Buddleja mit Schwalbenschwanz |
Zum einen ist da die Farbe
– ein kräftiges Violett. Andere leuchten in lila, blau, verschiedenen Rosatönen
oder sogar in weiß. Herrliche Farben, an denen man sich erfreuen kann.
Zum andern ist da der
Duft – ein starker, süßer Duft nach Honig, der manchmal mehrere Meter vom
Strauch entfernt noch zu riechen ist.
Dann die Schmetterlinge!
Nicht umsonst wird der Strauch auch „Schmetterlingsbusch oder -strauch“
genannt. Dieses Jahr können wir eine Vielzahl von Schmetterlingen beobachten –
den Admiral, den „Kleinen Fuchs“, den Zitronenfalter, den Schwalbenschwanz und das
Tagpfauenauge – um nur einige zu nennen. Es macht immer wieder Freude, ihrem
Flattern zuzuschauen.
Buddleja mit Hummel |
Doch es sind nicht nur die
Schmetterlinge, die sich vom süßen Duft anlocken lassen und den Busch besiedeln.
Eine Vielzahl von Bienen, Hummeln, Wespen, Fliegen und Mücken aller Art landen
oder krabbeln auf den Blüten herum – wie trunken vom Duft des Nektars. Bei
alledem tritt man sich (scheinbar) lieber schon mal auf die Füße, als dass man
sich gegenseitig wegjagt. Ein Bild friedlichen Miteinanders. Es ist auch
genug für alle da.
Mir fällt ein
Standardsatz meines Theologielehrers ein, der öfters sagte: „In Gottes Garten blühen viele Blümchen.“
Gemeint war, was uns der Schmetterlingsbusch illustriert: Die Vielfalt an dem
einen Ort. Die Gemeinde ist Gottes Garten. Die vielen Blumen: das sind wir – Du
und ich und die anderen, die vom Wohlgeruch Jesu angezogen werden; wir, die wir
uns an Ihm erfreuen, an Seiner Schönheit, an Seiner „Süße“ – den Segnungen,
Verheißungen und den Erfahrungen, die wir mit Ihm machen dürfen.
Um im Bild zu bleiben: es
ist nicht die Farbe unserer Flügel, die uns vereint, nicht unsere persönliche
Duftmarke, nicht unser persönlicher Summton und auch nicht die Zugehörigkeit zu
„unserer“ Gattung. Es ist der Wohlgeruch Jesu, der uns vereint. Es ist die
Tatsache, dass wir alle von Ihm angezogen werden, uns alle an ihm erfreuen und
Er für jeden von uns das hat, was jeder von uns gerade benötigt.
Jesus hat in diese
Richtung für uns gebetet. In Johannes 17:11 betet Er:
Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen,
den du mir gegeben hast,
damit sie eins seien, gleichwie wir!
Ganz gewiss hat der Vater
im Himmel Jesu Gebet dahingehend erhört, dass Er uns ein gemeinsames Fundament
gegeben hat, auf dem wir stehen und diese Einheit erfahren können, um die Jesus
gebetet hat. Von Gottes Seite aus ist alles getan. Und von unserer Seite ist nicht
viel mehr zu tun als uns an Jesus zu halten, uns mit Ihm zu beschäftigen, uns
an Ihm zu erfreuen und die anderen gewähren zu lassen, sich ebenfalls an Jesus
zu erfreuen, auch, wenn sie es anders tun. Solange es Jesus ist, zu dem sie
kommen, sind auch sie am richtigen Platz und wir können miteinander leben. So
lehrt uns auch Paulus (Römer 14:12+13):
So wird also jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.
Darum lasst uns nicht mehr einander richten,
sondern das richtet vielmehr,
dass dem Bruder weder Anstoß noch Ärgernis gegeben
werde!
Und Jesus selbst
beschreibt die Folgen von solchem Handeln:
Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander
liebet;
dass, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander
liebet.
Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine
Jünger seid,
wenn ihr Liebe untereinander habt.
Johannes 13:34+35 |
Der belebte Schmetterlingsbusch
und der bunte Garten haben mich gestern an genau diese Wahrheit erinnert.