Auch Menschen, die Gott in seinen „Vollzeit-“
Dienst beruft, sind Menschen, die kämpfen. Oft kämpfen Evangelisten,
Missionare, Verwalter in christlichen Werken, Pastoren, Radio-oder
Literaturmissionare und andere mit all den Versuchungen und Anfechtungen, mit
denen jeder andere Christ auch zu kämpfen hat. Ja, auch mit Ärger am Arbeitsplatz, finanziellen
Nöten oder zwischenmenschlichen Beziehungen.
Allerdings kämpfen sie zusätzlich
und überdurchschnittlich oft in weiteren Kämpfen. Fehlende, messbare Arbeitsresultate,
die ständige Frage: Was möchte mein Arbeitgeber (im Himmel) … verstehe ich Ihn
recht … bin ich im Zentrum Seines Willens – dazu die Erwartungen, die von Menschen an sie gestellt werden. Vermutlich wird sich (fast) jeder „Vollzeit-“ Arbeiter
irgendwann die Frage gestellt haben: Lohnt sich der Einsatz? Lohnt sich der
Kampf? Und manchmal möchten sie aufgeben.
Meinen Zivildienst habe ich in einem
Krankenhaus gemacht. Da wurden Kranke reingefahren – und bald gingen sie gesund wieder
nach Hause. Während meiner Zeit als Missionar habe ich mir manchmal gewünscht, wieder
im Krankenhaus zu arbeiten und am Ende einer Arbeitsperiode positive, messbare Ergebnisse
zu sehen.
Während unseres Gemeindebibelstudiums
fielen mir Verse 3+4 in Josua 23 auf. Da heißt es:
Ihr aber habt alles gesehen, was der Herr, euer Gott,
getan hat an
allen diesen Völkern um euretwillen;
denn der Herr, euer Gott, hat selbst für
euch gekämpft.
Seht, ich habe euch diese übriggebliebenen Völker
durch das Los
zugeteilt, jedem Stamm sein Erbteil,
vom Jordan an, und alle Völker, die ich
ausgerottet habe
bis an das große Meer, wo die Sonne untergeht.
Gott hatte den Sieg gegeben – Josua hat ausgerottet. Beides
gehört zusammen, beides geht Hand in Hand. Ohne dass Gott den Sieg gibt, kann
Josua kämpfen, wie er will und solange er will. Andererseits: Ohne dass Josua
kämpft, gewinnt der Feind.
Das ist das Geheimnis der
Zusammenarbeit des allmächtigen Gottes mit uns schwachen Menschen. Niemand
– weder der „Vollzeit-“ Arbeiter noch jemand anderes muss sich einbilden, dass sie
schon irgendetwas für Gott auf die Beine stellen werden, wenn sie nur lange und
hart genug arbeiten. Vielleicht schafft das ein Schreiner, eine
Krankenschwester oder ein erfolgreicher Verkäufer. Aber das Reich Gottes verkaufen
wir nicht, wir verkündigen es. Gottes Segen ist immer ausschlaggebend.
Psalm 127:1 bestätigt genau diese Wahrheit. Da heißt es:
Wenn der
Herr nicht das Haus baut,
dann
arbeiten umsonst, die daran bauen;
Wir sollen bauen und müssen bauen, aber der Herr muss es
vollbringen. Paulus lehrt dasselbe in 1 Korinther 3:6-7, wo er schreibt:
Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen,
Gott aber hat das Gedeihen
gegeben.
So ist also weder der etwas, welcher pflanzt,
noch der, welcher
begießt,
sondern Gott, der das Gedeihen gibt.
Es ist nicht falsch, eine Last zu haben für das Werk des
Herrn. Paulus schreibt von der Sorge, die er empfindet für alle Gemeinden. Wichtig
ist, dass wir Sorgen, Frust, scheinbare Rückschritte, langsames Wachstum und
Enttäuschungen die alle normal sind im Leben für Jesus – nicht selber tragen,
sondern abgeben und uns daran festhalten, dass unser Werk im Herrn nicht
vergeblich ist, wenn wir nicht ermatten.
Darum, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich,
nehmt immer zu in dem Werk des Herrn,
weil ihr
wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist im Herrn!
(1 Kor 15:58) |
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