„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Montag, 10. Oktober 2022

„Freund, da wächst Gras auf Deinem Pfad!“

In einem alten Andachtsbuch war folgendes zu lesen:

In einem Landesteil Afrikas waren die ersten Christen für ihr eifriges Gebet bekannt. Ja, jeder der Gläubigen hatte seinen kleinen, privaten Gebetsort außerhalb des Dorfes wohin sie sich zurückzogen, um mit Gott im Gebet allein zu sein. Die Dorfbewohner erreichten ihren kleinen Gebetsort über ihre eigenen Trampelpfade durch den Busch.

Wenn Grass über einen Pfad zu wachsen begann, war es offensichtlich, dass die Person, der dieser Pfad gehörte, nicht mehr eifrig war im Gebet. Da diese Christen sich umeinander kümmerten und um das geistliche Wohl des anderen besorgt waren, entwickelte sich ein einzigartiger Brauch. Wenn irgendjemand einen überwachsenen Gebetspfad sah, würde er oder sie zum Eigentümer dieses Pfades gehen und ihn liebevoll warnen: „Freund, da wächst Gras auf Deinem Pfad!
 
Die Christen in Afrika hatten es richtig erkannt: Gebet ist kein Ehrenamt. Gebet ist Auftrag.  Im Evangelium des Lukas nimmt Jesus sich extra Zeit, um Seinen Jüngern das klar zu machen.

 Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis,
um ihnen zu zeigen, daß es nötig ist,
allezeit zu beten und nicht nachlässig zu werden.
(Lukas 18:1)

Sie hatten allerdings noch etwas erkannt: Gebet ist keine Zwangsarbeit, Gebet ist Freude – zumindest dem, der betet. Das bezeugt auch der Apostel Paulus, der schreibt:

Ich bete immer für euch und tue es mit frohem Herzen.
(Philipper 1:4)

Der Gebetspfad des Paulus war immer frei von Gras und anderem Wildwuchs. Auch ich möchte mich von den afrikanischen Geschwistern fragen lassen: „Wächst da Gras auf meinem Gebetspfad?“

Gleichzeitig möchte ich die Frage an Dich weitergeben. Wie schaut Dein Gebetspfad aus? Gut genutzt und frei von Gras?  Manch einer sagt sich: Beten habe ich nie gelernt. Ich ermutige Dich: Lern es mit anderen. Lerne es diese Woche in der Gebetsstunde Deiner Gemeinde. Setz’ Dich einfach dazu; höre zu; bete im Herzen mit und beginne so, das Beten zu lernen. Wenn in Deiner Gemeinde keine Gebetsstunde angeboten wird, bitte jemanden, mit Dir zu beten.

Betet allezeit mit Bitten und Flehen im Geist
und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit im Gebet
für alle Heiligen.
 (Epheser 6:18)

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