„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Mittwoch, 15. April 2020

Dürers Hände

Scheinbar gibt es verschiedene Hintergrundberichte zu Albrecht Dürers kunstvollem und weltbekanntem Werk: „Betende Hände“; so zumindest die Aussage im Andachtsblog der FCBofButner. Die vielleicht am häufigsten erwähnte Geschichte übermittelt eine bewegende Illustration zum Thema Liebe.

Albrecht Dürer liebte die Malerei und es war sein inniger Wunsch, Maler zu werden. Sein Vater war Goldschmied und der junge Albrecht erlernte das Familienhandwerk bereits in jungen Jahren. Allerdings stimmte sein Vater später dem Studium der Kunst in Nürnberg zu.

Dürer war eins von 18 Kindern und es war seinem Vater nicht möglich, das Studium zu finanzieren. Es blieb Albrecht nichts weiter übrig, als sich durch Arbeit selbst durchzuschlagen. Dadurch blieb verständlicherweise wenig Zeit, an seinen Kunstprojekten zu arbeiten.

Dürers Künstlerfreund, Franz Knigstein, war in einer ganz ähnlichen Situation und die beiden jungen Männer beschlossen, per Los zu entscheiden, wer zuerst studieren und wer den anderen unterstützen sollte. Nach Studiumsabschluss wollte man die Rollen wechseln, so dass jeder sein Studium antreten und beenden konnte. Albrecht zog das große Los und konnte sich als Erster seinem Kunststudium widmen. Es war allerdings sein fester Vorsatz, nach Abschluss seinen Freund Franz studieren zu lassen und ihn zu finanzieren.

Albrecht beendete sein Studium und begann seine Karriere als Künstler. Nun suchte er seinen Freund und Unterstützer, Franz, auf, damit er nun aufhören konnte zu arbeiten und beginnen konnte, zu studieren.

Mit Schrecken stellte Dürer jetzt fest, wie groß das Opfer war, das sein Freund Franz für ihn gebracht hatte. Während der langen Arbeitszeit waren seine Finger verdreht und steif geworden. Seine langen, schlanken Finger und seine empfindlichen Hände waren für die Arbeit eines Künstlers unbrauchbar geworden. Zarte Pinselstriche für die Ausführung feiner Malereien waren nicht mehr möglich. Aber trotz des hohen Preises, den er bezahlt hatte, war Franz nicht bitter. Er war froh, dass sein Freund Albrecht Erfolg hatte.

Es wird berichtet, dass Albrecht eines Tages seinen Freund knien sah. Seine rauen Hände hatte er im stillen Gebet verschränkt. Albrecht skizzierte schnell die Hände und verwendete später die Skizze, um die Zeichnung zu erstellen, die er einfach "Hände" nannte. Bald wurde die Meisterleistung als "Die betenden Hände" bekannt.

Für Albrecht Dürer waren die Hände seines Freundes ein Symbol für die Art von Liebe, die Jesus uns gezeigt hatte – Liebe, die gibt; Liebe, die das Wohl des geliebten Menschen über die eigenen Rechte stellte; Liebe, die sich selbst aufgab, hingab – und wie Jesus, die Herrlichkeit aufgab um zu dienen. Knigsteins Hände werden bis heute als Hände erinnert, die opferten und dazu dienten, einem Freund zu helfen. Woran werden deine und meine Hände einmal erinnern? Mögen auch sie als Bild der Liebe in Erinnerung bleiben!

„Herr, benutze meine Hände wie Knigsteins Hände, um das Leben eines anderen zu verändern. Lass sie beschäftigt sein mit aktiver Nächstenliebe und im Zwiegespräch mit Dir!“

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