Es ist höchst interessant zu beobachten, wie gestandene Gotteskinder, Theologen, Vorbilder in der christlichen Nachfolge, zu bestimmten Themen unterschiedliche Auffassungen haben können. Nicht nur in unbedeutenden Fragen. Sicher, die großen Fragen des Heils, wie „Christus allein,“ „Allein durch Gnade,“ „Die Inspiration der Bibel,“ darüber sind sie sich alle einig (hoffentlich!). Aber es gibt doch Fragen, die von wiedergeborenen Christen unterschiedlich beantwortet werden. Und Vertreter beider Seiten sind geliebt und gesegnet von Gott, dem sie dienen. Man denke nur an Vertreter der Prädestination (Calvinismus) einerseits und der „freien Willensentscheidung“ (Armenianismus) andererseits. Der große Evangelist, George Whitefield, vertrat den Calvinismus, der gesegnete Evangelist, John Wesley, den Armenianismus. Beide wirkten im großen Segen Jesu und waren befreundet.
Oder die Fragen rund um den Heiligen Geist. Wer möchte abstreiten, dass Gott viele Menschen gebraucht, die noch an alle Gaben des Heiligen Geistes für heute glauben? Genauso gebraucht der Herr aber auch solche, die die Auffassung vertreten, dass die Zeichengaben mit der Apostelzeit aufgehört haben.
Während wir uns darüber streiten und uns im schlimmsten Fall den Glauben absprechen, segnet der Vater im Himmel Seine Kinder – diese, wie jene.
Dieser Tage hörte ich mir das im Seitenfenster gepostete Interview von Open Doors an. Höchst interessant; nicht nur wegen der Informationen zum Thema Christenverfolgung, sondern auch wegen der Aussagen zum rettenden Glauben. Diesbezüglich gibt es unterschiedliche Aussagen, bzw. Vorgehensweisen bekannter christlicher Persönlichkeiten.
Während Dr. Paul Washer, bekannter Redner, Evangelist und Autor sich immer wieder gegen ein „Übergabegebet“ zur Bekehrung ausspricht, spricht und schreibt Professor Werner Gitt immer wieder positiv darüber. Beide führen Beispiele dafür an, wie irreführend / positiv ein „Übergabegebet“ ist. Tatsache ist: Es ist eine methodische Nebensächlichkeit, die beides – positiv oder negativ – sein kann.
Die Bibel lehrt, dass die Rettung allein durch den Glauben an Jesus geschenkt wird. Vergebung erhalten wir weder durch den Rosenkranz, noch durch das Vater Unser, noch durch frei gesprochene Gebete. Vergebung erhalten wir allein durch Umkehr und den Glauben an Jesus als unseren Retter und Erlöser. So lehren es auch die Apostel (z.B.: Apostelgeschichte 16:31):
Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden, du und dein Haus!
Gleichzeitig heißt es an anderer Stelle (Römer 10:13):
Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.
Ist es nun der Glaube oder ist es das Anrufen Gottes , das Gebet, das uns rettet? Beide, Paul Washer wie auch Werner Gitt betonen die Art und Weise, wie sie Menschen zu Jesus führen.
In Gottes Wort wird immer wieder der Glaube als Grundlage für unsere Rettung betont. Allein der Glaube an Jesus rettet. Ein nachgesprochenes „Übergabegebet“ ohne Glauben ist lediglich ein „Geplapper wie es die Heiden tun“. Rettender Glaube ist eine Angelegenheit des Herzens. Das aber macht ein „Übergabegebet“ aus gläubigem Herzen nicht falsch oder irreführend. Im Gegenteil: Rettender Glaube sucht die Kommunikation mit dem Retter, Jesus.
Manch ein gläubiger Christ kann sich nicht an das Datum oder seine Wiedergeburt erinnern – und doch ist er geistlich lebendig (ebenso wenig, wie ich mich nicht an meine körperliche Geburt erinnern kann – und doch lebendig bin).
Bekehrungsgebete sind keine Voraussetzung zum Heil. Glaube ist!
Dennoch bin ich in der Regel ein Verfechter eines Übergabegebets. Ich lade Menschen ein, ihr Leben „Jesus zu übergeben“ – möglichst sogar in Gegenwart anderer, oder in einem Gottesdienst oder einer anderen Veranstaltung. Warum?
Satan wird unweigerlich seine Krähen des Zweifels senden. Und es mag dem jungen Christen eine Glaubensstütze sein, sich an ein Übergabegebet zu erinnern, besonders, wenn es in der Gegenwart oder im Beisein einer anderen Person gesprochen wurde. Das Übergabegebet mag der erste Schritt sein, den Glauben an Jesus als Retter zu bezeugen und in Worte zu fassen.
Ich ermutige Dich: Nimm Dir ein paar Minuten Zeit, das hilfreiche Interview von Open Doors im Seitenfenster anzuschauen.
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