Carl starb im Alter
von 17 Jahren bei einem ungewöhnlichen Unfall. Er überlebte nur kurz in der
sterilen Welt eines Krankenhauses in Kansas, das allerdings auch nur im Koma.
Und während er da lag, eingeengt zwischen Tod und Leben, beteten seine Brüder
und Schwestern für ihn. Sie klammerten sich an Fetzen des Glaubens, an denen
sie sich festzuhalten versuchten. Aber Carl starb.
Jahre später teilte
James Mutter ihm oft ihre Erinnerungen mit. Sie erzählte ihm, wie sie gebetet
hatte, dass ihr Zwillingsbruder Carl überleben würde. Sie erzählte James, wie
ihre Mutter eines Tages endlich mit der Nachricht aus dem Krankenhaus
zurückgekehrt war, dass Carl nicht nach Hause kommen würde.
"Aber ich habe gebetet", klagte James' Mutter. "Ich habe gebetet, dass er leben würde."
Und ihre Mutter – James
Oma – hatte sie mit dem Geständnis erschreckt: "Ich habe gebetet, dass er NICHT leben würde."
Hätte Carl
"gelebt", wäre er lebensunfähig gewesen. Noch bevor er starb, hatte
dieser grässliche Unfall eine unumkehrbare Arbeit in seinem Körper geleistet.
Und Oma konnte es nicht ertragen, ihren Sohn in einem solchen Tod weiterleben
zu sehen.
Und so rang James Mutter
mit Zweifel und Glauben, mit unbeantwortetem und beantwortetem Gebet, mit der
Kälte des Himmels und der Wärme des Himmels. Jahre später beteiligte sich James
an diesem inneren Kampf, um einen Onkel trauernd, den er nie kennengelernt
hatte.
Wir Christen wollen
nicht an Gott zweifeln und die Grundlage unseres Glaubens in Frage stellen,
aber die meisten von uns erwischt der Schmerz des Lebens unvorbereitet. Die
Realität lässt uns Stolpern. Im Wettstreit mit dem Glauben überholen uns die
Zweifel, weil uns das Leid der Welt, persönliche Niederlagen und Schwachheiten ablenken und in
den Ohren gellen. Wenn der Glaube unser Leid nicht ausreichend anspricht, was
nützt er dann?
Die Bibel gibt uns nicht auf alle unsere „Warum?“ Fragen
eine Antwort. Aber sie gibt uns verschiedene Hilfestellungen für die harten
Zeiten unseres Lebens:
Aber nicht nur das, sondern wir
rühmen uns auch in den Bedrängnissen, weil wir wissen, dass die Bedrängnis
standhaftes Ausharren bewirkt, das standhafte Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung.
(Römer
5:3+4)
Seid fröhlich in Hoffnung, in
Bedrängnis haltet stand, seid beharrlich im Gebet! (Römer 12:12)
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt
nicht; du wirst es aber danach erkennen. (Johannes
13:7)
Und dann noch der vielleicht bekannteste Volltreffer auf die
„Warum?“ Frage. Allerdings sollte man diesen Volltreffer verinnerlichen, bevor
die Frage auftaucht. Denn wenn sie sich erst mal stellt, ist die Antwort aus
Römer 8:28 für manchen schwer verdaulich:
Wir wissen aber, dass denen, die
Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.
Manchmal bleiben unsere Gebete tatsächlich unerhört, wie
etwa das Gebet von James Mutter für Carl, ihren Zwillingsbruder. Gott hatte
höhere Pläne.
Und manchmal bleibt Gebet zunächst scheinbar unerhört. Aber wir
dürfen auch dann Gott vertrauen und wissen, dass Gottes Handeln immer das Beste
ist für uns – sei es durch unerhörtes, erhörtes oder verzögert erhörtes Gebet!
Wir dürfen unserem Herrn vertrauen!
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