„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Freitag, 21. September 2012

Und wenn wir nicht mehr weiter wissen?

"Das sagte er aber, um ihn auf die Probe zu stellen, 
denn er selbst wusste wohl, was er tun wollte." (Johannes 6:6)

Jesus hatte den Jüngern durch Philippus einen seltsamen Auftrag gegeben. Sie sollten Tausenden von Menschen zu Essen geben. Die Jünger mussten gedacht haben, sie hätten sich verhört. Das war ein unmöglicher Auftrag. Manchmal gibt uns Jesus unmögliche Aufträge, die uns nur ungläubig dreinschauen lassen. Aber: Jesus weiß, was er tun will!

Die Jünger haben einen kleinen Jungen entdeckt, der gerade das Abendbrot für seine Familie gekauft zu haben scheint. Sie bitten ihn, ihnen sein Abendbrot zu überlassen. Sie bitten ihn, loszulassen, aufzugeben, was ihm gehörte. Der Kurze wird sich gewundert haben. Er reichte es nicht einmal Jesus selbst, sondern seinen Jüngern. Er war sicher gespannt, was als Nächstes kommen würde. Aber: Jesus wusste bereits, was er tun wollte.

Die Jünger geben 5 Brote und 2 Fische weiter an Jesus. Ihre Gesichter werden wohl wie ein einziges Fragezeichen ausgesehen haben. Man kann sich kaum vorstellen, wie sie vor Tausenden von Menschen das Ein-Familien-Abendbrot in Jesu Hände legen mit den Worten: "Was ist das unter so vielen?" Offensichtlich erwarteten sie kein Wunder und hatten keine Ahnung, was jetzt kommen würde. Aber: Jesus wusste genau, was er tun wollte.

Der Bericht endet damit, dass Er das Wenige zu überfließendem Segen machen wollte. Aus 5 Borten wurden 12 Körbe mit Brotkrumen! Jesus hatte es alles im Voraus gewusst!

Und dann trennt man sich. Das Volk geht seines Wegs, die Jünger beginnen, über den See gen Kapernaum zu rudern, Jesus steigt auf den Berg um zu beten. In der Nacht sieht er die Jünger in der Mitte des Sees. Gefährliche Fallwinde drohten, das Boot zu sinken.

Einige Zeit später nähert sich Jesus dem Boot in der Mitte des Sees - auf dem Wasser gehend! Zunächst muss Er seine zu Tode verschreckten Jünger beruhigen. Dann - in einem Augenblick - ist man am Ufer, wo man hin wollte. Und jetzt stellt sich natürlich die Frage: "Jesus! Warum nicht gleich so? Warum hast Du die Jünger nicht gleich vom Ostufer an das Westufer ‚gebeamt'? Warum hast Du den Sturm nicht gestillt, als Du sie vom Berg aus sahst? Warum bist Du ihnen nicht in ihrer Not und Angst begegnet, als sie mit den Problemwellen kämpften? Ein Wort aus der Ferne hätte genügt! Warum hast Du sie zappeln lassen? Warum lässt Du uns so oft zappeln?"

Nun, hätte Jesus den Jüngern am rettenden Ufer angeboten, das Rad der Zeit zurückzudrehen und ihnen eine völlig normale Überfahrt versprochen, wären die Jünger wohl darauf eingegangen? Wohl kaum! Die Episode auf dem Meer war eine der lehrreichsten, die sie erfahren hatten
  • sie hatten neu die Gottheit Jesu erkannt, dem die Naturgesetze untertan sind.
  • Sie hatten neu die Zusicherung Jesu erfahren: Ich bin bei euch in der Not!
  • Sie hatten neu erkannt: Jesus hat einen Plan, hat ein Ziel, das Er auch dann erreichen wird, wenn wir mitten in Kämpfen stecken und weder Richtung noch Ziel erkennen
Um es mit Johannes 6:6 zu sagen: Jesus weiß, was Er tun will! Er stellt UNS, seine Nachfolger, manchmal auf die Probe. Nicht um uns zu quälen und nicht um uns zu bestrafen, sondern, um unseren Glauben zu stärken, um unseren Erfahrungsschatz mit Ihm zu bereichern und um zu zeigen, dass Er da ist, helfen und eingreifen kann und wird.

Johannes 6:1-21 lehrt uns vieles. Mir hat es neu gezeigt, dass Jesus sehr wohl weiß, was er tun will. Er hat ein Ziel, auch wenn wir das nicht immer kennen.

Jesus weiß, WOZU! Jesus kennt das Ende! Er kommt uns von vorne entgegen! Das dürfen wir wissen und Ihm vertrauen!

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