilder mit großen, roten Buchstaben stehen, die besagen: „Gelände verseucht! Betreten verboten! Akute Lebensgefahr“

Jetzt kommen die Massen – Eltern kommen mit ihren Kindern. Großeltern begleiten ihre ihren Enkelchen. Gruppen, die aus bereits älteren Kindern bestehen, toben heran mit einem Fussball unter dem Arm.

Die einen sind ins Gespräch vertieft, andere sind übermütig, viele Omas und Opas können nicht mehr gut sehen und die Kleinsten können das Schild natürlich noch nicht lesen.

Jetzt stehst Du da, sprichst Einzelne an, rufst es den Gruppen zu und zeigst auf die Warnschilder. Du weißt: Wer hinter den Zaun tritt, ist hoffnungslos kontaminiert und wird mit Sicherheit sterben. Aber alle lachen Dich aus. Einige sind genervt, binden Dich an einen Baum u. knebeln Dich, damit Du endlich stille bist. Andre lassen Dich wieder frei, aber alle verspotten und bedrohen Dich. Von manchen kriegst Du noch ein paar auf den Mund, damit Du endlich Ruhe gibst.

Dann kommen die ersten vom Spielplatz zurück – grün und blau und leidend und sterbend – und du warnst weiter – mit Inbrunst ... und unter Tränen der Dringlichkeit. Aber Du erntest nur Verachtung, Spott und weitere Schläge.

Du verzichtest auf Dein eigenes Leben, auf Ehe, Kinder, Beruf und Wohlstand – und alles was Du erntest ist noch mehr Armut und Hass. Dein Leben neigt sich dem Ende zu und Du fragst Dich, welche Frucht Dein Leben gebracht hat und wozu Du überhaupt gelebt hast.

Wundert es, dass Jeremia der „weinende Prophet“ genannt wird?

Warum er dennoch ein gesegneter Prophet war, wie Gott ihn herrlich rief und mächtig gebrauchte – und wie wir aus seinem Leben Mut – und aus seinen Lehren Weisheit empfangen können, darum geht es in den nächsten Wochen in unseren CCFG Gottesdiensten. Du bist herzlich eingeladen!

 Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5 (hinter dem VB Gebäude)  
57290 Neunkirchen-Zentrum
 Beginn: 10:30 Uhr

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