„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 19. Februar 2014

Heiligkeit

Ich muss bekennen: Irgendwo erschrecken mich manche Verse immer wieder neu, obwohl ich sie kenne und sicher auch schon darüber gepredigt habe. Dennoch sind es erschreckende, um nicht zu sagen „schreckliche“ Vese.

Wie definieren wir „Heiligkeit“, die „Heiligkeit Gottes“? Vermutlich verbinden wir unsere Definition mit der Hoheit Gottes, der Schönheit Gottes, Seiner Vollkommenheit, Seiner Größe und Herrlichkeit, mit Licht, dem Himmel und der Welt Gottes – und natürlich haben wir alle gehört, dass „Heiligkeit“ Abgeschiedenheit bedeutet, getrennt von Sünde und allem Bösen. Heiligkeit spricht von der göttlichen Andersartigkeit.

Alles schön. Heiligkeit ruft also ein Maß an Freude über Gottes Majestät und Größe hervor und irgendwo auch ein Maß an Ehrfurcht und demütigem Staunen.

In 3 Mose 10:3 erklärt Mose seinem Bruder Aaron:

„Ich will mich als heilig erweisen bei denen die mir nahen,
und vor dem ganzen Volk will ich mich verherrlichen.“

Das hört sich zunächst gut an. Gott möchte also allen, die Ihm nahen, Seine Herrlichkeit, Seine Schönheit und Reinheit zeigen und sie mit hineinnehmen in Sein Licht.

Ja ... schon! Aber der Zusammenhang, in dem diese Verse stehen, ist nicht ein Zusammenhang des Jubels und der Freude. Als Mose diese Worte sagt, hat Gott gerade Aarons beide Söhne durch heiliges Feuer umkommen lassen, weil sie unheiliges Feuer vor Ihn gebracht hatten. Sie wollten dem Heiligen mit Unheiligem dienen und hatten sich darum über Seine Anweisungen hinweggesetzt.

Da ging Feuer aus von dem Herrn und verzehrte sie,
so daß sie starben vor dem Herrn.“ (3 Mose 10:2)

Darum erschrecken mich diese Verse. Während ich die „Heiligkeit Gottes“ verbinde mit Herrlichkeit, Reinheit und Andersartigkeit, schließe ich gerne die Gerechtigkeit aus. Ich vergesse, dass Reinheit Reinigung voraussetzt. Ich vergesse, dass Gottes heiliges Feuer nicht nur bevollmächtigt, sondern auch läutert. Ich vergesse, dass Gottes heilige Liebe sich nicht dadurch ausdrückt, dass Er 5 gerade sein lässt, sondern, dass Er in Seiner Liebe korrigierend eingreift.

Diesen biblischen Blickwinkel der Heiligkeit Gottes müssen wir verinnerlichen. Dieses Wissen muss vom Kopf ins Herz rutschen – und es wird die Furcht Gottes erzeugen, von der die Bibel spricht: heilige Furcht, nicht zu sündigen, heilige Furcht, auf den Wegen Gottes zu gehen. Nicht Angst – aber Furcht.

Niemand von uns wird auf Erden den Zustand sündloser Vollkommenheit erreichen. Jeder von uns wird auf Erden immer wieder die liebevolle Reinigung durch die gnädigen Hände und das machtvolle Blut Jesu erfahren dürfen. Aber die heilige Furcht Gottes ist dazu nötig.

Wer mit der Sünde spielt, wer an der Sünde festhält oder im Kompromiss lebt, der hat die Heiligkeit Gottes noch nicht erfasst. Solch eine Person  hat weder die Herrlichkeit Jesu erkannt, der es wert ist, alles aufzugeben, um Ihn zu gewinnen. Noch hat er den Anspruch Gottes verstanden, dass Bekehrung eine Ganzhingabe ist, mehr als nur eine Abgabe unserer Sünde an Jesus. Und schließlich fehlt solch einer Person das Verständnis für die Heiligkeit Gottes. In Gottes Heiligkeit kann Sünde sich nicht erfreuen und auch nicht überleben. Wer aber durch Jesu Blut gereinigt und durch Gottes Feuer geläutert ist, der findet keinen herrlicheren Ort, keinen tieferen Frieden, keine erfüllendere Freude, keinen tragenderen Frieden als in der Gegenwart des heiligen Gottes

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