„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Donnerstag, 4. August 2022

Treue und Geduld

Im Übrigen wird von einem Haushalter nur verlangt,
dass er treu erfunden wird.
(1 Korinther 4:2)
 
Geduldiges Warten und treue Verkündigungs- und Hilfsarbeit – oft über viele Jahre – waren Voraussetzungen in unzähligen Missionsbestrebungen. 

Vor ca 225 Jahren reiste William Carey, Vater der modernen Missionsgeschichte, nach Indien. Aber er musste 7 Jahre warten, bis der erste Hindu sich Jesus zuwandte. Ebensolange oder länger arbeitete Adoniram Judson in Burma, bevor seine Arbeit Früchte trug. In Neuseeland waren es 9 Jahre und auf Tahiti dauerte es sogar 22 Jahre, bis die erste Ernte der Seelen begann.

Henry Nott wurde 1774 in Broomsgrove (England) geboren. Als einfacher Maurer bewarb er sich bei der Londoner Missionsgesellschaft und reiste mit ca 22 Jahren am 10. August 1796 auf dem Missionsschiff „Duff“ nach Tahiti aus. Mit ihm reisten 30 andere Missionare, sechs davon mit Ehefrau und mit insgesamt 3 Kindern. 7 Monate dauerte ihre Schiffsreise, bis sie Tahiti am 6. März 1997 im Südpazifik erreichten. Pomare, der regierende König auf Tahiti, kam, um die Neuankömmlinge zu mustern. Er trug einen Gürtel aus Baumrinde, Schmuck aus Haifischzähnen und Muscheln und einen Kopfschmuck aus Federn. Er „ritt“ auf einem Sklaven, der auf Händen und Knien kroch. 

Das Missionsschiff benötigte ein volles Jahr für die Rückkehr nach England. Auf der nächsten Reise, die den Missionaren Material und Nachschub nach Tahiti bringen sollte, fiel das Schiff den Franzosen in die Hände, die mit England im Krieg standen. Die 5 Jahre lange Wartezeit auf Nachschub ermüdete viele der Missionare. Einige wurden ermordet, andere verstarben, mehrere verließen ihren Dienst oder wurden psychisch krank.

Während seiner Zeit auf Tahiti erlernte Nott die Sprache der Einheimischen und übersetzte als Erster die Bibel in ihre Sprache. Im Juli 1812 heiratete er A. Turner, eine der Missionarinnen, die auf der Insel angekommen waren. Als König Pomare im Jahr 1803 starb, nahm sein Sohn den Titel Pomare II an. Er war noch boshafter und gewalttätiger als sein Vater. Henry Notts Leben und Dienst war nicht einfach. Aber geduldig tat er seine Arbeit und blieb seinem Ruf durch Gott treu. Nach jahrelanger, erfolgloser Arbeit und der Plünderung des Missionshauses verließen sechs weitere Missionare Tahiti. Wieder blieb Nott allein, um seinen Dienst treu fortzuführen. Wiederholt machte er lange und mühsame Predigtreisen durch die Insel.

Es dauerte geschlagene 22 Jahre bis Henry Nott den ersten Tahitianer sah, der die Entscheidung traf, Jesus zu folgen. Über Henry Notts unermüdliche Arbeit, Treue und Geduld heißt es: „Ohne die Beharrlichkeit von Henry Nott wäre die Arbeit in Tahiti zweifellos aufgegeben worden.“

Nur 2x während seiner 47jährigen Missionstätigkeit kehrte Henry Nott in seine Heimat nach England zurück. Am 2. May 1844 starb er in der Region Papara auf Tahiti.

Im Übrigen wird von einem Haushalter nur verlangt,
dass er treu erfunden wird.
(1 Korinther 4:2)
Missionsschiff "Duff" erreicht Tahiti

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.