„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Donnerstag, 16. April 2020

Weizenkörner


John Allen Chau

Es ist nun fast eineinhalb Jahre her, dass der junge Amerikaner, John Allen Chau, bei dem Versuch ermordet wurde, den Sentinelesen, jenen unnahbaren Inselbewohnern auf den indischen Andamaneninseln, das Evangelium zu bringen.
Ähnlich erging es vor 64 Jahren den 5 Missionaren um Jim Eliot, die durch die Speere der Auca Indianer in Equador ums Leben kamen.

Und 2009 waren es 2 Bibelschülerinnen der Bibelschule Brake, die aus Liebe zu Jesus ihr Sommerpraktikum im Jemen verbrachten, um dort den Menschen zu dienen. Im Juni wurden sie entführt und ermordet.
Auch den ersten beiden schottischen Missionaren, die zur Missionsarbeit auf die Neuen Hebriden im Südpazifik geschickt wurden, erging es nicht anders. Als sie auf den Inseln ankamen, wurden sie am Tag ihrer Ankunft von Kannibalen getötet und gegessen. Danach war es äußerst schwierig, Freiwillige für den Missionsdienst zu finden.

John und Mary Ann Paton entschlossen sich 1858, zu gehen, obwohl wohlmeinende Leute ihrer Gemeinde versuchten, sie davon abzubringen. Bremser gab es schon immer in jeder Gemeinde (und es gibt sie bis heute), besonders, wenn es um Mission und den Preis der Nachfolge geht. Ein älterer Mann warnte die Patons, dass sie von Kannibalen gefressen werden würden. Paton antwortete diesem Mann: (ACHTUNG! Das muss man jetzt verstehen):

"Ich bekenne dies: Wenn ich nur leben und sterben kann, indem ich dem Herrn Jesus diene und Ihn ehre, dann macht es für mich keinen Unterschied, ob ich von Kannibalen oder Würmern gefressen werde; und an dem Großen Tag wird mein Auferstehungsleib so herrlich auferstehen wie Deiner – in Ähnlichkeit unseres auferstandenen Erlösers." 

Die kompromisslose Nachfolge aller dieser Menschen hat Frucht gebracht.
John Allen Chaus Tod hat die Augen vieler auf die Völker gerichtet, die vom Evangelium noch völlig unerreicht – und schwer erreichbar – sind. Seit seinem Tod beten Christen bis heute für die Errettung der Mörder.
Unter den Aucas ist durch die Arbeit der Witwen der ermordeten Missionare eine lebendige Gemeinde entstanden.
Der tragische Tod der Bibelschülerinnen hat Anlass zur Bekehrung anderer gegeben.
Nach fünfzehn Jahren fruchtbaren Dienstes durch John und Mary Ann Paton wurden fast alle Bewohner der Insel Aniwa (Neue Hebriden), auf der Paton tätig war, zu Christen.

Jesus zu dienen ist keine Garantie für ein einfaches Leben. Aber wir alle, die wir uns als Nachfolger Jesu bezeichnen, sind zu einem Leben im Dienst berufen, auch wenn es bedeutet, alles aufzugeben. Die Erfahrung wird sein, dass der Segen den Verlust bei Weitem aufwiegt. Allein das Loslassen im Glauben und das Vertrauen auf die Zuverlässigkeit der Verheißungen Gottes fällt so schwer. Ist das aber geschehen, ist der Schritt aufs Wasser getan, dann dürfen wir feststellen, dass es trägt – dass ER uns trägt.

Ganz gewiss würde keine der oben erwähnten Personen heute (im Himmel) sagen: „Hätte ich doch im Dienst zurückgehalten. Hätte ich es doch nicht ganz so ernst genommen.“ Ich fürchte, viele von uns werden einmal das Gegenteil sagen: „Hätte ich doch hingegebener gedient. Hätte ich meinen Dienst und mein Leben für Jesus doch ernster genommen.

„Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand nach mir kommt, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz und folge mir nach“ (Matthäus 16,24).

Denn ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll. (Römer 8:18)

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es allein; wenn es aber stirbt, so bringt es viel Frucht. (Johannes 12:24)

Die gute Botschaft ist: Noch leben wir! Noch ist es nicht zu spät, den Rest unseres Lebens in ganzer Hingabe für den Herrn zu leben! Wir dürfen heute noch anfangen!



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