„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Dienstag, 16. Mai 2017

Gebet im Buch Esther

Fehlanzeige!

Das Buch Esther ist ein herrliches Buch. Wir nehmen es gerade im Gottesdienst durch. Aber es war lange Zeit ein eher „umstrittenes“ Buch. Das jüdische Opfersystem wird nicht erwähnt. Das mosaische Gesetz auch nicht. Vor allem aber wird der Name Gottes nicht ein einziges Mal erwähnt. Das hat manche Theologen stutzig gemacht. Ebenso wie die Tatsache, dass Gebet im Buch Esther nicht erwähnt wird. Weder das Gebet selbst, noch Loben, Preisen, Fürbitte oder Danksagung. Nichts!

Dennoch!

Phänomenal, wie Gottes Handschrift im Buch Esther zu finden ist. Man liest von Ihm in jedem Kapitel. Man spürt Seinen Atem. Man hört Sein Reden. Man erkennt Seine Fußspuren und man fühlt sich zu Seinem Charakter hingezogen. Aber in alledem bleibt Gott im Hintergrund, ohne genannt zu werden. Geschichte ist eben immer Gottes Geschichte, egal, ob Er deutlich zu erkennen ist oder aus dem Hintergrund heraus die Fäden zieht.

Und Gebet?

Nun, das kommt nicht vor und ist doch da. Durch einen Komplott wollte man das Volk der Juden im ganzen Weltreich ermorden. Von der Jüdin Esther, ihren Dienerinnen, Mordechai und den anderen Juden in Susa wird berichtet, dass sie fasteten, In der Bibel wird Fasten meist mit Gott und Gebet verbunden. Und so kann man – auch ohne spezielle Erwähnung – davon ausgehen, dass die Juden im persischen Reich den Thron Gottes mit Fasten und Fürbitte bestürmt haben. Und die Geschichte von Esther und ihrem Volk zeigt, dass Gott erhört hat.

Erhörtes Gebet, obwohl wir gar nichts von Gebet lesen? Hier ein zweiter Gedanke. In Jesaja 65:24 verspricht Gott:

Und es wird geschehen: Ehe sie rufen, will ich antworten;
während sie noch reden, will ich sie erhören!“

Das gibt es also auch: Gebetserhörungen ohne „offiziell formuliertes“ Gebet. Gott sagt nicht, dass Er Gebete erhört, die nie gesprochen werden, sondern dass Er auch Gebete erhört, bevor sie gesprochen werden.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Juden im persischen Reich in ihrer Panik gar nicht genau wussten, wie und was sie beten sollten. Sie haben gefastet, vermutlich zu Gott geschrien, ohne konkret zu wissen, um was sie schrien – außer um ihr Leben. Und sehr detailliert hat Gott einen Plan durchgeführt, der das Gemetzel an Seinem Volk verhinderte. Wie überaus und unbeschreiblich dankbar muss das Volk Ihm anschließend gewesen sein. Bis heute erinnert das Purimfest in Israel an Gottes wunderbare, bewahrende Handeln. Er erhörte Sein Volk, bevor sie riefen.

Lasst uns über Gebet aus dem Buch Esther lernen.
Gebet muss nicht genannt werden, um da zu sein.
Gott erhört manchmal (nicht ohne Gebet, aber) bevor das Gebet vor Ihn kommt.
Danken dürfen wir Ihm immer, ob wir für Sein gnädiges Handeln (schon) gebetet haben oder nicht.

Ich finde es befreiend, dass Gebet auf keiner unverzichtbaren Formel beruht sondern auf einer unverzichtbaren Verbindung zu Jesus.

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