„Einer der größten Nutzen von Twitter und Facebook wird darin bestehen, am Jüngsten Tag zu beweisen, dass die Gebetslosigkeit nicht auf Zeitmangel zurückzuführen ist.“ (John Piper)

Samstag, 2. November 2024

Allerseelen

In einem der vergangenen Jahre war in unserer Lokalzeitung ein kurzer Artikel zu den beiden kirchlichen Feiertagen abgedruckt: Allerheiligen und Allerseelen. Wie es im Artikel heißt, gedenkt der 1. November (Allerheiligen) vornehmlich der Heiligen, die keinen eigenen Festtag besitzen. Weiter heißt es, da durch die Gemeinschaft mit Gott nach dem Tod die höchste Vollendung erreicht wird, darf dieser Verstorbenen nun als Heilige gedacht werden.

An Allerseelen wird eher generell der Verstorbenen gedacht. Abt Odilo bestimmte vor gut 1000 Jahren, dass man der verstorbenen Christen gedenken solle durch Gebete, Messen und Almosen. Bis heute wird auf Friedhöfen am 1. November das „Ewige Licht“ entzündet.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Einleitung vieler Paulusbriefe. Paulus schreibt nach Ephesus (Epheser 1:1): „...an die Heiligen und Gläubigen in Christus Jesus, die in Ephesus sind.“ 
 
An die Gemeinde in Kollossä schreibt er (Kolosser1:2): an die Heiligen in Kolossä ...“
 
Im Brief an die Christen in Rom lesen wir (Römer 15:25): „Jetzt aber reise ich nach Jerusalem, im Dienst für die Heiligen.”
 
Und an die Korinther schreibt er (1 Korinther 16:1): „Was aber die Sammlung für die Heiligen anbelangt, so sollt auch ihr so handeln, wie ich es für die Gemeinden in Galatien angeordnet habe.“ 
 
Hat Paulus seine Briefe an Tote geschrieben, war er für Tote unterwegs und hat Spenden für Tote gesammelt? Nie! Vielmehr hat man sich heute über die Jahre hinweg von der Definition der Bibel für „Heilige“ entfernt. Tatsächlich bezeichnet die Bibel eine bestimmte Gruppe von „Lebenden“ als „Heilige“. Das verbindende Merkmal dieser Lebenden ist, dass sie durch Jesus gerettet und geheiligt worden sind. 
 
In 1. Korinther 6 beschreibt Paulus die Sünde der Menschen und fügt dann in Vers 11 hinzu: "Und solche sind etliche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und in dem Geist unseres Gottes!"
 
Und der Schreiber des Hebräerbriefes belehrt uns: Aufgrund dieses Willens sind wir geheiligt durch die Opferung des Leibes Jesu Christi,und zwar ein für allemal.“
 
Geheiligt – zum Heiligen bestimmt – wird man durch die Vergebung der Schuld durch Glauben an das stellvertretende Opfer Jesu. Daraus resultiert unsere Gotteskindschaft, und das muss hier auf Erden geschehen – oder es geschieht gar nicht. 

Das im Alten Testament mit „heilig“ übersetzte Wort bedeutet soviel wie „gottesfürchtig“ und auch „gottgeweiht / abgesondert“. Das sind Menschen, die ihr eigenes Leben samt Sünde, Lebensplanung und Zukunft aufgegeben und Gottes Händen anvertraut haben. Sie leben jetzt und hier (auf der Erde) nicht mehr für sich, sondern für Gott. Das unterscheidet sie sichtbar von allen, die Jesus nicht nachfolgen und „sondert sie ab“. 

Allerheiligen und Allerseelen sind Feiertage, die aus kirchlicher Tradition und Menschenwort entstanden sind, nicht aus Gottes Wort, der Bibel. 

Wer Jesus liebt und Ihm nachfolgt, der ist geheiligt, ein „Heiliger“ in Gottes Beurteilung. Das macht uns nicht sündlos, aber es fordert uns heraus. Durch Mose und Petrus ruft Gott uns zu: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.“ (3. Mose 19:2; 1 Petrus 1:16) 
 
Werde, was Du bist: heilig!

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