Die Wahl letzten November in den USA hat mich entsetzt und angewidert. Geschwister und Pastorenbrüder ebenfalls! Auch bei uns in Deutschland ist seit wenigen Jahren ein Geist aktiv, den man kaum als heilig bezeichnen kann, denn er spaltet, sät Lieblosigkeit, Hass und Beleidigungen.
In 7 Tagen wird gewählt und in den Einträgen dieser Woche geht es an dieser Stelle weiterhin um Jesus und unser Leben für Ihn, aber auch die bevorstehende Wahl. Wer allerdings hofft, Vorschläge für den kommenden Sonntag zu erhalten, wird enttäuscht sein.
Als Christen haben wir eine hohe Verantwortung in der
Gesellschaft. Wie diese Verantwortung wahrgenommen wird,
muss größtenteils jedem Christen in Verbindung mit unserem Herrn, Jesus, überlassen werden. Der
eine mag sich für eine bestimmte Partei einsetzen, der andere nicht. Der eine
mag sich für eine politische Überzeugung „outen“, der andere behält seine
Überzeugung für sich. Wichtig ist, dass wir erkennen, dass wir eine
Verantwortung haben, wie diese Verantwortung aussieht und was an oberster
Stelle unserer Verantwortungen steht.
Es ist ein interessantes Phänomen, das bei Christen verschiedenster politischer Couleur zu beobachten ist: Ihre Stimme wird laut,
wenn es um ihre politische Verantwortung in der Gesellschaft geht und sie wird leise
– oder verstummt ganz – wenn es um ihre geistliche Verantwortung in der
Gesellschaft geht.
Das ist falsch!
Gott hat uns die Freiheit gegeben, uns
politisch zu betätigen und zu äußern. Kein „Muss“, aber Freiheit. Aber Gott hat
uns ein Gebot gegeben, für Ihn zu leben, zu reden und aufzustehen. Unsere erste
Verantwortung als Christen in der Gesellschaft ist es nicht, den Menschen den
Weg zur richtigen Partei zu leuchten, sondern den Weg zu Jesus. Wie gesegnet
wäre unser Volk, wenn überzeugte Christen sich mindestens mit derselben Hingabe
dem Auftrag Jesu verschreiben würden, wie sie es für eine politische Partei
tun; wenn sie mindestens genauso hell für Jesus leuchten würden, wie für ihren bevorzugten
Kandidaten.
Besonders aber: Wie gewaltig wäre es, wenn Christen für ihren
Glauben an Jesus mindestens genauso bekannt wären wie für ihre politische
Überzeugung und sie ihren Glauben mindestens genauso vehement und überzeugt vertreten
würden wie ihre politischen Vorlieben.
Nein, dies ist kein Aufruf, a-politisch zu sein. Es ist ein
(hoffentlich leidenschaftlicher) Aufruf, unser Werben für Jesus höher
einzustufen als unser Werben für unsere politische Überzeugung. Hesekiel ruft den Gläubigen seiner Zeit zu (3:18):
Wenn ich zu dem Gottlosen sage: »Du musst gewisslich sterben!«,
und du warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht,
um den Gottlosen vor seinem gottlosen Weg zu warnen
und ihn am Leben zu erhalten,
so wird der Gottlose um seiner Missetat willen sterben;
aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern!
Jesus sagt (Matthäus 16:26):
Denn was hilft es dem Menschen,
wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben verliert?
Viele Verse wie diese sind uns Christen als Hilfestellung
von Gott gegeben. Sie verbieten uns keineswegs politische Überzeugungen. Sie
untersagen uns Christen auch nicht, politisch aktiv zu sein. Aber sie zeigen
uns auf, was unsere höchste Verantwortungspriorität für die Gesellschaft sein
muss, wofür unser Herz schlagen soll. Wer sich scheut oder fürchtet, sich für Jesus zu „outen“ und für Jesus aufzustehen,
der sollte seine Kraft und Energie nicht in politischen Aktivitäten verschwenden,
sondern daraufhin arbeiten, im Glauben mutiger und hörbarer zu werden. Wenn dann
noch Zeit, Kraft und Freude übrig bleibt, weiteren gesellschaftlichen Verantwortungen
nachzukommen, nur zu.
„So soll euer
Licht leuchten vor den Leuten,
dass sie eure guten
Werke sehen
und euren Vater im Himmel preisen.“
(Matthäus 5:16)
Die erste Gemeinde hatte kein Gebäude, kein Geld und keinen
politischen Einfluss ...
und doch stellten sie die Welt auf den Kopf!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.