Charles Finney war im 19, Jahrhundert als Prediger tätig. Ursprünglich Rechtsanwalt, studierte er Theologie, erhielt die Ordination zum Pastor, schrieb eine große Anzahl von Büchern – wurde aber vor allem durch seine Tätigkeit als Werkzeug der Erweckung bekannt. Aus seinem Buch 12 Reden über religiöse Erweckungen stammen folgende bearbeitete Gedanken:
Das Gebet ist
die Kette von Ursachen, die zu einer Erweckung führen, ein ebenso unbedingt
notwendiges Glied wie die Verkündigung der Wahrheit.
Viele haben
eifrig das Evangelium gepredigt, um die Leute zur Umkehr zu veranlassen, haben
aber dabei zu wenig Gewicht auf das Gebet gelegt. Sie haben eifrigst gepredigt,
mit Einzelnen geredet und Traktate verteilt, doch zu ihrem nicht geringen
Erstaunen mit wenig Erfolg.
Der Grund,
weshalb sie nicht mehr ausrichten, war, daß sie das andere Hilfsmittel, das
inbrünstige Gebet, außer acht ließen. Sie vergaßen, daß die Wahrheit an sich
nie ihre Wirkung tun wird ohne den Geist Gottes.
Zuweilen kommt
es vor, daß diejenigen, die am meisten für die Verbreitung der Wahrheit tun,
sich nicht in demselben Verhältnis dem Gebete widmen.
Im allgemeinen
gibt es wenige Kinder Gottes, die dieses obsiegende Gebet aus Erfahrung kennen.
Ich habe oft mit Erstaunen Erweckungsberichte gelesen, aus denen man den
Eindruck bekommen mußte, als seien die betreffenden Erweckungen ohne
irgendwelche Veranlassung gekommen - niemand wußte, warum oder wozu. Ging ich
der Sache nach, so hörte ich, die Gemeindeglieder hätten plötzlich eines
Sonntags deutlich gespürt, daß Gott in ihrer Mitte sei.
In andern
Fällen war in einer Gebetsstunde oder Privatversammlung etwas derartiges
bemerkt worden, und die Leute waren ganz erstaunt über das geheimnisvolle,
souveräne Walten Gottes, der ohne irgendwelche äußere Veranlassung eine
Erweckung wirkte.
Nun beachtet,
was ich euch sage: Wenn ihr in der Gemeinde Nachfrage haltet, wird es sich in
der Regel herausstellen, daß irgend jemand um eine Erweckung gebeten und sie
erwartet hatte, daß irgendein Mann oder eine Frau so lang und so inbrünstig um
das Seelenheil der Unbekehrten mit Gott gerungen hatte, bis der Segen erlangt
war. Letzterer hat den Geistlichen und die ganze übrige Gemeinde vielleicht im
Schlafe überrascht, so daß sie aufgefahren sind, sich die Augen gerieben haben
und gar nicht begreifen konnten, woher die plötzliche Aufregung kam. Aber so
wenige auch die Verantwortung zu der Erweckung kennen mochten, dürft ihr fest
überzeugt sein, daß irgend jemand auf dem Turme Wache gehalten und nicht nachgelassen
hatte mit Bitten, bis der Segen da war. Gewöhnlich steht die Ausdehnung der
Erweckung im Verhältnis zu der Anzahl der Beter.*
Charles Finney
musste es wissen. Er ist einer der gesegnetsten Erweckungsprediger der gesamten
Kirchengeschichte. Er schreibt nicht aus der Theorie, sondern aus der Praxis,
und andere – Praktiker und Historiker – bestätigen seine Aussagen.
Finney schreibt
von „irgendeinem Mann oder irgendeiner Frau“, die gebetet haben. Er
erwähnt solche, die „auf dem Turm Wache gehalten – und mit Fürbitte nicht
aufgehört haben, bis der Segen da war“.
Wenn Deine Gemeinde keine regelmäßige Gebetsstunde
hat, beginne eine, bete zu Hause mit Freunden oder schließ Dich einer anderswo
stattfindenden Gebetsgemeinschaft an. Der Herr segne Dich!
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