Zur Zeit
Nebukadnezars wurde der König größenwahnsinnig. Er ließ ein riesiges, goldenes
Standbild von sich errichten und forderte alle führenden Beamten
seines Reiches auf, zu einer bestimmten Zeit vor diesem Standbild
niederzufallen und anzubeten.
Die Stunde kam
und man kann sich nur schwer die Menschenmassen vorstellen, die sich um
das Standbild versammelt hatte. Alle Beamten des Reiches, die Statthalter und
ihre Stellvertreter, die Berater Nebukadnezars, die Schatzmeister und Richter,
alle hohen Würdenträger und alle übrigen Beamten der Provinzen waren
zusammengekommen, um dem Befehl des Königs zu folgen.
Als das Signal
ertönte verstummte sofort alles Reden. Die Menschenmenge fiel auf ihr Angesicht
und murmelte ihre Gebete dem Standbild zu – mit drei Ausnahmen. Warum Daniel
nicht dabei war, sagt die Bibel nicht. Vielleicht besaß er einige Vorrechte
wegen seiner außerordentlichen Nähe zu Gott, die in Kapitel 2 beschrieben wird.
Aber seine drei Freunde besaßen diese Vorrechte nicht. Schadrach, Meschach und
Abed-Nego waren Freunde Daniels, die dem einzig wahren Gott hingegeben waren.
Unmöglich würden sie jemand oder etwas anderes anbeten können, als nur den
wahren Gott. Als alle knien, bleiben sie aufrecht stehen.
KOMPROMISSLOS! Als kompromisslos kann man sie
beschreiben. Zigtausend Menschen, Mächtige, Intelligente, Hinterlistige,
Gleichgültige, Beliebte, Einflussreiche ... sie alle liegen auf ihrem
Angesicht. Und drei Männer bleiben stehen. Das fällt auf! Eine Minderheit, die
sich doch selbst hinterfragen sollte. Können so viele falsch liegen? Außerdem
ist ihnen der Feuertod verheißen. Aber ihre Ehrfurcht vor dem heiligen Gott
lässt keinen Kompromiss zu.
Verhaftet!
Abgeführt! Vor einen vor Zorn kochenden Nebukadnezar zum Tribunal! Die Todgeweihten grüßen Dich! Mit dieser Einstellung treten sie vor den Weltherrscher. Eine zweite
Möglichkeit, ihren Kopf zu retten. Ein nicht ernst gemeintes Scheingebet
hätte genügt. Eine Chance. Die Drohung des Feuerofens. NEIN!
FURCHTLOS! Konnten die drei Freunde Daniels bereits
das Feuer riechen? Kannten sie den Backofen, in dem sie verbrennen sollten? Wie
wirkte der Feuer- und Schwefel spuckende Nebukadnezar auf sie? Eigentlich alles
unwichtige Fragen. Als furchtlos kann man sie beschreiben. Feuer auf Erden
währen einen Moment. Das Feuer der Ewigkeit ... ewig! Und so strotzen ihre
Worte von Glaubensstärke und Mut: „Nebukadnezar, wir haben es nicht
nötig, dir ein Wort darauf zu erwidern.“ Das wollten sie sicher
nicht als respektlos verstanden wissen – aber als Beweis ihrer Ehrfurcht vor
Gott und Furchtlosigkeit vor Menschen.
Die Worte, die
den König explodieren lassen, folgen der Erklärung ihrer Furchtlosigkeit!
„Ob unser
Gott, dem wir dienen, uns retten kann - sowohl aus dem brennenden Feuerofen als
auch aus deiner Hand, König, wird er uns retten - oder ob nicht: Es sei dir
jedenfalls kund, König, dass wir deinen Göttern nicht dienen und uns vor dem
goldenen Bild, das du aufgestellt hast, nicht niederwerfen werden.“
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