In den ersten Jahrhunderten wurden Christen
vielfach als Feinde des römischen Reiches angesehen. Obwohl sie gute
Bürger waren, die Gott und ihrem Nächsten dienten, weigerten sie sich,
den Kaiser als Gottheit zu verehren. Man versuchte, ihnen auf alle
mögliche Art das Leben miserabel zu machen, aber die Stimmung unter
ihnen wird mit folgenden Worten beschrieben: „Sie singen ihrem Gott!“
Es war Plinius, der bithynische
Statthalter, der in einem Brief an Kaiser Trajan (53-117 n.Chr.) dieses
Lied erwähnt als einen Wechselgesang der Christen vor Sonnenaufgang. Um das Jahr 350 wurde es von Bischof Hilarius von Poitiers in die (latainische) Kirche des Abendlandes verpflanzt,
Im 10. Jahrhundert war es als Text einer
Ostermesse bekannt. Dieser Text diente dann Nikolaus Decius als Vorlage.
Joachim Slüter textete die 4. Strophe im 16. Jahrhundert.
Somit wurde dieses Lied ein Gotteslob für
Christen durch die Jahrhunderte hindurch. Jesusjünger sangen es bei
ihren Zusammenkünften in ihren Häusern, Gotteshäusern und in den
Katakomben. Märtyrer sangen es in den Arenen, wo sie ihr Leben für ihren
Herrn und ihren Glauben hingaben. Ihr mutiges Zeugnis wiederum brachte
viele vom Weg des Verderbens auf den Weg dessen, dem sie ihr Lob sangen.
Auf diesem Hintergrund ist es dieses Lied wert, neu gelesen oder
gesungen zu werden, auch wenn die Sprache mitunter recht mittelalterlich
klingt.
Allein Gott in der Höh' sei Ehr und Dank für seine Gnade.
Darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade.
Ein Wohlgefall’n Gott an uns hat, nun ist groß Fried ohn’ Unterlass,
all Fehd’ hat nun ein Ende.
Wir loben, preis'n, anbeten dich für deine Ehr'; wir danken,
dass du, Gott Vater ewiglich regierst ohn' alles Wanken.
Ganz ungemess’n ist deine Macht,
fort g'schieht, was dein Will' hat bedacht;
Wohl uns des feinen Herren!
O Jesu Christ, Sohn eingebor'n deines himmlischen Vaters,
Versöhner der'r, die war'n verlor'n, du Stiller unsers Haders,
Lamm Gottes, heil'ger Herr und Gott,
nimm an die Bitt' von unsrer Not,
Erbarm' dich unser aller!
O Heil'ger Geist, du höchstes Gut, du allerheilsamst' Tröster,
vor's Teufels G'walt fortan behüt', die Jesus Christ erlöset
Durch große Mart'r und bittern Tod,
abwend all unsern Jamm'r und Not!
Darauf wir uns verlassen
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