„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Donnerstag, 2. Dezember 2021

Vollständig bezahlt!

Folgende Erzählung fiel mir kürzlich (hier) in die Hände. Eine tiefe Wahrheit:

Manchmal legen wir so viel Wert auf Besitztümer, dass wir das wirklich Wichtige aus den Augen verlieren. Ein junger Mann bereitete sich auf seinen Studienabschluss vor. Er hatte viele Monate lang einen schönen Sportwagen im Ausstellungsraum eines Händlers bewundert, und da er wusste, dass sein Vater es sich leisten konnte, sagte er ihm, der Sportwagen sei alles, was er wollte.

Als der Abschlusstag näher rückte, wartete der junge Mann auf ein Zeichen, dass sein Vater das Auto gekauft hatte. Am Morgen seines Studienabschlusses rief ihn sein Vater in sein privates Arbeitszimmer. Der Vater sagte ihm, wie stolz er sei, einen so feinen Sohn zu haben, und wie sehr er ihn liebte. Er überreichte seinem Sohn eine wunderschön verpackte Geschenkbox.

Neugierig, aber etwas enttäuscht öffnete der junge Mann die Schachtel und fand eine schöne, in Leder gebundene Bibel. Wütend erhob er seine Stimme zu seinem Vater und sagte: "Bei all dem Geld das du hast gibst du mir eine Bibel?" Dann stürmte aus dem Haus und ließ das heilige Buch zurück.

Viele Jahre vergingen. Der junge Mann war sehr erfolgreich im Geschäft. Er hatte ein sehr schönes Zuhause und eine wundervolle Familie. Aber er merkte auch, dass sein Vater sehr alt war und dachte, er sollte vielleicht zu ihm gehen. Seit dem Tag seines Studienabschlusses hatte er ihn nicht mehr gesehen. Bevor er jedoch Vorkehrungen treffen konnte, erhielt er ein Telegramm, in dem ihm mitgeteilt wurde, dass sein Vater gestorben war, und seinen gesamten Besitz seinem Sohn vermacht hatte. Er musste sofort nach Hause kommen und sich um die Dinge kümmern.

Als er im Haus seines Vaters ankam, erfüllten plötzliche Traurigkeit und Bedauern sein Herz. Er fing an, die wichtigen Papiere seines Vaters durchzuschauen und sah die noch neue Bibel, so wie er sie vor Jahren zurückgelassen hatte. Unter Tränen schlug er die Bibel auf und begann die Seiten umzublättern.

Als er die Worte las, fiel ein Autoschlüssel aus einem Umschlag, der hinten an der Bibel festgeklebt war. Der Schlüssel hatte einen Anhänger mit dem Namen des Händlers, der auch den Sportwagen hatte, den er sich vor Jahren gewünscht hatte. Auf dem Anhänger stand außerdem das Datum seines Studienabschlusses und die Worte ... VOLLSTÄNDIG BEZAHLT!

Soweit die Erzählung. Der Autor stellt dann die Frage: Wie oft verpassen wir Gottes Segnungen, weil sie nicht wie erwartet verpackt sind?

Die Geschichte macht nachdenklich. In Epheser 1:3 preist Paulus den Herrn mit den Worten:

Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen Regionen in Christus,

In Jesus haben wir Frieden, Kraft, Gesundheit, Weisheit, Zufriedenheit, Geduld, Vergebung, Zuspruch, Freude, Wert … alles, was wir benötigen. Allerdings manchmal seltsam verpackt.

Wenn mir ein (jetzt behinderter) Freund sagt: „Ich danke Gott für meinen Unfall, denn der hat mich in die Gegenwart Jesu zurückgebracht“ … und ein anderer (schwerbehinderter) Freund bezeugt: „Ich danke Gott für den Unfall, denn sonst hätte ich Jesus nie kennengelernt“ – dann wundere ich mich über diese Aussagen. Gleichzeitig werde ich erinnert, dass Gott uns manchmal richtig doll segnet, wir es aber erst eine Weile später erkennen. Vielleicht auch ein wenig früher, wenn wir das aus Gottes Hand annehmen, was Er uns gibt / zumutet – und ihm dankbar sind – auch wenn es zunächst anders aussieht als unsere Wunschsegnung.

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