„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Montag, 1. August 2022

Vom Flüstern und Tuscheln

Euer Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt, damit ihr wisst, wie ihr jedem Einzelnen antworten sollt. (Kolosser 4:6)

O Mann! Schon wieder so ein Vers, bei dem es ums Mundwerk geht, das bei jedem Menschen – gut, bei fast jedem – ziemlich schwer zu kontrollieren ist. Jakobus beschreibt unser Mundwerk mit den Worten (Jakobus 3:6-8):

Und die Zunge ist ein Feuer, eine Welt der Ungerechtigkeit. So nimmt die Zunge ihren Platz ein unter unseren Gliedern; sie befleckt den ganzen Leib und steckt den Umkreis des Lebens in Brand und wird selbst von der Hölle in Brand gesteckt. 7 Denn jede Art der wilden Tiere und Vögel, der Reptilien und Meerestiere wird bezwungen und ist bezwungen worden von der menschlichen Natur; 8 die Zunge aber kann kein Mensch bezwingen, das unbändige Übel voll tödlichen Giftes!

Jetzt könnte man ja meinen, das mit den Worten, die wir Tag für Tag rauslassen, sei nicht das Wichtigste im Leben. Wer kann schon jedes Wort, das wir sprechen, auf die Goldwaage legen? Aber in Lukas 12 scheint Jesus dem Jakobus eine Steilvorlage zu geben für das, was der später schreibt (siehe oben). Jesus lehrt in Lukas 12:3:

 

Alles, was ihr im Finstern redet, wird man darum im Licht hören, und was ihr in den Kammern ins Ohr gesprochen habt, wird auf den Dächern verkündigt werden.

 

Diese klare Aussage Jesu gibt nicht viel Spielraum für Diskussionen oder Interpretationen. Was im Finstern getuschelt wird, was geflüstert wird, aber nicht gehört werden soll, wird von den Dächern verkündigt.

Das musste auch Frau Huber erfahren! Es war ein superheißer Tag, als ihre Familie Gäste zum Abendessen hatte. Sie stand den ganzen Tag in der Küche, um ein leckeres Abendessen vorzubereiten. Abends saßen alle um den gedeckten Tisch und Mutter Huber bat den vierjährigen Johnny, ein kleines Dankgebet zu sprechen.

Aber ich weiß gar nicht, was ich sagen soll! klagte der Junge.

Oh, sag einfach, was du mich sagen hörst“, antwortete seine Mutter.

Gehorsam senkte der Junge den Kopf und betete: „Oh Gott, warum habe ich diese Leute an einem heißen Tag wie heute eingeladen?

Hier kam relativ früh raus, was die Mutter geflüstert hatte und in ihrem Herzen verborgen hielt. Das ist nicht immer so, weder bei Worten, noch bei Taten. König Davids Ehebruch wurde erst nach vielen Monaten auf schmerzliche Weise aufgedeckt.

Bei manchen SS Verbrechern aus der Nazizeit kommt erst ganz spät im Leben – in ihrem hohen Alter – raus, was sie verbrochen haben.

Und bei anderen kommt in diesem Leben gar nichts von dem raus, was sie geflüstert oder getan haben. Aber vor dem großen, weißen Richterstuhl Jesu wird alles rauskommen, was verborgen – aber nicht vergeben ist. Dann wird sich mancher wünschen, seine Geheimnisse wären bereits auf der Erde bereinigt und vergeben worden. Vor Gottes Richterstuhl ist die Offenbarung viel schmerzlicher! Tatsace ist, dass Jesus lehrt (Matthäus 12:36)::

Ich sage euch aber, dass die Menschen am Tag des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben.

Aber hier ein anderer Gedanke in die entgegengesetzte Richtung:

Wenn die Vögel auf dem Dach einmal unsere Worte für alle bekannt machen, dann lasst uns das doch nicht zum Schrecken werden, sondern zur positiven Herausforderung.

Lasst uns ganz viel Gutes sagen … und Heilsames … und Wohlklingendes …  und Reines. Davon brauchen wir nichts zu flüstern oder zu verbergen, und wir werden bekannt werden als Menschen des Lobes, nicht der Klage, als Menschen der Wahrheit und nicht der Lüge!

Dazu wünsche ich uns allen viel Gelingen und Gottes Beistand!

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