„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Dienstag, 16. Juni 2020

Jesus im Kolosserbrief

Kolossä war einst eine blühende Handelsstadt in der römischen Provinz Asia. Die Stadt bildete einen Knotenpunkt für die wichtigen Handelsrouten von Osten nach Westen und von Norden nach Süden. Die machten Kolossä zu einer Handelsstadt, besonders für Wolle und Farbstoffe. Allerdings begann ihr Einfluss stark abzunehmen, da die Straße weiter westlich verlegt wurde.

Paulus ist nie in dieser Stadt gewesen. Die Gemeinde wurde vermutlich von Epaphras gegründet, einem Mitarbeiter des Paulus. Die Gemeinde bestand aus Judenchristen und Heidenchristen, die durch falsche Lehren gleicherweise in Gefahr standen, sich vom Evangelium und von Jesus zu entfernen. Menschlich-philosophisches Gedankengut (2:8), jüdische Gesetzlichkeit und die Verehrung von Engeln (2:18) gehörten zu den Lehren, die die Gemeinde verwirrten. Wie aber trat Paulus diesen verschiedenen Irrlehren entgegen? Durch einen Brief, der Jesus über alles erhebt und Seine Gottheit betont.

Kolosser 1:15+16:
Dieser ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene, der über aller Schöpfung ist. 16 Denn in ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: Alles ist durch ihn und für ihn geschaffen;

Kolosser 2:9+10
Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig; 10 und ihr seid zur Fülle gebracht in ihm, der das Haupt jeder Herrschaft und Gewalt ist.

Zur Erklärung: Wenn Jesus als „Erstgeborener aller Schöpfung“ bezeichnet wird, bedeutet das nicht, dass Jesus Teil der Schöpfung Gottes ist und selbst geschaffen wurde. Mit dem Begriff „Erstgeborener“ verbindet sich eine Vorrangstellung, die nicht immer aus der biologischen Reihenfolge kommt. So wird das Volk Israel als „Erstgeborener Gottes“ bezeichnet, weil es eine Stellung vor allen anderen Völkern besitzt.

Jesus wurde nicht von Gott geschaffen und in die Welt gesandt. Er selbst ist der Schöpfer – wie Vs 16 deutlich macht mit den Worten: „Alles ist durch Ihn und für Ihn geschaffen“ (vergleiche auch Johannes 1:1-4)

Außerdem wohnt in Ihm die ganze Fülle der Gottheit. Wenn immer eine Irrlehre Fuß fassen will, bringt sie etwas „Besonderes“, etwas, was bis dahin fehlte. Wie aber kann etwas fehlen, wenn die ganze Fülle der Gottheit in Jesus wohnt und wir „in ihm“ sind, wie es besonders Kolosser 2 immer wieder betont?

Im Brief an die Kolosser ruft Gott durch Paulus zu: Jesus genügt. Weder jüdische Gesetze, noch Philosophie, weder menschliche Überlieferungen, noch die Verehrung von Engeln fehlt denen, die Jesus haben und Ihm nachfolgen.

Dabei geht es um ein unbegreifliches Wunder,
das Gott für alle Menschen auf dieser Erde bereithält.
Ihr, die ihr zu Gott gehört, dürft dieses Geheimnis verstehen.
Es lautet: Christus lebt in euch!
Und damit habt ihr die feste Hoffnung,
dass Gott euch Anteil an seiner Herrlichkeit gibt.
(Kolosser 1:27)

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