„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Samstag, 20. Januar 2024

Was mir heute ein Vorbild war …

Die Andacht gestern war überschrieben mit: „Was mich heute erschrocken hat“. Genannt wurde die Tatsache, dass Milliarden von Menschen ohne Jesus auf dem Weg in eine Jesus-lose Ewigkeit sind, die voller Finsternis und Leid steckt. Genannt wurde aber auch, dass es so wenige Christen kümmert und so wenige bereit sind, die wichtigste Botschaft im Leben eines Christen in alle Welt zu tragen.

Inspiriert wurde die Andacht gestern durch eine missionarische Gebetsapp und durch einen Beitrag aus dem Buch von Armin Sierszyn: 2000 Jahre Kirchengeschichte (Band 4). Es geht um den Einfluss von August Hermann Francke (1663-1727) auf die Mission. Hier der Abschnitt, der mich bewegt hat (auszugsweise von S. 81,82,83):

Monument Bartholomäus Ziegenbalg
„Als Friedrich IV von Dänemark 1705 Missionare für seine Besitzungen in Südindien sucht, meldet sich – ohne Franckes Wissen – Bartholomäus Ziegenbalg (1682-1719) und dessen Freund Heinrich Plütschau (1677-1746). Beide haben bei Franke studiert und wurden von der Liebe zur Mission erfasst. Am 9. Juli 1706 betreten die beiden in der Hafenstadt, Tranquebar als erste evangelische Missionare indischen Boden. Sie können weder dänisch, noch portugiesisch, noch die Eingeborenen Sprache. Sie haben auch keine Ahnung vom Hinduismus. Als erstes lernen Sie – ohne Lehrbücher – die tamulische Sprache. Ein Jahr später beginnen sie in dieser Sprache in der Kirche von Tranquebar zu predigen, doch den leichtlebigen Kaufleuten passt ihre Botschaft nicht. So bauen sie die erste Missionskirche für die Tamulen, ein armseliges Gebäude. Bald danach entsteht die große „Neu-Jerusalem Kirche“. in mühseliger Pionierarbeit, von Einheimischen bedroht und durch die Kolonialherren behindert, ziehen sie durch Gebiete, in denen selbst Pferde nicht mehr weiterkommen. Heinrich Plütschau muss krankheitshalber nach Deutschland zurück. Trotz schwacher Gesundheit packt der Franckeschüler Ziegenbalg seine Arbeit auf breitester Grundlage an: (…)

Die Opferwilligkeit zur Unterstützung der Mission ist erstaunlich. Franke schickt nach Tranquebar Bücher, Heilmittel, ja, selbst eine Druckerei mit tamilischen Buchstaben sowie einen gelernten Drucker. Damit wird die Gemeinschaft der Gläubigen Christen zur Trägerin der Mission.

Nach 13-jähriger Mission ist Ziegenbalg am Ende seiner Kräfte. Er stirbt im Alter von 36 Jahren und wird in der Jerusalemkirche begraben. Doch seine Arbeit ist so bedeutend, dass er als Bahnbrecher der deutschen Heiden Mission unvergessen bleibt. (…)

Konnten in den ersten Jahren gegen 40.000 Tamulen getauft werden, so zählt die Leipziger Mission um die Mitte des 19. Jahrhunderts nur noch circa 1500 Christen in Tranquebar.”

Solche Zeugnisse sind beschämend, ermutigend und herausfordernd. Nicht nur Plütsch und Ziegenbalg haben die Größe und Herrlichkeit Jesu erkannt, der es wert ist, jedes Opfer zu bringen, selbst das Opfer unserer Gesundheit oder unseres Lebens. Viele nach ihnen, Menschen wie Jim Elliot und seine 4 Freunde, David Brainard, Amy Carmichael, C.T. Studd und andere haben hr „alles“ gegeben, ihr Leben in einem fremden Land verbracht, das ihnen zur Heimat wurde oder sind teilweise früh gestorben – weil Jesus es wert ist, dass Sein Evangelium in aller Welt verkündigt wird.

Heute suchen Missionswerke Hundertausende von Missionaren, die gesendet werden könnten … wenn sich Menschen finden würden, die Jesu Wert erkannt haben und bereit sind zu gehen. … Und wenn Gemeinden bereit wären, die Mission unter Unerreichten großzügiger zu unterstützen. Aber es fehlt an allen Enden.

In Jeremia 8:20 schreien die Verzweifelten:
»Die Ernte ist vorüber, der Sommer ist zu Ende, und wir sind nicht gerettet!«

In Hesekiel 22:30 erklärt Gott:
Und ich suchte unter ihnen einen Mann, der die Mauer zumauern und vor mir in den Riss treten könnte für das Land, damit ich es nicht zugrunde richte; aber ich fand keinen.

In Jesaja 6:8 ruft Er:
Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen?

In 2 Chronik 16:9 steht die Verheißung für Dich:
Denn die Augen des Herrn durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist.

Gott sucht, Er ruft, Er sendet in alle Welt. Dich?

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