„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Donnerstag, 6. September 2018

Ein Plädoyer für Kinderarbeit

Es war ein bedrückender Artikel, der dieser Tage zu lesen war. Streng genommen war es ein Werbeartikel der UNICEF zum Thema Kinderehe und Kinderarbeit in Indien.

Indien ist mit geschätzt über 100 Millionen Kinderarbeitern sicher ein Vorreiter dieser Übel. Aber die gleichen Schicksale spielen sich (fast) überall auf der Welt ab.  

Im Artikel wird berichtet, dass dreiviertel der Inder in Armut leben, was die Probleme von Kinderehen und Kinderarbeit enorm fördert. Das Verbot der Kinderehe wird übersehen: Jedes 5. Mädchen wird vor dem Erwachsenenalter verheiratet. Folgen sind zu frühe Schwangerschaften mit hoher Sterblichkeitsrate der Mütter, Isolation, fehlende schulische Ausbildung und das erhöhte Risiko häuslicher Gewalt.   Dazu kommt Indiens Kinderarbeit.

Mit 12 starb Chlotus, nachdem er täglich 14 Stunden in einer Fabrik schuften musste. Alltag! 14 Stunden, 16 Stunden, in Fabriken, Steinbrüchen, als Lumpensammler, als Hausangestellte oder auf Feldern. Alltagkampf für ihr Essen, ihre Familien … ums Überleben.

Wenn ich solche Berichte lese, zieht sich mein Herz zusammen. Welche Menschen dieser Welt tun anderen Menschen – Kindern – das an? Kinder haben dies am wenigsten verdient. Wie anders die Einstellung Jesu!!!

Aber Jesus sprach: Lasst die Kinder und wehrt ihnen nicht,
zu mir zu kommen; denn solcher ist das Reich der Himmel!
(Matthäus 19:14)

Wer nun sich selbst erniedrigt wie dieses Kind, 
der ist der Größte im Reich der Himmel.
Und wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, 
der nimmt mich auf.
Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, 
Anstoß zur Sünde gibt, 

für den wäre es besser, 
dass ein großer Mühlstein an seinen Hals gehängt
und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.
(Matthäus 18:4-6)

 Ihr sollt keine Witwen und Waisen bedrücken.“  
(2 Mose 22:21)

Unser Einfluss auf die Situation in Indien ist begrenzt. Was können wir tun? Wir können beten! Beten für Missionare, die in Indien und ähnlichen Ländern arbeiten. Menschen und Gemeinden, die sich dieser Übel annehmen und gegen Kinderarbeit und Kindesverheiratung vorgehen. Wir können sogar dafür beten, dass der Herr weltliche Organisationen – wie die UNICEF – gebraucht, um solche Übel zu lindern.

Aber wir dürfen nicht nur ins Ausland blicken. Geistlich geht es Kindern in unserem Land nicht besser. Ihre Persönlichkeit wird im jüngsten Alter geschädigt, weil die Eltern keine Zeit haben. Ihre Phantasien werden verschmutzt, bevor sie 10 Jahre alt sind. Ihre Offenheit Gott gegenüber wird (oft) ab den ersten Schuljahren vergewaltigt und verletzt. Sensibilität gegenüber allem Geistlichen wird abgestumpft – durch eine gottlose Umwelt und durch schlechte Vorbilder.

Während Christen sich voll und vorbehaltlos für ein Plädoyer gegen Kinderarbeit wenden, möchte ich für Kinderarbeit plädieren in unseren Familien und Gemeinden: Kinderarbeit im umgekehrten Sinn: Arbeit im Namen Jesus für und an Kindern. Jesus möchte das! Er sagt:

Lasst die Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen;
denn solcher ist das Reich der Himmel!
(Matthäus 19:14)

Lasst uns offen dafür sein, dass der Herr uns an den schlimmsten Orten der Welt gebrauchen und einsetzen möchte. Aber lasst uns nicht untätig sein, solange wir im eigenen Land leben. Lasst uns tätig werden in der Kinderarbeit und unsere Kinder zu Jesus bringen. Lasst uns beten für die Arbeit unter Kindern in unseren Gemeinden, für die Mitarbeiter in unseren Kindergottesdiensten, Jungscharen, Ranger- und Jugendgruppen; für die Arbeit von Organisationen, die sich um das Wohl – einschließlich das geistliche Wohl – von Kindern kümmern. Und lasst uns die Arbeit unter Kindern nicht den Sportvereinen, den Schulen und den Medien überlassen. Jesus wartet darauf, dass wir unsere (und andere) Kinder zu Ihm bringen!

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