„Da antwortete Haggai und sprach:
Ebenso ist auch dieses Volk und diese Nation vor mir,
spricht der Herr; so ist jedes Werk ihrer Hände
und was sie dort opfern: Unrein ist es!“
Im Zusammenhang dieses Verses macht
Gott deutlich, dass Heiligkeit nicht ansteckend ist, Unheiligkeit schon. Mit sauberen
Händen ein schmutziges Tuch anzufassen, macht das Tuch nicht sauber. Aber mit
schmutzigen Händen ein sauberes Tuch anzufassen, verbreitet den Schmutz.
Haggai klagt das Volk an. Sie
dachten, im „heiligen Land zu leben und „vorgeschriebene Opfer“ zu bringen,
mache sie heilig, auch wenn sie das Haus des Herrn vernachlässigen. Haggai belehrt
sie: Nicht so! Die Opfer, durch die sie sich Gott nähern wollen, sind unrein,
denn sie kommen von unreinen Händen – Hände die das Werk des Herrn
gering achten und vernachlässigen. Ihr Opfer, ihr Gebet, ihr „sich-nähern-wollen“ ist dem Herrn
ein Gräuel. „Unrein ist es!“
Schon der Prophet Jesaja hatte diese
falsche Gebets- / Opfereinstellung angeklagt, wenn er in Jesaja 59:2+3 predigt:
Siehe, die Hand des Herrn ist nicht zu kurz zum Retten
und sein Ohr nicht zu schwer zum Hören;
sondern eure Missetaten trennen euch von eurem Gott,
und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch,
dass er nicht hört!
Salomo stimmt ein und lehrt in
Sprüche 15:29:
Fern ist der Herr von den Gottlosen,
aber das Gebet der Gerechten hört
er.
Der Psalmist in Psalm 66:18 weiß:
Hätte ich Unrecht vorgehabt in meinem Herzen,
so hätte der Herr nicht erhört;
Und der Apostel Johannes im NT
bestätigt:
„Wir wissen, dass
Gott Sünder nicht hört,
sondern wenn jemand
gottesfürchtig ist und seinen Willen tut,
den hört er. (Johannes 9:31)
Unrecht im Herzen, praktiziertes Unrecht, unterlassenes
Recht oder Gleichgültigkeit hindert die Erhörung unserer Gebete. Israel lies
sich unterweisen. Sie bekannten Gott ihre Schuld, ließen ihre Herzen erneut in
Brand stecken, trachteten wieder zuerst nach dem Reich Gottes – und erfuhren in
überfließendem Maß seinen Segen. Das Volk kümmerte sich um den Bau des Reiches
Gottes, Gott kümmerte sich um die Feinde Gottes – und nach 4 Jahren war der
Tempel fertig und wurde mit großem Triumph eingeweiht.
Wer an der Sünde festhält oder wessen Herz gleichgültig ist,
muss nicht erwarten, dass seine Gebet beantwortet werden. Sie sind nach Haggai
2:14 unrein. Wer aber sein Herz öffnet und reinigen lässt, darf mit dem Segen
erhörter Gebete rechnen!
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