Schiedsrichter Pinelli verhängte während eines Spiels (ich
sage mal, es war ein CL Endspiel) eine Strafe gegen einen Spieler namens
Mühser. Die meisten in der riesigen Zuschauermenge missbilligten die
Entscheidung aufs Äußerste und das ganze Stadion buhte den Schiedsrichter aus.
Der international hochgelobte Spieler wandte sich voll Verachtung an den
Schiedsrichter mit den Worten: "Hier
sind 70.000 Menschen, die wissen, dass der Ball noch im Spielfeld war."
Mühser ereiferte sich immer mehr bis Trainer und Mitspieler vermuteten, dass
der Schiedsrichter ihn jeden Moment mit einer roten Karte vom Feld schicken
würde. Aber Pinelli blieb ganz ruhig und antwortete dem Spieler: "Vielleicht hast Du recht. Aber meine Meinung
ist die einzige, die zählt." Egal,
was 70.000 dachten: nur das Wort des Schiedsrichters zählte.
Wir leben in einer Welt des Pluralismus. Jeder hat seine
Meinung, darf sie auch haben und in vielen Ländern der Erde auch äußern und –
in gewissen Grenzen – danach leben.
Als Christen ist es wichtig zu erkennen, dass sich unsere
Meinung nicht an einer pluralistischen Gesellschaft orientieren sollte. In
allen Belangen, zu denen Gottes Wort sich äußert, ist uns unsere Meinung unerheblich,
denn Gottes „Meinung“ ist offenbart. Diese Tatsache vereint uns, verbindet uns,
stärkt uns und hilft uns, Gottes Licht in diese Welt zu bringen und Sein Reich
zu bauen.
Wir leben in einer Welt, die in früheren Zeiten weit mehr
von Gottes Maßstäben geprägt war. Das lag auch daran, dass der Glaube an Gott
wichtiger war als der Glaube an menschliche Erkenntnisse. Man wusste, dass Wort
Gottes sich nicht ändert, weil Gott Sich und Seine Meinung nicht ändert. Dagegen
müssen „wissenschaftliche“ Bücher und „Fakten“ alle paar Jahre korrigiert und
neu geschrieben werden.
In einer pluralistischen Welt, die gern Toleranz einfordert
aber nur ungern austeilt, sind wir Christen gefragt. Wir sind gefragt, wenn es
um die Frage der Schöpfung geht, der Irrtumslosigkeit
der Bibel, der Abtreibung oder vieler ethischer und moralischer Fragen, wie
etwa die Frage der Genderphilosophie, Homosexualität, Euthanasie oder der
Nächstenliebe.
Anfang der Woche ging der EU Gipfel zum Corona Hilfspaket zu
Ende. Nur mit Mühe und Not konnte man sich auf irgendetwas einigen. Jeder hatte
seine Meinung und Ziele. Und jeder wollte, dass seine Meinung zählte.
Christen erkennen, dass Gottes Wort das einzige ist, das
zählt – egal, was 27 … 27.000 oder 7 Milliarden Menschen meinen. Wir dürfen uns
auf Gottes souveräne Entscheidungen verlassen, unabhängig davon, ob sie im
Moment populär sind oder nicht. Gottes Wort / Gottes Meinung wird bleiben und
wer sich an Sein Wort hält, ist gut beraten. Er ist der Richter, der
Schiedsrichter, der Herr.
Denn ‚alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit des Menschen
wie die Blume des Grases. Das Gras ist verdorrt und seine Blume abgefallen; aber das Wort des Herrn bleibt in
Ewigkeit.’ (1.Petrus 1:24)
Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis zu
Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres süß und Süßes bitter
nennen! (Jesaja 5:20)
Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht
vergehen. (Matthäus 24:35)
Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten,
worauf soll der Glaube ruhn?
Mir ist's nicht um tausend Welten,
aber um dein Wort zu tun.
worauf soll der Glaube ruhn?
Mir ist's nicht um tausend Welten,
aber um dein Wort zu tun.
(Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf)