Nur 2 Verse mehr hat der 3. Brief des Johannes als sein 2. Brief. Aber beim Lesen fällt es fast schwer, heute einen der vielen besonderen Verse als „den besonderen Vers“ hervorzuheben.
Wie auch die beiden anderen Johannesbriefe ist auch der 3. Brief gegen Ende des ersten Jahrhunderts verfasst worden. Auch in diesem Brief kommen Wahrheit und Liebe in besonderer Weise zur Sprache, so auch in 3 Johannes, Vers 4:
Ich habe keine größere Freude als die, zu hören,
dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln.
Im Zusammenhang geht es um die Freude des mittlerweile alten Apostels, als er hört, dass der Briefempfänger, Gajus, treu den Weg mit Jesus geht. Johannes schreibt in Vers 3:
Ich freute mich sehr, als Brüder kamen und von deiner Wahrhaftigkeit Zeugnis ablegten, wie du in der Wahrheit wandelst.
Diese Freude sei dem alten Johannes vergönnt. Er hatte mit Jesus gelebt, war Ihm gefolgt und hatte den unfassbaren Segen geschmeckt, den die Nachfolge Jesu mit sich bringt. Er konnte aber auch davon berichten, dass Nachfolge ein steiniger Weg ist, mit ordentlichen Schlaglöchern und Stolpersteinen, die so manchen Jünger Jesu straucheln und fallen ließen. Johannes selbst hatte „Leiden um des Glaubens willen“ erfahren. Er wusste, dass Leiden keinem Jünger Jesu erspart bleiben wird – auch nicht seinen „Kindern“ – denen, die durch seinen Dienst zum Glauben an Jesus gefunden hatten.
Diese Wahrheit kann jeder Missionar, jeder Hirte, Lehrer und Zeuge Jesu nachvollziehen:
Ich habe keine größere Freude als die, zu hören,
dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln.
Bei allen Freuden, die Gott uns hier im Leben schenkt ist keine größer als die, zu wissen: Wir werden einmal das Angesicht unseres Retters, Jesus, sehen. Wir freuen uns an Jesus und an denen, die mit uns auf dem schmalen Weg sind. Dies gilt umso mehr für solche, die der Herr durch unser Zeugnis zu sich gezogen hat. Davon redet Johannes.
Aber ist nicht ein weiterer Gedanke ebenso wahr? Ein Gedanke, der Eltern durch den Kopf geht, die sich den Himmel auch für ihre Kinder wünschen und im Gebet dafür kämpfen? Ist es nicht ein Vers, den jeder Vater und jede Mutter von Herzen für ihre leiblichen Kinder nachsprechen kann? 3 Johannes, Vers 4:
Ich habe keine größere Freude als die, zu hören,
dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln.
Mit wieviel Schmerz und Verzweiflung haben viele Eltern um die Seelen ihrer Kinder gerungen. Und wie viele Eltern durften – oft nach jahrelangem Ringen im Gebet – erleben, dass Gott die Gebete um die Seelen ihrer Kinder erhörte?!
Auch das Gegenteil ist real – und erschreckend: Wie vielen Eltern scheint der Jesus-lose Weg ihrer Kinder keinen Schmerz zu bereiten? Ihre Lippen sind verschlossen, ihre Gebete verstummt und die Jesus-lose Ewigkeit ihrer Kinder scheint sie nicht mehr sonderlich zu bewegen. Hauptsache gesund … Hauptsache abgesichert … Hauptsache glücklich … scheint das Motto für ihre Kinder zu sein. Johannes hat es richtig erkannt und formuliert – für seine geistlichen und für unsere leiblichen Kinder:
Ich habe keine größere Freude als die, zu hören,
dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln.
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