„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Donnerstag, 23. Juli 2020

(M)EINE MEINUNG ZÄHLT!

Meine Meinung zählt! Wirklich?  

Schiedsrichter Pinelli verhängte während eines Spiels (ich sage mal, es war ein CL Endspiel) eine Strafe gegen einen Spieler namens Mühser. Die meisten in der riesigen Zuschauermenge missbilligten die Entscheidung aufs Äußerste und das ganze Stadion buhte den Schiedsrichter aus. Der international hochgelobte Spieler wandte sich voll Verachtung an den Schiedsrichter mit den Worten: "Hier sind 70.000 Menschen, die wissen, dass der Ball noch im Spielfeld war." Mühser ereiferte sich immer mehr bis Trainer und Mitspieler vermuteten, dass der Schiedsrichter ihn jeden Moment mit einer roten Karte vom Feld schicken würde. Aber Pinelli blieb ganz ruhig und antwortete dem Spieler: "Vielleicht hast Du recht. Aber meine Meinung ist die einzige, die zählt."   Egal, was 70.000 dachten: nur das Wort des Schiedsrichters zählte.

Wir leben in einer Welt des Pluralismus. Jeder hat seine Meinung, darf sie auch haben und in vielen Ländern der Erde auch äußern und – in gewissen Grenzen – danach leben.

Als Christen ist es wichtig zu erkennen, dass sich unsere Meinung nicht an einer pluralistischen Gesellschaft orientieren sollte. In allen Belangen, zu denen Gottes Wort sich äußert, ist uns unsere Meinung unerheblich, denn Gottes „Meinung“ ist offenbart. Diese Tatsache vereint uns, verbindet uns, stärkt uns und hilft uns, Gottes Licht in diese Welt zu bringen und Sein Reich zu bauen.

Wir leben in einer Welt, die in früheren Zeiten weit mehr von Gottes Maßstäben geprägt war. Das lag auch daran, dass der Glaube an Gott wichtiger war als der Glaube an menschliche Erkenntnisse. Man wusste, dass Wort Gottes sich nicht ändert, weil Gott Sich und Seine Meinung nicht ändert. Dagegen müssen „wissenschaftliche“ Bücher und „Fakten“ alle paar Jahre korrigiert und neu geschrieben werden.

In einer pluralistischen Welt, die gern Toleranz einfordert aber nur ungern austeilt, sind wir Christen gefragt. Wir sind gefragt, wenn es um die Frage der Schöpfung geht, der  Irrtumslosigkeit der Bibel, der Abtreibung oder vieler ethischer und moralischer Fragen, wie etwa die Frage der Genderphilosophie, Homosexualität, Euthanasie oder der Nächstenliebe.

Anfang der Woche ging der EU Gipfel zum Corona Hilfspaket zu Ende. Nur mit Mühe und Not konnte man sich auf irgendetwas einigen. Jeder hatte seine Meinung und Ziele. Und jeder wollte, dass seine Meinung zählte.

Christen erkennen, dass Gottes Wort das einzige ist, das zählt – egal, was 27 … 27.000 oder 7 Milliarden Menschen meinen. Wir dürfen uns auf Gottes souveräne Entscheidungen verlassen, unabhängig davon, ob sie im Moment populär sind oder nicht. Gottes Wort / Gottes Meinung wird bleiben und wer sich an Sein Wort hält, ist gut beraten. Er ist der Richter, der Schiedsrichter, der Herr.

Denn ‚alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit des Menschen wie die Blume des Grases. Das Gras ist verdorrt und seine Blume abgefallen; aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.’ (1.Petrus 1:24)

Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres süß und Süßes bitter nennen! (Jesaja 5:20)

Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. (Matthäus 24:35)
Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten,
worauf soll der Glaube ruhn?
Mir ist's nicht um tausend Welten,
aber um dein Wort zu tun.
(Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf)