"Die allerdunkelsten Wege Gottes, die wir hier am wenigsten verstehen, werden einmal in der Ewigkeit im allerhellsten Licht seiner ewigen Liebe strahlen." (Friedrich von Bodelschwingh)

Montag, 8. September 2025

Haustürmission

Idea Spektrum veröffentlichte vor einigen Jahren das Ergebnis einer "chrismon" Umfrage. Demnach wollten 76% (!) aller Deutschen nicht an der Haustüre missioniert werden. Was das im Einzelnen bedeutet, erklärte der kurze Artikel nicht.

Ich stimme dem zu. Ich möchte weder an der Haustüre, noch sonst wo missioniert werden. Auf keinen Fall möchte ich von Zeugen Jehovas oder Mormonen an der Haustüre missioniert werden. ABER: Ich bin offen für Gespräche. Für ein kurzes an der Haustüre (vielleicht ein ganz kurzes, aber freundliches) und für ein etwas längeres auf der Straße.

Vieles hängt von der Definition des Begriffes: "missioniert werden" ab. Einmal waren wir mit der Gemeinde auf der Straße. Es war ein durchaus erfolgreicher Tag, der (nach meiner subjektiven Beobachtung) allen Spaß gemacht hat. Einer unserer Mitarbeiter hatte ein 40 Minuten Gespräch mit einem Mann, der sich weigerte, sich unseren Glauben "aufdrängen zu lassen". Wodurch erhielt er diesen Eindruck? Man hatte ihm ein kostenloses Traktat angeboten (so wie es die Parteien vor den Wahlen auch tun, ebenso einige Firmen auf Messen und Märkten). Aber was bei anderen eine Infobroschüre war, wurde bei uns als "Missionskeule" angesehen (meine Definition).

Mir liegt es am Herzen, das die Frohe Botschaft überall verkündigt wird. Niemand soll später anklagen: "Warum habt ihr uns das nicht gesagt?" Auch wenn 76% nicht an der Haustüre "missioniert" werden wollen, 24% freundliche oder gar interessierte Menschen ist ein phänomenaler Prozentsatz. Außerdem wollen wir nicht "missionieren" (im säkular verstandenen Sinn), sondern wichtiges Informationsmaterial und Einladungen austeilen.

Allerdings, auch das ist wahr: Wir benötigen weder eine Rechtfertigung vor Menschen noch benötigen wir ihren Beifall. Wir haben einen Auftrag erhalten von dem, vor dem sich jedes Knie einmal beugen und den jede Zunge einmal als "Herrn" bekennen wird. Jesus sagt:

"Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch." (Johannes 20:21)

"Wie der Vater mich … so ich euch!" Und wie hatte der Vater ihn gesandt?

  • In eine Welt, die nicht hören wollte! Danke, Jesus, dass Du trotzdem gesprochen hast!
  • In eine Welt, in der mehr als 76% nicht "missioniert" werden will! Danke, Jesus, dass Du uns trotzdem alle Informationen zur Verfügung gestellt hast, die wir brauchen.
  • In eine Welt, die so wenig missioniert werden wollte, dass sie die Quelle des Lebens ans Kreuz nagelte. Danke, Jesus, dass Du bis zum Ende durchgehalten hast!
Man könnte weiter darüber meditieren, wie der Vater den Sohn gesandt hat - und wie der Sohn uns jetzt sendet. Auch im Alltag öffnet Gott uns immer wieder Türen, von Ihm zu reden oder bewusst unseren Weg mit Jesus zu gehen. Wenn das "missionieren" ist - ja, dann missionieren wir fröhlich weiter.

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