„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 5. Januar 2015

Hoffnung

„Die Hoffnung stirbt zuletzt“ – so heißt die Phrase, an der sich Millionen Menschen jeden Tag festhalten. Da klingt nicht viel Zuversicht heraus. Eher der Strohhalm-Gedanke: dass man sogar noch nach dem letzten Hoffnungshalm greift, der am Ende übrig bleibt.

In einem Buch las ich kürzlich folgende Geschichte eines U-Bootes, das vor einigen Jahren abseits der Küste von Massachusetts gerammt wurde und sank.

„Es sank sehr schnell auf den Grund. Die gesamte Crew war in diesem Todeshaus gefangen und saß in der Falle. Andere Schiffe kamen an den Ort der Katastrophe geeilt, und obwohl die Situation hoffnungslos war, schickte die Navy Taucher nach unten um zu prüfen, ob es noch irgendeinen Weg der Rettung gab. Schließlich erreichte einer von ihnen den Schiffsrumpf des beschädigten U-Boots. Als er seinen behelmten Kopf an die Seite des Schiffsfahrzeugs legte und lauschte, hörte er ein klopfendes Geräusch. Er erkannte, dass jemand mit Morsezeichen an die Wand klopfte. Die Frage kam nur langsam: „Gibt … es … noch … Hoffnung?“ Tragischerweise war das nicht der Fall.“*

In den vergangenen Tagen gab es so einige Unglücke. Da treibt ein Flüchtlingsboot ohne Mannschaft vor der Küste Italiens herum. Hunderte von Flüchtlingen bangen um ihr Leben. Da brennt eine Fähre und das Sturmwetter verhindert eine zügige Evakuierung der Passagiere. Hoffen und Bangen. Und jetzt ist der Frachter einer deutschen Reederei gekentert, mit wenig Hoffnung auf Rettung für die Seeleute.

Wir leben in einer Welt mit viel Elend. Wir alle brauchen Hoffnung. Hoffnung für die Notlagen in der Welt, für  Notlagen in unserem Umfeld oder in unserem eigenen Leben. Letzteres geht uns natürlich besonders nahe.

Weil wir die Welt nicht verändern, unser Umfeld bestenfalls beeinflussen können und selbst unser eigenes Leben nicht komplett in der Hand haben, brauchen wir Hoffnung. Wir brauchen Hoffnung, dass sich Umstände ändern, dass wir Kraft bekommen, auszuhalten oder einfach nur Hoffnung, dass wir die Hoffnung nicht verlieren.

Wer Jesus, den Gott der Hoffnung kennt, braucht sich an keinem Strohhalm festzuhalten. Bei Jesus ist immer Hoffnung. Nicht immer ändert sich alles Äußerliche zum Guten, aber immer ist Jesus die Hoffnung derer, die Ihm vertrauen.

Zur Zeit Esras hatte sich Israel gegen den ausdrücklichen Willen Gottes mit einem heidnischen Volk vermischt. Sie hatten sich schwer versündigt. Aber selbst im Licht schwerere Versündigung verkündigt Esra im Namen Gottes:

„Wir haben unserem Gott die Treue gebrochen, dass wir fremde Frauen aus den Völkern des Landes heimgeführt haben. Nun aber ist noch Hoffnung für Israel in dieser Sache!“ (Esra 10:2)

Aber auch den Bedürftigen und Erschöpften spricht Gottes Wort Hoffnung zu:
Denn der Arme wird nicht für immer vergessen; die Hoffnung der Elenden wird nicht stets vergeblich sein.“ (Psalm 9:19)

Wer sich an die Zusage Gottes hält, bekennt mit Zuversicht:
Nur auf Gott wartet still meine Seele; denn von ihm kommt meine Hoffnung.(Psalm 62:6)

Im Neuen Testament betet Paulus für die Gläubigen:

Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist.“ (Epheser 1:18)

Möge der Herr auch Dir und mir erleuchtete, offene Augen schenken, damit wir die Hoffnung erkennen und ergreifen können, die Er für uns hat. Er ist der Gott der Hoffnung! 

* „Die Ehe – ein Geschenk für uns“ von Ken Ortize © Calvary Books, Hannover, S. 26o

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