„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Dienstag, 23. Juli 2019

Jesus im Buch Hiob

Gestern ging es um das abgrundtiefe Leiden von Eltern, die ihr Kind auf tragische Weise verloren hatten. Hiob machte eine ähnliche Erfahrung.

Hiob war ein tiefgläubiger Mann, der seinen Glauben lebte. Im Eingangsvers zum gleichnamigen Bibelbuch heißt es (Hiob 1:1):

Es war ein Mann im Land Uz, der hieß Hiob;
der war ein untadeliger und rechtschaffener Mann,
der Gott fürchtete und das Böse mied.

Hiob war nicht nur vorbildlich. Er fürchtete Gott und diente Ihm. Dann traf ihn unsagbares Leid. Unmenschliches Leid im wahrsten Sinn des Wortes, denn es waren nicht einfache Umstände, die ihm alles nahmen, was er besaß. Gott lässt uns im Buch Hiob hinter die Kulissen blicken und lässt uns erkennen, dass es Satan selbst ist, der Hiob dieses Leid zufügt. Er nimmt ihm seine 10 Kinder, seinen Besitz und seine Gesundheit. Dazu kommt, dass seine Freunde ihn nur solange trösten können, wie sie stille bei ihm sitzen. Sobald sie den Mund aufmachen und versuchen ihm zu „helfen“, vertiefen sie nur seine Qual.

Und Gott? Und Jesus? Wo ist nun der Herr, dem Hiob so treu diente, an den er glaubte, für den er lebte? Hiob wusste es lange Zeit nicht, denn er konnte nicht – wie wir heute – hinter die Kulissen blicken. Er erkannte nicht, dass diese außergewöhnliche Prüfung ein Prozess war, dessen Resultat er später nicht würde missen wollen. Am Ende des Buches bringt er zum Ausdruck, dass er nicht verloren, sondern gewonnen hatte. Das kann uns trösten und beruhigen, wenn wir durch Leid gehen. Verstehen kann es nur der, der selbst auf den Wegen des Leids gegangen ist. Und Jesus? Wo ist er nun im Buch und im Leben Hiobs?

Zunächst bringt Hiob sein Vertrauen auf Gott in Kapitel 19:25-27 zum Ausdruck. In tiefster Not weiß Hiob, dass er nie in bodenloses, unendliches Leid fallen kann. Er weiß, dass der Herr allem Leid ein Ende gesetzt hat und das Ende Herrlichkeit ist. Ohne den Namen „Jesus“ zu nennen, bekennt Hiob seinen Erlöser mit den Worten:

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt,
und zuletzt wird er sich über den Staub erheben.
Und nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist,
dann werde ich, von meinem Fleisch los, Gott schauen;
ja, ich selbst werde ihn schauen,
und meine Augen werden ihn sehen, ohne ihm fremd zu sein. Danach sehnt sich mein Herz in mir!

Hörst Du die Hoffnung, den Trost, die Sehnsucht, die er in dem Wissen findet, einmal bei seinem Erlöser Frieden zu finden? – Und was Hiob sich mitten seinem Elend scheinbar nicht vorstellen konnte, wurde wahr: Kurze Zeit später hob Gott ihn aus seinem Leid, segnete ihn, gab ihm vielfältig zurück, was er verloren hatte und erhörte sein Gebet für seine Freunde. Aber den größten Segen erfuhr Hiob in seinem Herzen und in seiner Beziehung zu Gott, die er mit den Worten beschreibt (Hiob 42:5):

Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört,
aber nun hat mein Auge dich gesehen.

Hiob war seinem Erlöser begegnet, den er bereits in Kapitel 19 verehrt hatte. Es war nicht mehr nur vom Hörensagen – jetzt war er Ihm begegnet, hatte Ihn erfahren, geschmeckt, mit den Augen des Glaubens gesehen. Jesus im Buch Hiob: Der real erfahrbare Tröster und Erlöser in Leid und Not! Preis dem Herrn! Ihm sei Ehre!

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