Der Herr sucht „Glauben“ auf der
Erde – er erwartet Glauben. Und ich als Nachfolger Jesu erwarte das
auch. Ich kämpfe damit, zu glauben - oder vielmehr: ich kämpfe mit
meinem Unglauben. Da war dieser Vater, von dem die Bibel berichtet. Er
wollte, dass Jesus seinen Sohn gesund machen würde. „Wenn du etwas kannst …“ sagt er zu Jesus. Und auf Jesu Verwunderung hin schreit er verzweifelt: „Ich glaube, Herr, hilf meinem Unglauben!“ Jesus hilft ihm! Wie groß – oder vielmehr, wie klein sein Glaube wohl war?
Ein anderer Bericht spricht von vier
Freunden, die einen gelähmten Kumpel zu Jesus tragen. Weil der
Hauseingang des Hauses, in dem Jesus gerade predigt, mit Menschen
„dicht“ ist, decken sie kurzerhand das Dach ab und lassen den Kranken
hinunter. Als Jesus ihren Glauben sieht, heilt er den Gelähmten. Wie
groß der Glaube der Männer wohl war?
Ein Ausländer, Soldat der
Besatzungsmacht, kommt zu Jesus und bittet um Heilung seines Knechtes.
Den hat er aber krank und viele Kilometer entfernt zurückgelassen. Er
bittet Jesu also um eine Art „Fernheilung“ – und das als Ausländer,
der von den Einheimischen nicht gern gesehen ist. Aber Jesus sieht
seinen Glauben – und heilt durch sein Wort. Wie groß der Glaube des
Soldaten wohl war?
Und schließlich sitzt da einer der
Kirchenführer im Knast. Seine Freunde beten zu Gott, dass dieser ihren
Leiter befreit. Gott erhört und sorgt dafür, dass der Kirchenmann aus
dem Gefängnis kommt. Als er an der Tür des Versammlungsplatzes klopft
und um Einlass bittet, macht man ihm vor Verwunderung gar nicht auf.
Man glaubt einfach nicht, dass der Geistliche tatsächlich in Freiheit
ist – obwohl man doch darum gebetet hatte. Mit wie viel Glauben man
wohl gebetet hatte?
So oft beurteilen wir unser
Verhältnis zu Gott nach unserer gegenwärtigen Gefühlslage. So oft
meinen wir, es könne sich gar nichts ändern, weil wir nicht genug
Glauben haben.
Allein die Tatsache, dass sich
Menschen die Zeit nehmen, im Gebet mit Gott zu reden, drückt ein Maß an
Glauben aus. Man hätte das Beten ja auch lassen können. Aber nein,
man setzt den Funken Glauben ein, den man hat und tritt mit Gott in
Verbindung.
Hier noch einmal das Zitat von Hudson Taylor von gestern. Er sagte:
“Wir brauchen keinen großen
Glauben,
sondern Glauben an einen großen
Gott!”
Wahre Worte! Wer immer
das bisschen Glauben, das ihm geblieben ist, auf einen großen Gott
fokussiert, der wird Wunder erleben. Sei nicht frustriert über deinen
kleinen Glauben. Komm mit deinem kleinen Glauben zu Jesus, dem
allmächtigen Gott, und sieh mal, was er draus macht. (w)
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