Montagmorgen mache ich ein paar Stunden frei
und nehme mir sogar mal Zeit, die Lokalzeitung etwas intensiver zu lesen. Was
mir sofort ins Auge fällt sind die reichhaltigen Angebote, die allesamt am
Sonntag stattgefunden haben und denen, die sie besuchten, die Teilnahme am
Gottesdienst unmöglich machte.
Mir gingen die vergangenen Jahre und
Jahrzehnte durch den Kopf. Zugegeben – ich hab bis an die Zeit des Mittelalters
gedacht. Da war der Gottesdienst noch weitgehend konkurrenzlos. Nicht, dass er
immer gehaltvoll war. Aber der Glaube gehörte untrennbar zum Leben. Bis
zur Zeit der Aufklärung, als man langsame Schritte unternahm in die
„Unabhängigkeit“ von Gott. Ich rede nicht von denen, die sowieso nichts von
Gott wissen wollten. Ich rede von denen, für die der Gottesdienstbesuch zum
Sonntag gehörte, wie der Kaffee (oder Tee) zum Frühstück. Gott erhielt
Konkurrenz. Und das hat sich massiv durchgesetzt. Einige Beispiele aus unserer
heutigen Lokalzeitung, die über Veranstaltungen am vergangenen Sonntag
berichtet. Erwähnt werden u.a.:
Die Kunstaustellung (weltweit wichtigeste
Schau zeitgenössischer Kunst)
Mehrere politische Demonstrationen
Herbstkirmes
Ein lokales Kartoffelfest
Eine Modell-Truck Ausstellung
Jede Menge Sportveranstaltungen
Das soll als Representation reichen. Wer als
Nachfolger Jesu an einer dieser Veranstaltungen teilnehmen wollte, musste eine
Prioritätenentscheidung treffen. Zugegeben, manches konnte man auf den
Nachmittag verlegen, vieles nicht!
Tatsache ist, Gott hat Konkurrenz bekommen.
Der „Tag des Herrn“ (manche stoßen sich schon an der Formulierung) ist
zum Familientag, arbeitsfreien Wochentag, verkaufsoffenen Sonntag oder
Wettkampftag degradiert. Es gefällt uns Christen natürlich nicht, dass wir uns
entscheiden müssen, wo wir am Sonntag unsere Prioritäten setzen. Wir wollen ja
auch nicht gesetzlich werden. Trotzdem müssen wir uns in Acht nehmen, dass wir
uns in unserem Bemühen, Gesetzlichkeit zu vermeiden, nicht zu weit zur anderen
Seite lehnen und in eine unbiblische Freiheit hineinstolpern, die gar keine
christliche Freiheit mehr ist. Wenn uns eine „Freiheit“ von Gott und biblischer
Nachfolge „befreit“, dann handelt es sich nicht mehr um die Freiheit, zu der
Jesus uns befreit hat. Dann ist es die „Freiheit“, die Gottes Konkurrenz
propagiert.
Lass Dich nicht täuschen, blenden oder
verführen. Gott hat keine echte Konkurrenz. Er allein regiert! Er allein ist
herrlich! Er allein rettet! Er allein kann uns bleibend erfüllen.
Dir, Herr, ist keiner gleich unter den
Göttern, und nichts gleicht deinen Werken! (Psalm 86:8)
Mit wem denn wollt ihr mich vergleichen,
dem ich gleich wäre?, spricht der Heilige. (Jesaja 40:25)
Keiner ist dir gleich, Herr. Du bist groß,
und groß ist dein Name durch deine Macht. (Jer. 10:6)
Mach (oder halte) Gott konkurrenzlos in Deinem Leben!
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