„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Dienstag, 5. Januar 2021

Verheißungen Gottes im Buch Richter

Das Buch der Richter Israels hat mich schon immer fasziniert. Vielleicht, weil es uns Menschen – als einzelne Gläubige und als Gruppen von Gläubigen – so realistisch beschreibt. Es beschreibt uns wie solche, die in eine Achterbahn eingestiegen sind und jetzt über Höhen und durch Tiefen katapultiert werden. Mit einem gewaltigen Unterschied: Für eine richtige Achterbahnfahrt zahlt man gerne, denn sie macht Spaß – egal, ob man oben oder unten ist. Auch eine geistliche Achterbahnfahrt kostet, aber unfreiwillig – und macht keinen Spaß!

Im Buch Richter lesen wir immer und immer wieder, dass Israel unkontrolliert in die tiefsten Täler abstürzte, in Götzendienst und Bruderkriege, in Mord und Totschlag! Wenn sie dann den Preis zahlen mussten, und Gott sie in die Hand ihrer Feinde gab, schrien sie zu Ihm. Dann erhörte und erlöste Er sie und führte sie erneut zu Höhen des Segens, den Er für sie bereit hielt.

Und damit sind wir schon mitten drin im Thema. In 3. Mose 26 sah Gott bereits die vielen Täler voraus, in die Israel sich um der Sünde willen begeben würde. Gott beschreibt ihr Unglück mit unmissverständlichen Worten. Dann aber verheißt Er auch einen Ausweg:

Und wenn sich dann ihr unbeschnittenes Herz demütigt,
sodass sie dann ihre Schuld annehmen,
so will ich an meinen Bund mit Jakob gedenken,
und auch an meinen Bund mit Isaak
und auch an meinen Bund mit Abraham,
und ich will an das Land gedenken.
(3. Mose 26:41+42)

Gut, diese Verheißung finden wir im 3. Buch Mose – aber ihre Erfüllung finden wir immer und immer wieder im Buch Richter. Durch das Buch Richter ruft Gott uns wiederholt zu: “Ich erfülle alle meine Verheißungen! Darauf könnt ihr Euch verlassen!“

In Richter 2:1 heißt es, dass der Engel des Herrn (– bezieht sich im Alten Testament meist auf eine Erscheinung Jesu) zum Volk Gottes sprach und sagte: 

„Ich habe euch aus Ägypten heraufgeführt
und euch in das Land gebracht,
das ich euren Vätern zugeschworen habe; und ich sagte:
Ich will meinen Bund mit euch nicht aufheben ewiglich!“

Eine Erneuerung der Verheißung, die Gott bereits zuvor gegeben hatte und gleichzeitig eine Verheißung, deren Reichweite viel weiter reicht als Sein Volk Israel. Nicht nur gegenüber ihnen hat sich Gott an Sein Wort gebunden. Gott ist ein Gott, der seinen Bund hält, egal ob es sein Bund war mit Noah, mit Abraham, mit David oder anderen, egal ob es sich um den alten Bund des Alten Testaments handelt oder den neuen Bund des Neuen Testaments. In 4 Mose 23:19 heißt es:

 Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge,
noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereuen würde.
Was er gesagt hat, sollte er es nicht tun?
Was er geredet hat, sollte er es nicht ausführen?

Das Buch der Richter beinhaltet Erinnerungen an Gottes Verheißungen in Verbindung mit Erinnerungen an Seine Verpflichtung zur Treue. Und die gilt nicht ausschließlich Israel, sondern ist in Gottes Wesen begründet und damit erfahrbar für alle Menschen.

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