Als ich mir heute im
Fitness Center über Kopfhörer die ersten 15 Kapitel des 1. Samuelbuchs anhörte,
habe ich über so manche Aussagen oder Zusammenhänge gestaunt. Es ist etwas ganz
anderes, über Wochen hinweg ein Buch Abschnitt für Abschnitt zu lesen, oder es
in 2-3 Portionen im Zusammenhang zu lesen (oder zu hören).
Was mir u.a. auffiel, ist
die Tatsache, dass man Gott keinen Zacken aus der Krone brechen kann. Gott kann
es sich leisten, dass Menschen versagen. Es mach Gott weder kleiner, noch
machtloser, noch schmälert es Seine Herrlichkeit.
In 1 Samuel 9:5 lesen wir
von Israel:
Sie sprachen zu ihm [Samuel]: Siehe, du bist alt geworden, und deine Söhne
wandeln nicht in deinen Wegen; so setze nun einen König über uns, der uns richten
soll, nach der Weise aller Heidenvölker!
Gott konnte damit leben,
dass Samuels Söhne, wie auch die Söhne seines Vorgängers Eli, nicht den gottesfürchtigen Wegen ihrer Väter folgten.
Gott konnte damit leben,
dass Sein Volk, dem Er unsagbar viel Gutes getan hatte, nach der „Weise der
Heidenvölker“ regiert werden wollte.
Gott konnte auch damit
leben, dass Sein Volk von den Philistern besiegt und die Bundeslade entwendet wurde.
Die Völker verstanden Niederlagen ihrer Gegner immer auch als eine Niederlage der
Götter. Dass Israel verlor, interpretierte man als Schwachheit Jahwes.
Diese Beispiele
erinnerten mich an weitere Begebenheiten, in denen Gott wie ein „Verlierer“
aussieht – und trotzdem souverän, herrlich und allmächtig bleibt.
Gott konnte es sich
leisten, dass das gesamte Volk Israel verschleppt, ihre Stadt zerstört und der überaus
prunkvolle Tempel geplündert und verbrannt wurde.
Gott konnte es sich leisten,
in den 400 Jahren zwischen dem AT und dem NT zu schweigen und keine weiteren
Propheten zu senden.
Jesus, der Sohn Gottes,
konnte es sich leisten, Seine Nachfolger unter den Normalbürgern und
Randbürgern auszusuchen, statt den renommierten Bürgern Seiner Zeit.
Jesus konnte es sich
leisten, von einem Seiner Jünger ans Messer geliefert zu werden, von einem
anderen verleugnet zu werden und von allen verlassen zu werden.
Gott kann es sich
leisten, dass heute, in dieser Stunde, Seine Gemeinde an vielen Orten verfolgt,
gefoltert und getötet wird. Er kann es sich leisten, dass Seine Nachfolger
hungern, trauen und krank bleiben, obwohl sie für Gesundheit beten. Gott kann
es sich leisten und es bricht Ihm keinen Zacken aus Seiner Krone.
In Psalm 73 bekennt der
Psalmist Asaph, dass er fast am Glauben verzweifelt wäre. Er hatte beobachtet,
wie aufrecht, gesund und sorglos viele Menschen leben, die mit Gott gar nichts
am Hut haben. Gleichzeitig geht es vielen Gotteskindern schlecht. Ist Gott
gerecht? Hört er mich überhaupt? Warum geht es mir schlecht – und denen gut, die
nicht an Gott glauben.
Die Antwort findet Asaph,
als er auf das Ende der Menschen sieht. Sie haben keinen Glauben, keine
Hoffnung und kein lohnenswertes Ziel.
Dazu kommt, dass der
nicht an Jesus glaubende Mensch auch auf der Erde keinen Halt und keine Anlaufstelle in der
Not hat, keine Hoffnung, wenn ihn dann doch das Unheil trifft und keinen Felsen
im Sturm.
In Seiner Souveränität erlaubt
uns Gott manchmal eine lange Leine, aber er behält die Kontrolle.
Der Gott der Philister
fiel vor dem Gott Israels und zerbrach vor der Bundeslade, die in seinem Tempel
abgestellt war.
Nach 70 Jahren
babylonischer Gefangenschaft war Israel vom Götzendienst geheilt.
Durch die Erwählung von Normal-
und Randbürgern konnte Jesus erst recht beweisen, was Er in einzelnen Menschen
bewirken kann.
Seinen Apostel Paulus
heilte Jesus ganz bewusst nicht, um ihn vor Hochmut zu schützen und ihn die
Kraft Seiner Gnade erfahren zu lassen.
Gott lässt manches zu,
aber Er verliert nicht dabei. Gott bleibt Gott – auch dann, wenn wir Ihn nicht
verstehen können.
Gott bleibt Gott, auch,
wenn Du Ihn gerade mal nicht verstehen kannst.
Jesus Christus ist derselbe
gestern und heute und auch in Ewigkeit!
Hebräer 13:8
Um diesen souveränen Gott geht es auch heute Abend an unserem Jüngerschaftsabend. Wir lesen durch 3 mutmachende Kapitel im Buch des Propheten Hesekiel: Kapitel 40-42. Dazu laden wir Dich herzlich ein. Beginn: 19:30 Uhr
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